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Jean Albert Richard


Premium (World), Runkel

Passage du Gois

Am südlichen Rand der Bretagne befindet sich die kleine Insel Noirmoutier, die ursprünglich durch eine bei der Ebbe befahrbare Straße erreichbar war. Diese Straße, "Passage du Gois" oder einfach "le Gois" genannt, ist etwa 4 Kilometer lang.
Ähnlich wie am Mont Saint Michel ist der Erdboden an dieser Stelle
fast eben, so daß die Flut blitzartig kommt. Deshalb hat man diese dicken Pfähle erbaut, damit Leute, die überrascht von der Flut sind,
hochklettern, und sich retten können.
Das Pikante an der Sache ist, daß die meisten Personen, die sich mal gezwungen sehen diese Einrichtungen zu benutzen, keine Touristen, sondern Einheimischen sind.
Es erklärt sich folgendermaßen: die Touristen sind naturgemäß fremd, und deshalb auch vorsichtig mit einem Gelände, das sie nicht
kennen. Auf dem Festland bei Beauvoir-sur-Mer, und auf der Insel
selbst, gibt es überall große Tafeln, wo man die Uhrzeiten, wo die
Straße befahrbar ist, ablesen kann. Als Tourist wählt man also
einen Zeitpunkt, ziemlich mitten im entsprechenden Zeitraum.
Die Einheimischen dagegen neigen dazu, die latente Gefahr zu
unterschätzen, und versuchen es knapp, dann knapper, am knappsten, bis...die Straße überflutet wird. Dann heißt es zwölf
Stunden da oben warten, oder sich von einem kleinen Boot, das
"zufällig" hier aufkreuzt, gegen etwas Geld mitnehmen lassen.
An dieser Stelle muß ich immer an einen früheren Arbeitskollegen
denken, der gerne mit mir über Frankreich redete. Er war irgendwo
bei Bordeaux in Kriegsgefangenschaft gewesen, und hatte
anschließend zwei oder drei Jahre in der gleichen Region als
freiwilliger Gastarbeiter verbracht, wie es damals möglich war.
Und die Anekdote, die ich eben erzählt habe, hat ihn so erfreut, daß
er immer wieder zu mir kam, und fragte: "-Herr Richard, können Sie
mir noch einmal erklären, wie es ist, ach! sie wissen, da, diese
kleine Insel an der Atlantikküste..."
Und jedes Mal war er in der Lage heftig zu lachen, und sich auf die
Oberschenkel zu klatschen, als ob er die Geschichte zum ersten
Mal gehört hätte...
Mittlerweile hat man eine Brücke gebaut, südlich vom Gois, da wo
die Spitze der Insel nur 500 Meter vom Festland entfernt ist, am
"Goulet de Fromentine".

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Aux confins Sud de la Bretagne se trouve la petite île de Noirmoutier, qui à l'origine pouvait être gagnée par une route praticable à marée basse, le passage du Gois, ou simplement le
Gois, d'une longueur d'environ 4 kilomètres.
Un peu comme au Mont-Saint Michel, le fond de la mer est ici pratiquement plat, si bien que la marée monte extrêmement vite.
C'est pourquoi on a installé de loin en loin ces gros mâts pour que les personnes surprises par la marée montante puissent s'y réfugier
et se sauver de la noyade.
Où l'histoire devient piquante, c'est que la plupart des personnes qui se voient obligées d'avoir recours à cette solution de fortune ne
sont pas des touristes, mais des gens du cru. Ceci s'explique de la
façon suvante: les touristes ne sont naturellement pas de la région,
et se comportent de manière prudente en évoluant sur un terrain
qui leur est étranger. Sur le continent, à Beauvoir-sur-Mer, et sur l'île elle-même, il y a partout des écriteaux sur lesquels on peut lire
pour un jour donné de quelle heure à quelle heure le Gois est guéable. En tant que touriste, on choisit de préférence de s'engager
bien au milieu du créneau ainsi défini. Les autochtones, en revanche, ont tendance à sous-estimer le danger latent, et à traverser à la limite, voire l'extrême limite jusqu'à... ce que la route
soit inondée. Alors, de choses l'une, ou bien on attend douze heures là-haut, ou bien on se fait ramener à terre par un petit
bateau croisant "par hasard" dans les parages, moyennant un peu de menue monnaie.
Arrivé à ce point de mon récit, il faut toujours que je pense à un
ancien collègue de travail allemand, qui aimait bien parler de la France avec moi. Il avait été en captivité quelque part du côté de Bordeaux, puis était resté ensuite quelques années dans la même région en tant que travailleur volontaire, comme c'était possible à l'époque. L'anecdote que je viens de raconter le réjouissait tellement
qu'il revenait toujours me voir, et me demandait: "-Monsieur Richard,
vous voulez bien m'expliquer encore une fois, comment c'est, ah!
vous savez bien, cette petite île sur la côte atlantique..."
Et il était chaque fois en mesure de s'esclaffer et de se taper sur les cuisses comme s'il entendait l'histoire pour la première fois...
Depuis, on a construit un pont au Sud du Gois, là où la pointe de l'île n'est distante du continent que de quelque 500 mètres, au Goulet de Fromentine.




Commentaire 20

  • Elvina Benoist-Audiau 28/08/2014 18:20

    Extra cette prise de vue sur les refuges du passage du GOis - il a charmé mon enfance et maintenant on utilise ... le pont ! Joli souvenir avec les voitures un peu anciennes - amitiés, Elvi
    P.S. Tu va faire hurler les Vendéens en disant que Noirmoutier est en sud Bretagne !! déjà, Nantes est plus "pays de Loire" que bretonne :-)
  • Valérie o 28/08/2014 16:40

    Superbe
    j'aime.
  • DirkSchoemakers 06/05/2007 12:55

    Ich war auch schon einige Male dort, der Gois fasziniert immer wieder. Schönes Foto und eine tolle Story. Willkommen in meinen Favoriten.
  • Marlene Sch. 11/12/2006 14:43

    Eine sehr interessante Dokumentation zu deinem gelungenen Bild.
    LG Marlene
  • Jean Albert Richard 11/12/2006 1:31

    Berger Denis,

    l'explication sur le "Gois" ne peut être que bénéfique
    pour tout le monde, réfléchir avant d'agir...
    Les 403 Peugeot ont occupé la scène longtemps,
    effectivement, c'étaient de robustes véhicules.
    Ici, une vue de la première voiture que j'ai possédée,
    et bien qu'en excellent état, elle n'était pas neuve...
    Cordialement,

    Jean

    Rast im Schatten in Reims
    Rast im Schatten in Reims
    Jean Albert Richard
  • Jean Albert Richard 10/12/2006 20:42

    Servus Dagmar,

    schönen Dank für die liebe Anmerkung.
    Wenn man rechnerisch schon mehr gelebt hat, als noch leben wird, ändert sich die Perspektive. Ich bin
    sehr froh, wie andere FC-Mitglieder auch, daß jüngere
    Leute uns dazu ermuntern, unsere alten Bilder zu zeigen, und sich dafür interessieren.
    LG

    JR
  • Dagmar Illing 10/12/2006 20:18

    Eine ganz wunderbare Fotodoku in Bild und Text. Ich bewundere Deine nostalgischen Ausflüge!
    Liebe Grüsse, Dagmar
  • Jean Albert Richard 09/12/2006 13:44

    Marie,
    schönen Dank für die Anmerkung. Es war morgens,
    und wie ich es soeben beim Bild aus Belle-Isle erklärt
    habe, hat es genieselt. Später, als wir auf der Insel
    waren, hat es aufgehört, und wir konnten im Bois de la Chaize ein Picknick machen.
    Wenn es noch früh am Tag ist, ist der Himmel meistens grau, aber es gehört einfach dazu, wie auch
    in England, oder Flandern.
    LG

    Jean Richard
  • Marie Selbach 09/12/2006 13:37

    Sehr schöne Aufnahme! Wer sind denn die Leute um den Pfahl herum?Beim ersten Blick habe ich irgendwie gedacht: "Kenn ich das nicht?", und beim zweiten: "Doooch...Das kenn ich doch!", und als ich "Passage du Gois" gelesen habe, hab ich gedacht "aaaaah!!! Noirmoutieeeers!!!!" Da war ich im Jahr 2000, in einer Klassenfahrt! Das ist auch eine wunderschöne Insel, dort hat es aber wesentlich mehr geregnet als auf Belle-Ile, zumindest hatte ich das Gefühl. ;-)))) Auch auf dieser Aufnahme sieht es sehr regnerisch aus... Ich mag dieses Wetter!
    Liebe Grüße, Marie
  • Berenice Whelan 09/12/2006 0:41

    Auch ohne Erklärungen wirkt das Photo sehr gut !!
    So stell ich mir die alten Zeiten vor !!
    Sehr, sehr schön !!
  • Ingrid Sautel 08/12/2006 17:55

    Très sympa, ton histoire. Et la photo l'illustre à merveille.
    LG ingrid
  • Jean Albert Richard 07/12/2006 17:58

    Servus, Brigitte,

    selbstverständlich habe ich schon daran gedacht:
    ich habe Stoff für mehrere Bücher, und eine Menge von Entwürfen, alles freilich unsortiert.
    Bis jetzt habe ich Artikel in Sportzeitungen oder in
    internen Zeitschriften von Radsportsvereinen in
    französisch und englisch geschrieben, und Reiseberichte über meine radsportlichen Fernfahrten
    (Calais-Brindisi, und Paris-Nordkap im Jahre 1970,
    Tour de France im Jahre 1974). Einige gedichte sind auch dabei, aber in der Beziehung war mein Vater
    besser als ich.
    Die Frage ist nur: wer soll mir das Manuskript abnehmen?
    Danke für die Anregung.
    LG

    JR
  • Susanne Michel 07/12/2006 17:13

    Wirklich eine sehr interessante Geschichte!
    Was es nicht alles gibt in Frankreich! :-)
    Dein Foto finde ich sehr spannend, die Bewegungsunschärfe der Ente ist witzig und Ihr da oben in Sicherheit auf der Insel!
    Genau im richtigen Moment abgedrückt!
    LG Susanne
  • Josef Schmitt 07/12/2006 16:03

    Total interessant und mit der tollen Beschreibung, kann man es sich richtig vorstellen, wie sich die Einheimischen auf die künstlichen Hügel flüchten.
    LG Josef
  • Jean Albert Richard 07/12/2006 16:01

    Jürgen,
    es ist ein sehr guter Titel!
    Das Bild wurde im August 1961 aufgenommen, und es waren halt die Fahrzeuge, die damals gängig waren.
    Es gab noch sogar einige Peugeot 203, und Gangsterwagen von Citroën sowieso.
    LG

    JR