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Jean Albert Richard


Premium (World), Runkel

Massenstart

Diese Aufnahme entstand am 7. September 1966 in der
westlichen Pariser Vorstadt beim Start der Fernfahrt
Paris-Brest-Paris. Diese Radfahrer haben 1.200 Kilometer
am Stück vor sich: rund ein Zehntel der Teilnehmer betrachtet die Angelegenheit als Wettbewerb, die anderen wollen nur wissen, wie lang sie brauchen. Die Gesellschaft sortiert sich ziemlich schnell, etwa in der ersten Stunde: es bildet sich eine Kopfgruppe, und weitere
Felder, die ihr eigenes Tempo fahren, je nachdem welche
Endzeit angestrebt wird. Vorne wird richtig Dampf gemacht:
es geht darum innerhalb von 50 Stunden zurückzukommen.
Die Ausrüstung ist deshalb unterschiedlich, diejenigen, die langsamer fahren sind teilweise schwer bepackt, da sie
auch keinen Materialwagen haben.
Damals wurde noch zum vorletzten Mal die Originalstrecke gefahren: mittlerweile hat man davon stark ausweichen müßen, weil es immer mehr Schnellstraßen gibt, wo Radfahrer nicht fahren dürfen. Die Distanz ist im etwa gleich geblieben, dennoch hat die neue Strecke nicht mehr
einen so extremen Schwierigkeitsgrad wie die alte. Jetzt
wird die Bretagne immer am Berggrat des Massivs entlang
überquert, früher fuhr man nah von der Küste, wo zahlreiche kurze Flüße ins Meer münden, was jedesmal bedeutet: steile Abfahrt, und steile Steigung gleich danach. Sowas summiert sich, und wenn man den Wendepunkt erreicht hat, weiß man genau, was noch zu absolvieren ist. Dadurch, daß man auf der gleichen Straße zurück nach Paris fährt, ergibt sich die Gelegenheit bekannte Gesichter noch einmal zu sehen, wenn die kleiner gewordene Kopfgruppe abgehängte Fahrer kreuzt.
Auch wenn es schwer zu glauben ist, kann man das Meer nur an einer einzigen Stelle sehen, nämlich bei der Bucht von Yffiniac in der Nähe von Saint Brieuc (Departement Côtes d'Armor, damals noch Côtes du Nord).
Mehr dazu kann man erfahren auf der Webseite meines Freunds Eric Fergusson aus Vancouver:

http://www.randonneurs.bc.ca

wo es auch Berichte über das Ereignis in deutscher Sprache gibt.

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