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Premium (World), Kaiserstadt / GosLar in NDS

Michaelskirche (Fulda) " Blick in die Rotunde .."

Nikon D 800 / Sigma 12-24/@ 12mm / F 11 / ISO 100 / Aufnahmemodus M / 3 Sek, -4/3 EV / Stativ/ Einzelaufnahme / 02.05.13

Auf Kirchentour in Fulda mit Andreas Liwinskas ...... weitere Aufnahmen folgen!



Die Michaelskirche in Fulda gilt als Juwel karolingischer und romanischer Baukunst

Wer in Fulda auf dem weitläufigen Domplatz steht, der hat zunächst nur Augen für die barocke Fassade der Basilika. Der Salvator-Dom ist das Ziel der Gläubigen. In ihm befindet sich das Grab des heiligen Bonifatius. Wer seinen Blick schweifen lässt, entdeckt in unmittelbarer Nachbarschaft des Doms auf einer Anhöhe ein kleineres, weit älteres Gotteshaus. Die Michaelskirche wird gerne als Juwel karolingischer und romanischer Baukunst bezeichnet und ist der einzige erhaltene Bau der alten Klosteranlage.

Sie war die Totenkapelle der Mönche. Dementsprechend ist sie dem Erzengel Michael geweiht, der die auferstandenen Seelen in den Himmel geleitet. Ein Wandgemälde über der Altar-Apsis zeigt diese Szene. Nicht so augenfällig zu erkennen ist die Symbolik, die sich in der Architektur widerspiegelt. Dirk Gärtner, seit zwei Jahren Sekretär des Fuldaer Bischofs Heinz Josef Algermissen und in dieser Funktion Rektor der Michaelskirche, weiß sie zu deuten.

In den Jahren 820 bis 822 ließ Abt Eigil die Michaelskirche errichten: ein Rundbau mit eckiger Apsis im Osten. Heute zeigt sich die Kirche als kreuzförmige doppeltürmige Anlage mit Langhaus und seitlichen Anbauten aus späteren Jahrhunderten. Es gibt jedoch originale Bauteile aus karolingischer Zeit. Aus dem 9. Jahrhundert hat sich fast unverändert die Krypta erhalten, einer der ältesten Sakralräume in Deutschland. Wer zu ihr hinabsteigt, begibt sich in eine düstere, von massiven Mauern umschlossene Welt.

Im Zentrum der Krypta steht eine stämmige Säule, die von einem einfachen ionischen Kapitell bekrönt wird. „Es ist eine Abbruchsäule, sie wurde beim Bau der Krypta wiederverwendet“, sagt Dirk Gärtner. Ursprünglich stamme sie vermutlich aus einem Haus der karolingischen Epoche. In der Michaelskirche wurde sie zum tragenden Element. Die Säule ist nicht nur die Stütze des niedrigen Gewölbes der Krypta, sondern der gesamten Michaelskirche. In dieser Funktion steht die Säule für Jesus Christus, so Gärtner.

Auch über der Krypta, in der Rotunde mit ihren acht Säulen, erkennt der Kirchenrektor eine besondere Symbolik. „Die Zahl Acht steht für die Ewigkeit, Unendlichkeit.“ Ebenso die kreisförmige Anlage. Bereits Brun Candidus, Biograf von Eigil, verwies im 9. Jahrhundert auf die christliche Symbolik. Er beschrieb die Kirche als kunstvolles Turmwerk, das aus lebendigen Steinen besteht: den Gläubigen. Dieses Turmwerk wurde vermutlich bei einem Ungarneinfall im Jahr 915 zerstört. Die romanische Rotunde erhebt sich auf den Grundmauern. Sie zeigt zwar noch den ursprünglichen Aufbau, ist jedoch höher, ragt heute als Ostturm der Kirche empor. Nach den Angaben Dirk Gärtners gilt die Michaelskirche „als Nachbau des Heiligen Grabes in Jerusalem. Hier wurde die Bauidee der Anastasis, der Auferstehungskirche, verwirklicht.“

Dass er einst von den Toten aufersteht, hat sich sicher auch Abt Eigil erhofft. Er bestimmte die Michaelskirche zu seiner Begräbnisstätte. Heute ist sein Sarkophag leer. Teile davon befinden hinter dem Altar der Krypta, im Boden des schmalen Umgangs. Dieser Bereich ist für Besucher nicht zugänglich. Im ebenfalls leeren Sarg daneben soll einst der Mönch Amnichad gelegen haben. Der fromme Mann kam aus Irland und wanderte bis nach Fulda, weil er sein Kloster wegen einer Strafe verlassen musste. 1023 ließ sich Amnichad in der Krypta einmauern, um in der Einsamkeit für Gott da zu sein. Es heißt, er habe 20 Jahre dort verbracht, bis zu seinem Tod im Jahr 1043.

Textquelle : http://www.gruppenreisen-hessen.de/Anbieter/Detailseite-Anbieter.html?tltID=12869

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Dossier Sakralbauten
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Exif

APN NIKON D800
Objectif 12-24mm F/4.5-5.6 G
Ouverture 11
Temps de pose 3
Focale 12.0 mm
ISO 100

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