• Runzelkorn 23/10/2019 17:46

    Poetischer Realismus also. Ein Foto als Dinggedicht, das sich nicht mit subjektiven Empfindungen des lyrischen Ichs befasst, bestimmte Fragen reflektiert oder über das Künstler-Dasein sinniert. Im absoluten Vordergrund steht das Ding selbst, wobei es das Ziel ist, dieses Ding so gut, wie nur möglich, zu beschreiben – sei es nun von außen oder von innen: Das Dinggedicht soll das Wesen des Gegenstandes ausdrücken. Irgendwann werde ich mich mal dran versuchen, doch vorerst nur ein Beispiel von Conrad Ferdinand Meyer:
    Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
    Er voll der Marmorschale Rund,
    Die, sich verschleiernd, überfließt
    In einer zweiten Schale Grund;
    Die zweite gibt, sie wird zu reich,
    Der dritten wallend ihre Flut,
    Und jede nimmt und gibt zugleich
    Und strömt und ruht.
  • ShivaK 23/10/2019 18:30

    da könnte was gehen, ich meine, wenn Du Dich selbst darin versuchst ... ja, ich habe Hoffnung :-)
  • Runzelkorn 23/10/2019 19:09

    Mal sehen. Aber fest steht, Deine Fotos sind ebenfalls Dinggedichte.