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"Halla inferiore"

Das mittelalterliche Niedernhall war, wie der Name schon verrät, eine Stätte der Salzproduktion. So ist hier im Vordergrund das Salztor zu sehen, durch das die Salzgefährte in die Stadt gebracht wurden. Im Hintergrund ist der Säuturm zu erkennen, in dem einst der Schweinehirte wohnte. Dazwischen befindet sich ein Teil der noch fast vollständig erhaltenen Stadtmauer aus dem 14.Jh..

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Halla inferiore ( = niederes Hall) ist der damalige Name für Niedernhall im Hohenloher Land. Nicht weit entfernt von hier liegt übrigens das wohl bekanntere Schwäbisch Hall (Halla superiore). „Hall“ steht für Salz, das damals, und zwar von der Jungsteinzeit an bis zum Beginn des 19. Jh. in dieser Gegend gewonnen wurde. Die Salzvorkommen waren auch Anlass für Streitigkeiten unter den damaligen Herrschern. Heute speisen lediglich noch einige Salzquellen das Solebad von Niedernhall, in dem die Besucher die wohltuende Wirkung des Wassers zu schätzen wissen.

Niedernhall am Kocher ist für mich so etwas wie Rothenburg en miniature, ein kunsthistorisches Kleinod. Die gesamte Altstadt steht wegen ihrer Einmaligkeit selbstverständlich unter Denkmalschutz. Im Jahre 1037 , in der Zeit der Grafen von Hohenlohe und Kur-Mainz wurde die Stadt zum ersten Mal urkundlich erwähnt und unter Kaiser Karl IV. , man schrieb das Jahr 1356, erhielt sie bereits die Stadtrechte.
Ich habe mich beim Gang durch die malerischen Gassen und Winkel ins Mittelalter entrückt gefühlt. Die fast vollständig erhaltene, gut 700 Meter lange und 1,20 Meter breite Stadtmauer mit einem Wehrgang, vier Türmen und zwei Toren wurde zu Mitte des 14. Jh. erbaut.
Man sollte sich genügend Zeit nehmen für dieses Städtchen, denn es ist nicht nur malerisch, es hat neben der Befestigung auch noch weitere Sehenswürdigkeiten aufzuweisen.
Gleich am Stadteingang befindet sich das Götzenhaus, ein imposantes Fachwerkgebäude mit reichhaltiger Bemalung. Hier drückte Götz von Berlichingen ein Jahr lang die Schulbank.
Das Rathaus der Stadt (1477), ebenfalls ein Fachwerkbau, gehört zu den schönsten und besterhaltendsten im gesamten fränkischen Raum. Im 1. Stock gibt es eine Halle mit handbemalter Eichendecke, getragen von mächtigen Pfeilern.

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