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Karl Böttger


Premium (Pro), Siegen

Abkühlungspause

Am 8. August konnte ich diese Glänzende Schwingfliege mit einem Verdauungstropfen nein einem Abkühlungstropfen auf einem Fenchelsamenstand fotografieren. Die Glänzende Schwingfliege wird 2-.4 mm groß und ist in der Zeit vom Mai bis Oktober zu beobachten. Die Schwingfliegen bewegen ihre Flügel auch beim Laufen, worauf sich der deutsche Name bezieht. Die Fliegen sammeln sich im Herbst zur Überwinterung und treten dann oft in Massen (etwa 50 000 Exemplare) auf.
Die Fliegen sind schwarz und zeigen einen rötlichen metallischen Glanz. Der Kopf ist fast kugelförmig. Die Flügel sind glasklar und in der Nähe der Flügelspitzen mit einem dunklen Fleck versehen. Je nach Lichteinfall schillern der Körper und die Flügel in allen Regenbogenfarben. Der Hinterleib ist vorn eingeschnürt und hinten abgerundet.

Nach der Paarung legen die Weibchen die Eier auf Dung- oder Komposthaufen ab. Die Entwicklung der Larven dauert etwa 2 bis 5 Wochen.
Die Larven ernähren sich von Fäkalien oder verrottenden Pflanzenteilen, Fliegen von Nektar und süßen Pflanzensäften.
Quellen:
- http://www.insektenbox.de/zweifl/sepful.htm
- https://de.wikipedia.org/wiki/Schwingfliegen

Infos zum Verdauungstropfen besser wohl zum Abkühlungstropfen:
die besten Infos habe ich hier gefunden:
- https://www.makro-treff.de/de/article/verdauungstropfen-bei-insekten

Es handelt sich um Körperflüssigkeit, die mit/aus den Mundwerkzeugen herauskommt und wieder aufgenommen wird. Es ist unklar ob das aus dem Zweck der Verdauung oder der Abkühlung dient. Der Autor gibt drei mögliche Theorien an:

1. Fliegen und Bienen haben keinen Magen im eigentlichen Sinne. Sie verdauen ihre Nahrung größtenteils außerhalb des Körpers. Vereinfacht ausgedrückt, sondern sie enzymreichen Speichel ab, den sie der Nahrung noch außerhalb des Körpers oder bei der Aufnahme beimischen. Die Nahrung wird durch die agressiven Enzyme schnell verflüssigt. Mit dem Einsaugen und Ausstoßen des Verdauungstropfens wird (wahrscheinlich) der Enzymgehalt im bereits aufgenommenen Nahrungsbrei erhöht. Es könnte sich also um eine Art "Nachverdauung" handeln, eine Art "Wiederkäuen" bei Insekten.

2. Es gibt auch die These, dass während des pulsierenden Einsaugens und Ausstoßens des Tropfens verdauungsunterstützende Bakterien aus der Luft mit der Oberfläche des Tropfens aufgenommen werden.

3. Eine weitere These geht von einer Abkühlungsfunktion aus. Fliegen und auch Bienen produzieren bei hektischen Flugmanövern eine hohe Körperwärme, die sie über Verdunstung an der Tropfenoberfläche wieder abgeben. So könnten sie über das pulsierende Einsaugen und Ausstoßen eine Menge überschüssige Hitze loswerden.

Die Aufnahmen entstanden an Tagen mit hohen Temperaturen - so dass die für mich anfangs seltsame Abkühlungstheorie nicht unlogisch erscheint.


Neuere Untersuchungsergebnisse deuten daraufhin, dass die Abkühlungstheorie der Grund für den Verdauungstropfen/Abkühlungstropfen sind.
Quelle: https://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Coole_Fliegen1771015590556.html

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Dossier Fliegen
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Exif

APN E-M1MarkII
Objectif OLYMPUS M.60mm F2.8 Macro
Ouverture 8
Temps de pose 1/125
Focale 60.0 mm
ISO 320