Poetischer Realismus also. Ein Foto als Dinggedicht, das sich nicht mit subjektiven Empfindungen des lyrischen Ichs befasst, bestimmte Fragen reflektiert oder über das Künstler-Dasein sinniert. Im absoluten Vordergrund steht das Ding selbst, wobei es das Ziel ist, dieses Ding so gut, wie nur möglich, zu beschreiben – sei es nun von außen oder von innen: Das Dinggedicht soll das Wesen des Gegenstandes ausdrücken. Irgendwann werde ich mich mal dran versuchen, doch vorerst nur ein Beispiel von Conrad Ferdinand Meyer:
Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.
Runzelkorn 23/10/2019 17:46
Poetischer Realismus also. Ein Foto als Dinggedicht, das sich nicht mit subjektiven Empfindungen des lyrischen Ichs befasst, bestimmte Fragen reflektiert oder über das Künstler-Dasein sinniert. Im absoluten Vordergrund steht das Ding selbst, wobei es das Ziel ist, dieses Ding so gut, wie nur möglich, zu beschreiben – sei es nun von außen oder von innen: Das Dinggedicht soll das Wesen des Gegenstandes ausdrücken. Irgendwann werde ich mich mal dran versuchen, doch vorerst nur ein Beispiel von Conrad Ferdinand Meyer:Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.