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  • Neydhart von Gmunden 12/10/2023 17:24

    Moin. Meine Mutter ist seit Jahren dement und ich finde es in Ordnung.
    Ich kannte sie in ihrer bewußten Altersphase nur noch frustriert. Und
    wenn ich mich unter meinen älteren Freunden umschaue, dann sehe ich
    nur Frustration und große Unzufriedenheit und ein großes Gemeckere.
    All das kennt meine Mutte so nichtmehr. Wie wenn Friede in ihr Herz, in
    ihren Geist eingezogen ist.
    Und wenn ich mir die politische Weltlage der letzten 50 Jahre und die ak-
    tuelle insbesondere anschaue, dann kann man demente Menschen nur
    noch beneiden. Soviel Blödsinn über all und auf zu vielen Ebenen, das
    kann doch ein normales Hirn nicht mehr verkraften, geschweige denn
    aushalten. Auch nicht mit KI.
    Sicher, es gibt viele Menschen, die sich von all dem gut abgrenzen kön-
    nen und ihre Inseln und Fluchtorte haben, um dem zu entgehen. Ich kom-
    me aus einer Zeit, die gibt es nicht mehr. Meine "Welt" interessiert nieman-
    den aus der jüngeren Generation bis 50. Das Gefühl, nur noch geduldet
    zu sein, nicht mehr dazuzugehören, nimmt zu. Obwohl ich mich ein ganzes
    Leben für diese Gesellschaft eingebracht habe. Ich treffe überwiegend auf
    Individualisten und Egoisten, die sich nur noch um sich selber drehen. 

    Gleichwohl muss Demenz nicht "Freiheit" bedeuten. Ich treffe im Altenheim
    auf demente Menschen, die ihre erfahrene Ungerechtigkeit, ihre Traumata
    immerzu herausschreien. Manches sitzt eben so tief, da ist auch Demenz 
    kein "Heilmittel".
    Törstende Grüße, Neydhart
  • n i n a 12/10/2023 19:54

    ja, dieser "friede", daß sie vom weltgeschehen nichts mehr mitkriegt, ist die einzige positive seite daran. aber leider spielen bei ihr noch viele andere faktoren mit, und ich habe nicht das gefühl, daß sie frieden hat. sie ist sich ihrer situtation (pflegeheim) bewußt und leidet darunter. stumm....
  • Lorix 13/10/2023 15:34

    Neydhard, die Demenzkranken, glaube ich, haben nicht ihren Frieden. Sie wissen nicht wo sie sind. Sie laufen suchend herum. In einem Wald würden sie sich verlaufen. Und die, die schreien, haben Angst. Das habe ich im Altenheim so für mich beobachtet. Ninas Mutter ist davon verschont. Denn das ist eine schlimmere Form. Ich wünsche Nina und ihrer Mutter alles Liebe in dieser Situation. LG Irene
  • Neydhart von Gmunden 13/10/2023 16:47

    Liebe Irene, danke für Deinen Beitrag. Du hast absolut Recht.
    Ich habe mich sehr missverständlich kurz hier mitgeteilt. Gut, dass Du
    so geantwortet hast. Ich habe es auch so beobachtet und empfunden.
    Meine Geschwister und ich haben es immer bereut, dass wir nicht reich
    sind, sondern arbeiten mussten, als uns unsere Mutter gebraucht hat.
    Eine meine Schwestern hätte meine Mutter gerne auch zuhause in ihrer
    Wohnung betreut, wenn dies vernünftig bezahlt worden wäre. Dies wäre
    für die Mutter besser gewesen und zudem kostengünstiger, als eine Platz
    im Pflegeheim. Jetzt, wo wir nicht mehr arbeiten müssen, ist die Mutter
    ein Schwerstpflegefall und wir können eine Versorgung nicht mehr leisten.
    Das ist alles sehr bitter und oft schwer auszuhalten (gewesen).
    Lieber Gruß, Neydhart
    . . . dem Enz seine Zeit (3)
    . . . dem Enz seine Zeit (3)
    Neydhart von Gmunden