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Astronebel "Thors Helm" (NGC 2359) im Sternbild "Großer Hund"

Astronebel "Thors Helm" (NGC 2359) im Sternbild "Großer Hund"

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Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie


Premium (Basic), Hochsauerland (NRW)

Astronebel "Thors Helm" (NGC 2359) im Sternbild "Großer Hund"

Der wegen seines markanten Aussehens entsprechend benannte "Thors Helm" -Astronebel (NGC 2359) , im Volksmund auch als "Entennebel" bezeichnet, ist ein Wolf-Rayet-Ringnebel (eine spezielle Art von Emissionsnebel) im Sternbild Großer Hund. Aufnahmen von diesem Nebel werden in unseren nördlichen Breiten eher selten gemacht, da der Nebel während seiner Sichtbarkeit in den Winter- und Frühlingsmonaten bei uns im Norden ein sehr tief stehendes Astroobjekt über dem Südhorizont ist (nicht unweit vom berühmten hellsten Fixstern Sirius zu finden). Die meisten Astrofotos von "Thors Helm", die man im Netz findet, wurden daher eher in südllicheren Gefilden der Erde aufgenommen, wo der Nebel natürlich entsprechend astrofotografisch vorteilhafter hoch am Himmel steht. Anders als in meinem Bild werden Aufnahmen des Objektes häufig auch mit höherer Brennweite (und damit besserer Auflösung des Nebels aber mit wenig Umgebung) durchgeführt. Ich habe mich dennoch, trotz der tief stehenden Position des Objekts - zwischen Ende Februar und Anfang April dieses Jahres in mehreren Nächten mal dran gewagt und vor allem durch die relativ geringe Brennweite auch die Umgebung des Nebels mit ins Visier genommen. Das Wetter spielte einigermaßen mit, wobei der horizontnahe Dunst mir zusätzlich nochmal einiges an zusätzlich erforderlicher Belichtungszeit abverlangt hat. Die innere Blase von NGC 2359 hat eine Winkelausdehnung von ca. 9 × 6 Bogenminuten an unserem Firmament. Zusammen mit den "Flügeln" passt der gesamte Helm-Nebel noch gut in eine Kreisscheibe entsprechend Vollmondgröße. Thors Helm ist rund 15.000 Lichtjahre entfernt und hat einen realen Durchmesser von ca. 30 Lichtjahren. Der den Nebel erzeugende Wolf-Rayet Stern befindet sich nahe des Zentrums der Blase. Er hat eine sehr hohe Oberflächentemperatur von ca. 50.000 ° Celsius. Der Stern baut einen enormen Strahlungsdruck auf, der die äußeren Hüllen in den interstellaren Raum bläst. Die dadurch ausgestoßene und nach außen getriebene Materie formt die Blase entsprechend der Stoßfront des Auswurfs. (Ähnlich wie beim "Crescent-Nebel", siehe als Teilobjekt unten rechts in meinem Bild https://www.fotocommunity.de/photo/milchstrassengegend-im-ze-dirk-peters-astro-u-natur/42223978 sowie beim "Bubble-Nebel", siehe https://www.fotocommunity.de/photo/bubble-nebula-ngc-7635-im-dirk-peters-astro-u-natur/39096736 in meinem Portfolio.)
Auch dieses neue Astrobild ist wieder ein Ergebnis der Überlagerung von Aufnahmen, die ich neben wenigen kurzbelichteten Aufnahmen (15 x 10 Sek.) ohne Filter (bzw. mit Klarglas für möglichst realistische Farben der Sterne) insbesondere mit Schmalband-Filtern (H-Alpha und O-III) durchgeführt habe. Während H-Alpha (rot) die ausgedehnten Wasserstoffregionen zeigt wird durch den O-III-Filter die blaugrüne Farbe der starken Emissionen von Sauerstoffatomen im leuchtenden Gas sichtbar.

Aufnahmedaten: 24. +25. + 26. + 27. Februar 2019, 29. + 31. März 2019, 01. April 2019
Ort: Sauerland (oberes Ruhrtal), 51.3°n.Br., 310 m NHN
Kameras und verwendete Filter:
Baader H-Alpha (7nm) + UV/IR-CUT an astromodif. Sony Nex 5, Farbzuordnung: ROT-Kanal
Baader [O III] 8,5 nm an Canon EOS 760 D (ohne Astromodif.), Farbzuordnung: BLAU- und GRÜN-Kanal
Baader Klarglas an Canon EOS 760 D für Sternfarben ................................
Belichtungszeiten:
Ha: 6,26 Stunden (131 x140 Sek. + 11 x 290 Sek. + 1 x 431 Sek. + 1 x 583 Sek. ) .....................
O III: 6,36 Stunden (66 x 140 Sek. + 65 x 210 Sek.).............. Klarglasfilter: 150 Sek. (15 x 10 Sek.) ........
Gesamtbelichtungszeit: 12,7 Stunden
Teleskop: TS-APO 704
Brennweite: 331 mm (mittels Reducer TS-RED279, f/4.74), (hier dargestellter Bildausschnitt mit einem Gesichtsfeld von 2,45 Grad x 3,7 Grad entspricht ca. 350 - 370 mm Brennweite bezogen auf APS-C Sensor)
Guiding: Lacerta MGEN 2.2 am Sucherfernrohr
Montierung: Cel. AVX
Stacking mit Bias- Darks- und Flat-Korrektur in Fitswork, Nachbearbeitung: Fitswork und DPP4

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