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Dreifaltigkeitssäule, Linz

Dreifaltigkeitssäule, Linz

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Simon Ru.


Free Account, Bern

Dreifaltigkeitssäule, Linz

Im Jahre 1716 wurde der alte Pranger vom Hauptplatz entfernt und auf den Taubenmarkt versetzt; an seine Stelle trat die 20 Meter hohe Dreifaltigkeitssäule, die 1723 vollendet wurde.

Sie besteht aus weißem Marmor und wurde auf städtische Initiative und im Auftrag der oberösterreichischen Landstände errichtet. Der Beschluß zur Errichtung wurde 1713 gefaßt, der Modellentwurf vom kaiserlichen Theatral-Ingenieur Antonio Maria Nicolao Beduzzi in Wien gefertigt. Das Werk selbst wurde vom fürsterzbischöflichen Steinmetzmeister Sebastian Stumpfegger aus Salzburg gefertigt und Stück für Stück auf Salzach, Inn und Donau nach Linz gebracht.

Auf einem wuchtigen dreiseitigen Sockel erhebt sich eine gewundene, reich ausgeschmückte Säule. Über dem Sockel stehen die Standbilder der beiden Pestheiligen Sebastian und Karl Borromäus, sowie des Feuerpatrons Florian. Drei Inschriftentafeln, über denen das kaiserliche Wappen, das Landeswappen und das der Stadt Linz eingemeißelt sind (gleichsam eine irdische "Dreifaltigkeit"), verkünden von der Widmung der Säule aus Dankbarkeit für die Errettung aus Kriegsgefahr, Feuersbrunst und Pest. Damit ist auf die Türkengefahr (1683) und den Spanischen Erbfolgekrieg (u. a. 1704 Sieg bei Hochstädt in Bayern gegen Ludwig XIV.), eine große Feuersbrunst (1712) und die Pest von 1713 verwiesen, die Linz verschonte und nur jenseits der Donau in Urfahr viele Opfer forderte. (Damit ist auch die Verwendung von "amota" und "sopita" sachlich begründet).

Auf halber Höhe der Säule thront auf der Südseite auf einer Mondsichel die mit einem Sternenkranz geschmückte Statue der Muttergottes, die mit ihrem Fuß eine Schlange zertritt. Diese Statue der Schutzpatronin der Stadt wurde zur Erinnerung des am Tage der Unbefleckten Empfängnis des Jahres 1679 erfolgten Erlöschens der Pest hergestellt. Schon damals dachte man nämlich an den Bau einer neuen Gedenk- und Danksäule, obwohl die andere an der Landstraße (jetzt am Auerspergplatz) gerade erst 29 Jahre lang stand.

Den Abschluß der mit Putten und Steinblumen geschmückten Säule bilden eine goldene Weltkugel und die darum gruppierte heilige Dreifaltigkeit.

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