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Kosmische Wolke NGC 1499: "Cumulus" und "Cirrus" in unserer Milchstraße

Kosmische Wolke NGC 1499: "Cumulus" und "Cirrus" in unserer Milchstraße

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Dirk Peters - Astro- u. Naturfotografie


Premium (Basic), Hochsauerland (NRW)

Kosmische Wolke NGC 1499: "Cumulus" und "Cirrus" in unserer Milchstraße

Das Bild zeigt eine der vielen kosmischen Wolken in unserer Galaxis, die von der Erde aus schon mit Amateurausrüstung sichtbar sind und fotografiert werden können. In einer anderen Darstellung, nämlich in den Farben der Hubble-Palette findet ihr diese Astrowolke bei meinen Fotos auch unter https://www.fotocommunity.de/photo/kalifornien-nebel-ngc-149-dirk-peters-astro-u-natur/41024617 .
Gerade bei diesem Objekt, NGC 1499, welches wegen seiner markanten Form auch als "Kalifornien-Nebel" bekannt ist, finde ich die Wolkenbildung besonders auffällig ähnelnd zu den Wolken in unserer Erdatmosphäre. Sowohl Cumulus im inneren Bereich wie auch Cirren in den äußeren Ausläufern zeigen, dass die generellen physikalischen Gesetze von Wolkenbildung offenbar im wahrsten Sinne UNIVERSELL sind. Und das, obwohl wir hier natürlich ganz andere Maßstäbe haben als bei Wolken auf unserer Erde: Die Größe von NGC 1499 liegt bei ca. 100 Lichtjahren, die Entfernung zu unserem Sonnensystem ist ca. 1500 Lichtjahre im sgt. "Orionarm" in unserer Galaxis. Und auch die beteiligten Stoffe sowie die in der Wolke herrschende "Thermik" , sprich die physikalischen Gegebenheiten (insbes. Druck und Temperatur) unterscheiden sich "ein wenig" von unseren irdischen Cumulus- und Cirrus-Wolken: Während unsere irdischen Wolken bekanntermaßen aus Wasserdampf bestehen, handelt es sich bei dieser kosmischen Wolke um verschiedene Gase von Elementen, insbesondere ionisiertem Wasserstoff (H-Plasma). Diese gewaltige kosmische Plasma-Wolke leuchtet auch, anders als natürlich unsere Erdwolken, aufgrund physikalischer Prozesse im wesentlichen selbst, insbesondere dominierend in der für solche Wasserstoff-Gaswolken charakteristischen roten Farbe bei der sgt. H-Alpha Wellenlänge.
Es ist doch sehr faszinierend, dass Wolkenbildungsprozesse trotz aller Unterschiede im Detail immer zu sehr ähnlichen Strukturen führen, auch wenn sie in den Tiefen des Weltalls stattfinden.

Infos zur Aufnahme:
Gesamtbelichtungszeit: 9,56 Stunden mit
Kameras: unmodif. CANON EOS 760d UND astromodif. SONY NEX 5, Optik: kleiner Refraktor TS-APO 704 mit f-Reducer TS-RED279: f/4.74 , effektive Brennweite: 331 mm)
Montierung: Cel. AVX, Auto-Guiding mit Lacerta MGEN 2.2,
alle Einzelaufnahmen (zwischen 140 und 280 Sekunden) mit Schmalbandfiltern
7nm H-Alpha, 8 nm S-II , 8,5 nm O-III,
Farbzuordnung: Rot: H-Alpha, Grün: S-II, Blau: O-III
Alle Einzelaufnahmen für dieses Bild habe ich zwischen Januar und März 2018 gemacht, verteilt auf ca. 8 Aufnahme-Abende bzw. Nächte.
Standort: Terrasse hinter unserem Haus bei typischem (eher mäßigen), weil durch Umgebungslichter (Straßenlaternen) etwas aufgehelltem Landhimmel im Sauerland.

Bild eingereicht für Monatswettbewerb der FC September 2018 zum Thema "Wolkenformationen".

Viel Freude mit dieser kosmischen Wolke und LG.

Nachtrag: Liebe Leute,
das Foto hat beim Monatswettbewerb "Natur 09/2018: Wolkenformationen" von insgesamt 697 eingereichten Fotos den 10. Platz gemacht. Freue mich sehr. Herzlichen Dank an alle Voter, die meine kosmische Wolke im Voting soweit nach vorne gebracht haben. Schön, dass euch das Bild gefällt. LG, Dirk

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