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IC1396: Elefantenrüsselnebel im Sternbild Kepheus im H-Alpha/O-III -Licht

IC1396: Elefantenrüsselnebel im Sternbild Kepheus im H-Alpha/O-III -Licht

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Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie


Premium (Basic), Hochsauerland (NRW)

IC1396: Elefantenrüsselnebel im Sternbild Kepheus im H-Alpha/O-III -Licht

IC 1396 ist die Bezeichnung für einen offenen Sternhaufen (im Inneren des Nebels) und wird auch für den gesamten umgebenden Emissionsnebel, bekannt auch als "Elefantenrüsselnebel" (elephants trunk nebula) verwendet. Dieser Deep-Sky Nebel liegt im Sternbild Kepheus und besteht aus leuchtendem kosmischen Gas (insbesondere Wasserstoff, sgt. H-II Gebiet) sowie markanten dunklen Staubwolken. Die Region IC 1396 in unserer Milchstraße, in welcher wie in ähnlichen Astronebeln neue Sterne "geboren" werden, wird vom Zentralstern mit Energie versorgt und zum Leuchten angeregt. Bei einer Entfernung von ca. 2400 bis 3000 Lichtjahre von unserem Sonnensystem hat der Nebel eine Ausdehnung (mittlerer Durchmesser) von etwa 3 Grad an unserem Firmament. Eine der auffälligsten dunklen Formen in IC 1396 ist der Elefantenrüssel (auch als eigenständiges Astro-Objekt IC 1396A bezeichnet) im Bild rechts. In solch dunklen Formen wie dem Elefantenrüssel entstehen durch Gravitationskollaps der dortigen Gas- und Staub-Materie neue Sterne. Der gesamte Nebel IC 1396 hat Ähnlichkeit (sowohl vom Anblick her wie auch hinsichtlich der dort ablaufenden physikalischen Prozesse) mit dem berühmten Rosetten-Nebel.
Mein Astrofoto vom Rosettennebel von 2017 wurde mit derselben Brennweite fotografiert und zeigt daher einen in etwa gleich großen Himmelsausschnitt. Wie man leicht sieht (siehe https://www.fotocommunity.de/photo/5000-lichtjahre-von-uns-e-dirk-peters-astro-u-natur/39904795 ) erscheint IC1396 jedoch wesentlich größer als der Rosettennebel, was aber hinsichtlich seiner wahren Ausdehnung nicht stimmt: Beide Nebel sind in Wirklichkeit von ähnlicher Ausdehnung, der Rosettennebel ist mit ca. 5000 Lichtjahren aber fast 2 mal so weit entfernt, weshalb er uns entsprechend kleiner
vorkommt als der hier gezeigte IC 1396.
Auch dieses Bild habe ich wieder aus Bilddaten von Aufnahmen mit Schmalbandfiltern, welche die Emissionen des atomaren Sauerstoffs (blau-grün, O-III Wellenlänge) und des Wasserstoffs (rot, H-Alpha Wellenlänge) zeigt, erstellt.
Weitere Infos zur Aufnahme-Ausrüstung und zu den Einzelaufnahmen:
Teleskop: TS-APO 704 (70/420), effektive Brennweite 331 mm (mittels Reducer TS-RED279, f/4.74), Gesichtsfeld des Bildes: 2,7 x 4,2 Grad , Diagonale: 5 Grad (Zum Vergleich: Der Vollmond könnte entlang der Diagonale 10 mal nebeneinander gestellt werden.)

Montierung: Cel. AVX, Auto-Guiding mit Lacerta MGEN 2.2, Kameras: unmodif. CANON EOS 760d sowie astromodifizierte SONY NEX 5
Schmalbandfilter: 7nm H-Alpha (Baader) für den Rot-Kanal, 8,5 nm O-III(Baader) für Blau- und Grün-Kanal.
Einzelaufnahmen:
Summe der Belichtungszeit mit O-III-Filter (mit CANON EOS 760 D ohne Astromodifizierung):
10,79 Stunden (ISO 1600, mehrere Aufnahmeserien mit Einzelbelichtungszeiten von 140 sec, 210 sec oder 280 sec)
Summe der Belichtungszeit mit H-Alpha-Filter (mit SONY NEX 5, astromodifiziert):
7,08 Stunden (mehrere Aufnahmeserien mit ISO 200 oder ISO 800, Einzelbelichtungszeiten zwischen 140 und 1064 sec)

Gesamtbelichtungszeit für das Bild: ca. 17,9 Stunden
Bias- Darks- und Flat-Korrektur, gestackt in Fitswork, bearbeitet in Fitswork und DPP4,
Aufnahmedaten: H-Alpha: 05.Mai, 13.Juli,14.Juli. 05.Aug.2018, 0-III: 04.Mai, 06.Mai., 05.Sept., 07.Sept.2018, loc.: 51.3° n.Br., 310 m NHN (Sauerland, Terrasse, nur mäßig dunkler Landhimmel)

Viel Spaß und LG, Dirk

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