Der Architekt der Ostverträge
[Dorotheenstädtischer Friedhof I, Chausseestraße 127 • Berlin-Mitte, 30.11.2024]
Wieder Zeit für einen Bummel über Berliner Friedhöfe auf der Suche nach Promis.
Egon Bahr (18. März 1922 Treffurt/Thüringen – 19. August 2015 Berlin)
Bevor er in die SPD eintrat, arbeitete er im zerstörten Berlin als Journalist bei B.Z. und Tagesspiegel.
Als SPD-Politiker war er eng mit Herbert Wehner befreundet und wichtigster Berater von Kanzler Willy Brandt.
Für Brandts Versöhnungsinitiative mit dem Ostblock arbeitete er die Vertragswerke aus.
Brandt-Nachfolger Helmut Schmidt holte ihn zunächst nicht ins Kabinett, nur als Entwicklungshilfe-Ersatzmann.
Frieden und Stabilität durch das Kräftegleichgewicht der Blöcke war Bahr immer das Wichtigste.
Damit stieß er nicht immer auf Verständnis in der SPD und in Kohls CDU-Regierung.
So hätte er Verständnis gehabt, wenn die Sowjetarmee die Gewerkschaftsbewegung in Polen gestoppt hätte.
Und selbst nach dem Mauerfall glaubte er als einer der Letzten nicht an eine Wiedervereinigung.
Er konnte sich nicht vorstellen, dass das Ende der Blöcke friedlich zu lösen sei.
Fotobock 16/01/2025 1:11
Eine würdige Statue. LG BarbaraZwecke 11/01/2025 15:49
Egon ein Torgauer, das wusste ich nicht, aber heute wären sie froh darüber wenn er noch leben würde.Ich wundere mich, das er nicht in Torgau beerdigt wurde, durt hätte man ihn ein größeres Denkmal gesetzt.
MfG Horst
Kurt CLAUS 10/01/2025 15:27
Da muss ich als Torgau'er zustimmen. Er hat seine Schulzeit hier verbracht und war sehr oft zu Besuch bei seiner Verwandtschaft. Ein damaliger Vorschlag zur Ehrenbürgerschaft fand allerdings keine Mehrheit.Rainer Willenbrock 10/01/2025 12:47
Schöne Erinnerung an einen unaufgeregten Politiker, ich mochte ihn.ralf mann 10/01/2025 8:28
Ja, den Bahr, in seiner sachlichen und ruhigen Art als Politiker mochte man eigentlich mögen. Aber offenbar gab es auch Schattenseiten in seinen Überlegungen.Du hast es gut auf den Punkt gebracht. Gruß Ralf