A propos de moi
Human-Street-Photography: keine Posen, nur Poesie aus Zufall und Schicksal
Ich bin Kamrooz Haghgoo, gebürtiger Iraner, seit fast 40 Jahren in Deutschland zu Hause. Von Beruf Politologe, arbeite ich als Autor und Übersetzer – doch seit meiner Jugend begleitet mich eine zweite Leidenschaft: die Fotografie.
Mit 14 Jahren, in den unruhigen Jahren vor der iranischen Revolution 1979, fand ich meine erste Kamera: eine Rolleiflex, zurückgelassen bei einer Haushaltsauflösung amerikanischer Auswanderer. Die Dame des Hauses, eine ambitionierte Fotografin, sah mein Staunen, als ich das Gerät zum ersten Mal in den Händen hielt. "Kannst du mir zeigen, wie es funktioniert?" – Ihre Antwort veränderte alles. Sie schenkte mir die Kamera, führte mich in die Welt der Bilder ein, und ich schlief in den folgenden Nächten mit ihr an meiner Seite, als wäre sie ein lebendiger Teil meines Lebens.
Seitdem ist die Straße mein Labor. Ich fotografiere, was mir begegnet – nicht nur Szenen, sondern Widersprüche, flüchtige Wahrheiten, das Unerklärliche im Alltäglichen. Vielleicht, weil ich schon früh lernte, dass nichts wirklich bleibt. Nur das Bild.
Ich freue mich auf Austausch, Inspiration und viele neue Perspektiven hier.
Kamrooz Haghgoo
(Politologe, Autor, Übersetzer – und seit 1977 Fotograf)
Die Fotografie als Medium der Wahrnehmung und des Ausdrucks
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Ich fotografiere, weil mir die Kamera ein Instrument ist, die Welt nicht nur abzubilden, sondern sie zu durchdringen. Sie dient mir als Brücke zwischen dem flüchtigen Augenblick und der bleibenden Essenz – sei es die Ästhetik des Sichtbaren oder die Tiefe des Verborgenen. Es geht nicht allein um die Dokumentation des Gegebenen, sondern um die Transformation des Wahrgenommenen in eine eigene visuelle Sprache.
Handelt es sich dabei um Kompensation? Gewiss, insofern als die Fotografie mir erlaubt, dem Vergänglichen Dauer zu verleihen und dem Unfassbaren Gestalt. Doch sie ist mehr als das: Sie ist mein aktiver Dialog mit der Welt. Jedes Bild wird zur bewussten Setzung, zur künstlerischen wie intellektuellen Auseinandersetzung mit dem, was mich umgibt und bewegt.
Ich werde sehr oft gefragt: "Für wen entstehen diese Bilder?" In erster Linie für mich selbst – als Reflexionsfläche meiner Wahrnehmung und als Archiv des Erlebten. Doch zugleich richten sie sich an den Betrachter, nicht um bloß zu gefallen, sondern um zu provozieren, zu irritieren oder zum Nachdenken anzuregen. Und nicht zuletzt sind sie ein Vermächtnis an die Zukunft, ein Zeugnis davon, wie ich meine Zeit und meine Umwelt gesehen habe. Die Welt mag von der Fotografie oft Objektivität und Abbildtreue erwarten, doch ihre eigentliche Kraft liegt in der Subjektivität. Die wahre Kunst besteht nicht im bloßen Festhalten, sondern in der Interpretation. Mit jedem Auslöser treffe ich eine Entscheidung: Ich isoliere einen Moment aus dem Strom der Zeit und hebe ihn hervor – nicht wegen seiner Perfektion, sondern wegen seiner Bedeutung.
Letztlich ist die Fotografie für mich weder reines Handwerk noch bloße Leidenschaft, sondern eine existenzielle Praxis. Sie ermöglicht es mir, die Welt nicht nur zu sehen, sondern sie zu deuten – und anderen meine Deutung zugänglich zu machen. In diesem Sinne ist jedes Bild nicht nur ein Dokument, sondern ein Statement.
Technische & ästhetische Überlegungen zu absolutem Schwarz in der Schwarz-Weiß-Fotografie
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In der Schwarz-Weiß-Fotografie ist es absolut legitim, reines Schwarz ohne Details zu verwenden – es kommt ganz auf die künstlerische Absicht an. Technisch gesehen entstehen solche tiefschwarzen Flächen durch starken Kontrast, Unterbelichtung oder gezielte Nachbearbeitung, sei es in der Dunkelkammer oder digital. Traditionell wird zwar oft empfohlen, zumindest minimale Zeichnung in den Schatten zu bewahren, um Tiefe und Struktur zu erhalten, doch Kunst kennt keine starren Regeln.
Berühmte Fotografen wie "Ansel Adams" nutzten das Zonensystem, um bewusst zwischen reinem Schwarz (Zone 0) und reinem Weiß (Zone X) zu unterscheiden, meist jedoch mit subtilen Übergängen. Andere, wie "Ralph Gibson", setzten hochkontrastige Schwarzflächen gezielt ein, um Abstraktion und Dramatik zu verstärken. Bei Silhouetten oder minimalistischen Kompositionen kann tiefes Schwarz sogar die Aussage des Bildes verstärken, während es in dokumentarischen Aufnahmen möglicherweise störend wirkt.
Meine Intention für Street Photography
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Mit der Kamera in der Hand wird das pulsierende Leben der Stadt zur Bühne. Hier fange ich Momente ein, die oft unbemerkt bleiben – doch gerade sie tragen die Essenz des Menschlichen in sich. Streetfotografie ist mehr als das Festhalten von Bildern; sie ist das Einfangen von Emotionen, Stimmungen und ungeschriebenen Geschichten. Sie ist die Kunst, das Unvorhersehbare zu sehen und das Flüchtige in etwas Zeitloses zu verwandeln.
Ohne die Ablenkung der Farbe treten Formen, Kontraste und Emotionen in den Vordergrund. Die Schatten werden tiefer, das Licht dramatischer, die Komposition gewinnt an Klarheit. Schwarz-Weiß enthüllt die Seele der Straße: Es konzentriert den Blick auf das, was wirklich zählt – auf Blicke, Gesten, Interaktionen. Die Bilder erzählen Geschichten, die keine Worte brauchen, und laden den Betrachter ein, die Welt mit neuen Augen zu sehen.
Die Straße ist ehrlich, roh und ungeschminkt. Sie ist ein Ort der Kontraste: laut und leise, hektisch und gelassen, voller Leben und doch manchmal einsam. In der Schwarz-Weiß-Fotografie wird diese Spannung noch verstärkt – durch das Spiel zwischen Licht und Schatten, Nähe und Distanz, Vergänglichkeit und Ewigkeit.
Hier entdecke ich Poesie im Gewöhnlichen: ein flüchtiger Blick, ein unterdrücktes Lachen, ein stiller Moment der Einsamkeit. Die monochromen Nuancen verleihen diesen Fragmenten eine zeitlose Qualität. Jeder Schritt durch die Stadt wird zur Entdeckungsreise, jeder Auslöser zum Ausdruck einer tiefen Verbundenheit mit dem urbanen Leben.
Meine Kamera ist kein Filter, sondern ein Seismograph. Sie hält fest, was Farbe oft überdeckt – die Welt in ihren reinsten, grauesten Nuancen. Denn manchmal zeigt sich die Wahrheit am klarsten im Schattenriss.
Rechtlicher Hinweis zur Veröffentlichung von Personenabbildungen
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Gemäß § 22 KunstUrhG (Kunsturhebergesetz) dürfen Bildnisse einer Person nur mit deren Einwilligung verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. Als Streetfotograf erfasse ich öffentliche Räume im Rahmen der künstlerischen Freiheit (Art. 5 Abs. 3 GG). Personen werden dabei nicht gezielt individualisiert, sondern als Teil des situativen Gesamtbildes dokumentiert.
Sollten Sie auf einer meiner Aufnahmen erkennbar abgebildet sein und der Veröffentlichung widersprechen, bitte ich um unverzügliche Mitteilung unter [Kontaktangabe]. Ich werde das betreffende Bild umgehend entfernen bzw. anonymisieren, sofern keine überwiegenden berechtigten Interessen (z.B. zeitgeschichtliche Dokumentation) entgegenstehen.
Diese Praxis entspricht der aktuellen Rechtsprechung zum Spannungsfeld zwischen Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrechten (BGH, Urteil vom 24.01.2019 - I ZR 104/18).
Mit 14 Jahren, in den unruhigen Jahren vor der iranischen Revolution 1979, fand ich meine erste Kamera: eine Rolleiflex, zurückgelassen bei einer Haushaltsauflösung amerikanischer Auswanderer. Die Dame des Hauses, eine ambitionierte Fotografin, sah mein Staunen, als ich das Gerät zum ersten Mal in den Händen hielt. "Kannst du mir zeigen, wie es funktioniert?" – Ihre Antwort veränderte alles. Sie schenkte mir die Kamera, führte mich in die Welt der Bilder ein, und ich schlief in den folgenden Nächten mit ihr an meiner Seite, als wäre sie ein lebendiger Teil meines Lebens.
Seitdem ist die Straße mein Labor. Ich fotografiere, was mir begegnet – nicht nur Szenen, sondern Widersprüche, flüchtige Wahrheiten, das Unerklärliche im Alltäglichen. Vielleicht, weil ich schon früh lernte, dass nichts wirklich bleibt. Nur das Bild.
Ich freue mich auf Austausch, Inspiration und viele neue Perspektiven hier.
Kamrooz Haghgoo
(Politologe, Autor, Übersetzer – und seit 1977 Fotograf)
Die Fotografie als Medium der Wahrnehmung und des Ausdrucks
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Ich fotografiere, weil mir die Kamera ein Instrument ist, die Welt nicht nur abzubilden, sondern sie zu durchdringen. Sie dient mir als Brücke zwischen dem flüchtigen Augenblick und der bleibenden Essenz – sei es die Ästhetik des Sichtbaren oder die Tiefe des Verborgenen. Es geht nicht allein um die Dokumentation des Gegebenen, sondern um die Transformation des Wahrgenommenen in eine eigene visuelle Sprache.
Handelt es sich dabei um Kompensation? Gewiss, insofern als die Fotografie mir erlaubt, dem Vergänglichen Dauer zu verleihen und dem Unfassbaren Gestalt. Doch sie ist mehr als das: Sie ist mein aktiver Dialog mit der Welt. Jedes Bild wird zur bewussten Setzung, zur künstlerischen wie intellektuellen Auseinandersetzung mit dem, was mich umgibt und bewegt.
Ich werde sehr oft gefragt: "Für wen entstehen diese Bilder?" In erster Linie für mich selbst – als Reflexionsfläche meiner Wahrnehmung und als Archiv des Erlebten. Doch zugleich richten sie sich an den Betrachter, nicht um bloß zu gefallen, sondern um zu provozieren, zu irritieren oder zum Nachdenken anzuregen. Und nicht zuletzt sind sie ein Vermächtnis an die Zukunft, ein Zeugnis davon, wie ich meine Zeit und meine Umwelt gesehen habe. Die Welt mag von der Fotografie oft Objektivität und Abbildtreue erwarten, doch ihre eigentliche Kraft liegt in der Subjektivität. Die wahre Kunst besteht nicht im bloßen Festhalten, sondern in der Interpretation. Mit jedem Auslöser treffe ich eine Entscheidung: Ich isoliere einen Moment aus dem Strom der Zeit und hebe ihn hervor – nicht wegen seiner Perfektion, sondern wegen seiner Bedeutung.
Letztlich ist die Fotografie für mich weder reines Handwerk noch bloße Leidenschaft, sondern eine existenzielle Praxis. Sie ermöglicht es mir, die Welt nicht nur zu sehen, sondern sie zu deuten – und anderen meine Deutung zugänglich zu machen. In diesem Sinne ist jedes Bild nicht nur ein Dokument, sondern ein Statement.
Technische & ästhetische Überlegungen zu absolutem Schwarz in der Schwarz-Weiß-Fotografie
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In der Schwarz-Weiß-Fotografie ist es absolut legitim, reines Schwarz ohne Details zu verwenden – es kommt ganz auf die künstlerische Absicht an. Technisch gesehen entstehen solche tiefschwarzen Flächen durch starken Kontrast, Unterbelichtung oder gezielte Nachbearbeitung, sei es in der Dunkelkammer oder digital. Traditionell wird zwar oft empfohlen, zumindest minimale Zeichnung in den Schatten zu bewahren, um Tiefe und Struktur zu erhalten, doch Kunst kennt keine starren Regeln.
Berühmte Fotografen wie "Ansel Adams" nutzten das Zonensystem, um bewusst zwischen reinem Schwarz (Zone 0) und reinem Weiß (Zone X) zu unterscheiden, meist jedoch mit subtilen Übergängen. Andere, wie "Ralph Gibson", setzten hochkontrastige Schwarzflächen gezielt ein, um Abstraktion und Dramatik zu verstärken. Bei Silhouetten oder minimalistischen Kompositionen kann tiefes Schwarz sogar die Aussage des Bildes verstärken, während es in dokumentarischen Aufnahmen möglicherweise störend wirkt.
Meine Intention für Street Photography
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Mit der Kamera in der Hand wird das pulsierende Leben der Stadt zur Bühne. Hier fange ich Momente ein, die oft unbemerkt bleiben – doch gerade sie tragen die Essenz des Menschlichen in sich. Streetfotografie ist mehr als das Festhalten von Bildern; sie ist das Einfangen von Emotionen, Stimmungen und ungeschriebenen Geschichten. Sie ist die Kunst, das Unvorhersehbare zu sehen und das Flüchtige in etwas Zeitloses zu verwandeln.
Ohne die Ablenkung der Farbe treten Formen, Kontraste und Emotionen in den Vordergrund. Die Schatten werden tiefer, das Licht dramatischer, die Komposition gewinnt an Klarheit. Schwarz-Weiß enthüllt die Seele der Straße: Es konzentriert den Blick auf das, was wirklich zählt – auf Blicke, Gesten, Interaktionen. Die Bilder erzählen Geschichten, die keine Worte brauchen, und laden den Betrachter ein, die Welt mit neuen Augen zu sehen.
Die Straße ist ehrlich, roh und ungeschminkt. Sie ist ein Ort der Kontraste: laut und leise, hektisch und gelassen, voller Leben und doch manchmal einsam. In der Schwarz-Weiß-Fotografie wird diese Spannung noch verstärkt – durch das Spiel zwischen Licht und Schatten, Nähe und Distanz, Vergänglichkeit und Ewigkeit.
Hier entdecke ich Poesie im Gewöhnlichen: ein flüchtiger Blick, ein unterdrücktes Lachen, ein stiller Moment der Einsamkeit. Die monochromen Nuancen verleihen diesen Fragmenten eine zeitlose Qualität. Jeder Schritt durch die Stadt wird zur Entdeckungsreise, jeder Auslöser zum Ausdruck einer tiefen Verbundenheit mit dem urbanen Leben.
Meine Kamera ist kein Filter, sondern ein Seismograph. Sie hält fest, was Farbe oft überdeckt – die Welt in ihren reinsten, grauesten Nuancen. Denn manchmal zeigt sich die Wahrheit am klarsten im Schattenriss.
Rechtlicher Hinweis zur Veröffentlichung von Personenabbildungen
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Gemäß § 22 KunstUrhG (Kunsturhebergesetz) dürfen Bildnisse einer Person nur mit deren Einwilligung verbreitet oder öffentlich zur Schau gestellt werden. Als Streetfotograf erfasse ich öffentliche Räume im Rahmen der künstlerischen Freiheit (Art. 5 Abs. 3 GG). Personen werden dabei nicht gezielt individualisiert, sondern als Teil des situativen Gesamtbildes dokumentiert.
Sollten Sie auf einer meiner Aufnahmen erkennbar abgebildet sein und der Veröffentlichung widersprechen, bitte ich um unverzügliche Mitteilung unter [Kontaktangabe]. Ich werde das betreffende Bild umgehend entfernen bzw. anonymisieren, sofern keine überwiegenden berechtigten Interessen (z.B. zeitgeschichtliche Dokumentation) entgegenstehen.
Diese Praxis entspricht der aktuellen Rechtsprechung zum Spannungsfeld zwischen Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrechten (BGH, Urteil vom 24.01.2019 - I ZR 104/18).
VOXS-HAMBURG 11/06/2025 12:50
Da ich sehen möchte, was aus Deiner Idee der "Anti-Kompositions-Gruppe" wird, werde ich Dir mal dezent folgen. Besser is...Beste Grüße - Andreas
kamrooz HAGHGOO 27/05/2025 23:48
Lieber Malte,vielen Dank für Ihr anerkennendes Feedback zu meinem Portfolio. Es freut mich besonders, dass Sie meinen konzeptionellen Ansatz des „kontrollierten Zufallsprinzips“ sowie die semantische Verknüpfung von Bild und Text wahrgenommen haben.
Tatsächlich verfolge ich in meiner Arbeit bewusst eine Methodik, die Spontaneität mit kompositorischer Strenge verbindet. Die von Ihnen erwähnten poetischen Bildtitel sind integraler Bestandteil dieses künstlerischen Konzepts und sollen als narrative Ergänzung zur visuellen Ebene fungieren.
Besonders schätze ich übrigens Ihre eigene Street Photography – die Art, wie Sie scheinbar beiläufige Alltagsmomente und Stillleben im urbanen Raum einfangen, verleiht diesen Szenen eine unerwartete Tiefe und Bedeutung. Diese Fähigkeit, das Besondere im vermeintlich Unbedeutenden zu entdecken, bewundere ich sehr. Genau deshalb folge ich Ihrer Arbeit mit großer Begeisterung und freue mich auf weitere Einblicke in Ihre Perspektive!
Der Dialog mit aufmerksamen Rezipienten und Kollegen wie Ihnen bereichert die künstlerische Praxis ungemein.
Liebe Grüße
Kamrooz
MPphotographie 27/05/2025 10:12
Ein sehr ansprechendes, inspirierendes und poetisches Portfolio hast Du hier zusammengetragen. Mir gefällt Dein Ansatz sich vom Zufall die Motive in die Kamera und in die Seele treiben zulassen. Deine teils poetischen Untertitel sprechen mich ebenfalls sehr an.Klasse Arbeiten und danke fürs teilen; da fällt das folgen nicht schwer...
Bis zum nächsten Bild :-)
VG Malte
kamrooz HAGHGOO 23/05/2025 19:15
Lieber Gerhard,deine Worte trafen mich wie spätes Licht an einem Herbstnachmittag – jene besondere Helligkeit, die Dinge nicht nur beleuchtet, sondern ihnen Tiefe und Seele verleiht. Es berührt mich zutiefst, dass meine kleinen Versuche, dieser Stadt ein Gesicht zu geben, in Dir solche Resonanz finden, als würden sie vergessene Saiten in einem alten Instrument zum Klingen bringen.
Ja, der Neckar – dieser stille Chronist so vieler Leben – fließt weiter, als wüsste er nichts von den Trennungen der Zeit. Und doch verbindet er, wie Du so schön sagst, mehr als er trennt: unsere Blicke, unsere Erinnerungen, diese merkwürdige Verwandtschaft zwischen dem, der ging, und dem, der kam. Dass Du mich zum "Stadthalter" ernennst, ist eine Ehre, die mich demütig macht. Ich verstehe es als Aufforderung, das Erbe dieser Steine und Ufer mit derselben Hingabe zu hüten, mit der Du einst Deine Zelte hier aufgeschlagen hast.
Unser Gespräch im Schafheutle – diese seltene Stunde, in der Vergangenheit und Gegenwart sich wie zufällige Weggefährten begegneten – bleibt mir im Gedächtnis wie ein unverhofftes Geschenk. Lassen Sie uns diesen Faden weiterspinnen, lieber Gerhard, bei Wein oder stillem Wasser, am Ufer oder zwischen Bücherregalen. Denn Städte werden erst wahrhaft lebendig, wenn man sie nicht nur durchschreitet, sondern erzählt.
In Dankbarkeit und Vorfreude
Kamrooz
gerdschmidt 23/05/2025 11:33
Lieber Kamroozeine sehr schöne Würdigung, die du in meinem und deinem Archiv abgelegt hast. Deine Bewunderung über die "Leidenschaft eines Neunzigjährigen" ist wohltuend. Noch gestern Abend, gerade zurück von meiner Heidelbergreise, habe ich in deiner Bildersammlung gestöbert und weitere wunderbare Marksteine von Heidelberg gefunden.
Erinnerungen und Gefühle zu früheren Tagen werden wach. Du hast in meinem Büchlein über Dorle erfahren, meine Jugendliebe und später dann Frau. Der Neckar, keine Trennlinie zwischen Neuenheim und dem Schlossberg sondern vielmehr eine Bande. Wie oft sind wir über die Alte Brücke spaziert oder entlang des Ufers, oft auch oben am Philosophenweg - mit Blick runter zum Fluss oder rüber zur alten Burg - und oft auch im Stadtwald hoch über der Schlossruine.
Deine Fotos zusammen mit ihren sehr gut formulierten Begleittexten sind Kunstwerke, aus denen heraus man deine Verbundenheit zu Stadt und Fluss herauslesen kann. Dort, wo ich vor vielen Jahrzehnten meine Zelte abgebrochen habe, hast du - aus fernen Landen kommend - neu angefangen. Für mich bist du quasi zum Stadthalter geworden, - du erlaubst es?
Unsere Begegnung und unser Gespräch im Schafheutle habe ich sehr genossen. Es war ein - nicht "gespenstiger" - sondern sehr veritabler "Ankerplatz".
Ich hoffe, dass es nicht die letzte Ankerung war und grüsse dich herzlich
Gerhard
kamrooz HAGHGOO 22/05/2025 8:35
Für Gerhard – Begegnungen, die bleibenHeute habe ich einen Menschen getroffen, der mir zeigte, dass Leidenschaft keine Altersgrenzen kennt. Gerhard – 90 Jahre, gebürtiger Heidelberger, seit einem Vierteljahrhundert in Bern zu Hause, und doch mit dem Herzen immer hier, zwischen den alten Steinen und dem Fluss, der die Jahre davonträgt.
Wir kannten uns nur durch die Fotocommunity, durch meine Bilder, durch die kleinen literarischen Funken, die ich darunter hinterließ. Vielleicht war es genau das, was ihn neugierig machte – diese Mischung aus Sehen und Fühlen, die wir beide verstehen.
Im Café Schafheutle saßen wir dann, zwei Fremde, die sich sofort vertraut fühlten. Ich hatte nicht erwartet, einen Mann zu treffen, der mit neunzig Jahren noch immer durch die Straßen streift, die Welt durch den Sucher seiner Kamera einfängt – nicht als nostalgischer Blick zurück, sondern als lebendige, gegenwärtige Leidenschaft. Die Stunden verflogen, getragen von Geschichten über Heidelberg, über das Leben in der Schweiz, über die kleinen und großen Dinge, die ein Dasein reich machen.
Und dann dieses Buch. Sein Buch (Meine Heidelberger Jahre, Erinnerunen an Kindheit und Jugend). Über die Stadt, die ihn prägte, die er nie ganz losließ. Als er mir eine Widmung hineinschrieb, spürte ich etwas Seltenes: die Berührung einer Generation, die so viel gesehen hat, und doch noch immer staunt, noch immer schenkt.
Ich weiß nicht, ob unsere Wege sich wieder kreuzen werden. Aber heute habe ich gelernt, dass es Menschen gibt, die mit ihrer bloßen Art zu sein, einen Abdruck hinterlassen – wie ein Foto, das im Gedächtnis bleibt, lange nachdem der Moment vergangen ist.
Danke, Gerhard. Für die Zeit, die Worte und dafür, dass du mir zeigst: Es ist nie zu spät, um leidenschaftlich zu sein.
Liebe Grüße
Kamrooz
Tompics59 18/05/2025 12:36
Ein ganz tolles Portfolio ... Gruß TomSalzburger Landblicke 15/05/2025 12:14
Außerordentlich gute Streetfotografie zeigst Du uns da.Ich werd das mal im Auge behalten.
LG Sylvia
thkockott 12/05/2025 16:45
Lieber Kamrooz !Ich möchte mich zunächst einmal für die vielen Würdigungen meiner Bilder recht herzlich bedanken. Es freut mich aufrichtig, daß dir so viele Fotos gefallen.
Vor einiger Zeit bin ich von der reinen Landschafts Fotografie zu Bildern mit mehr urbanem Charakter gewechselt. Die Straßenszenen mit Menschen haben sich somit zwangsläufig ergeben.
Streetfotografie betreibe ich bewusst nur in England, da hier die rechtlichen Aspekte eindeutig zu Gunsten des Fotografen ausgelegt sind, während man in Deutschland am besten gleich seinen Anwalt mir dabei hat.
Was meine Gestaltung anbelangt, so kommen ich mittlerweile mit einer handvoll von gebastelten Presets aus, die ich nur noch geringfügig abändere.
Ich wünsche dir, daß du weiterhin ein gutes Händchen beim Knipsen und Gestalten hast.
Viele Grüße, Thomas
Matthias Haemisch 10/05/2025 19:42
Deine Streets sind sehr klassisch und sehr poetisch. Ich bin gespannt auf mehr. Vg MatthiasMorgen-Stern 07/05/2025 18:59
Vielen Dank für deine überaus wertschätzenden Worte zu meinem Portfolio. Das freut mich wirklich sehr! Ich finde, du hast selbst eine ganz besondere Art, Situationen und Menschen zu betrachten und dies fotografisch umzusetzen. Ich werde auf jeden Fall an diesem hervorragenden Portfolio dranbleiben.Viele Grüße, Simone.
kamrooz HAGHGOO 02/05/2025 18:07
Liebe Nicola,was für ein schönes Feedback – und das von jemandem, dessen eigene Fotos mich begeistern! Deine Arbeiten strahlen so viel Tiefe und Emotion aus, dass ich mich doppelt freue, von dir diese Anerkennung zu bekommen. Vielen Dank für diese wertvolle Rückmeldung!
Ich hoffe, wir können uns weiterhin gegenseitig mit unseren Bildern inspirieren.
Ganz herzliche Grüße! Kamrooz
Nicola. 02/05/2025 17:55
Deine Art, die Momente festzuhalten, fasziniert mich.Ebenso die Bearbeitung.
Viele Grüße Nicola
kamrooz HAGHGOO 01/05/2025 14:17
@SoulswindowsDigitalArtVielen Dank, Uli! Dein Feedback freut mich besonders, weil ich deine eigene Fotografie so sehr schätze – deine Arbeiten bestechen durch magisches Lichtspiel Dass meine Bilder für dich eine dynamische Qualität haben, ist genau das, was ich erreichen wollte. Deine Wahrnehmung bedeutet mir viel! Gerne können wir uns auch fachlich austauschen – deine Perspektive interessiert mich. LG Kamrooz
Soulswindows DigitalArt 01/05/2025 12:14
Sehr beeindruckende Fotos zeigst du hier in deiner Gallerie ... ich bin begeistert ...Bilder die zu mir sprechen, sie sind in Bewegung ... danke fürs Zeigen ... LG Ulli