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Mexiko 1987 - Popocatépetl und Iztaccíhuatl (scans)

Mexiko 1987 - Popocatépetl und Iztaccíhuatl (scans)

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Ludwig Go


Free Account, Innsbruck

Mexiko 1987 - Popocatépetl und Iztaccíhuatl (scans)

Im Frühjahr 1987 war ich für 4 Wochen in Mexiko. Diese Fotos entstanden ziemlich am Anfang meiner Reise und zeigen die Gegend um Puebla.

Nachdem ich 3 Tage in Mexiko-City verbracht habe, fuhr ich mit dem Taxi zum Flughafen, wo ich mir ein Auto mietete. Damals gab es noch diese VW-Käfer Taxis, wo der Beifahrersitz fehlte um mehr Platz zu schaffen. Die gefielen mir auf den ersten Blick und ich wollte unbedingt auch einen Mexiko-Käfer fahren. Bei Avis bekam ich dann mein Objekt der Begierde (li.o.). Was ich ein wenig unterschätzte war der Weg zurück ins Hotel. Mexiko City ist einfach verdammt groß und mein einziges Glück war, dass ich in der Nähe des Torre Latinamericana wohnte, einem 45-stöckigen Wolkenkratzer mit einer Gesamthöhe von 182 Metern. Dieses Teil tauchte irgendwann am Häuser-Horizont auf und dann fuhr ich nur mehr auf Sicht. Im Hotel angekommen hätte man dann fast mein Auto abgeschleppt, und so flüchteten mein Käfer und ich aus der Großstadt, hinaus in die Weiten dieses bezaubernden Landes.
Nordöstlich liegt Teotihuacán, eine atemberaubende Aztekenstadt. Die Sonnenpyramide ist die drittgrößte Pyramide der Welt und ein gewaltiges Bauwerk. Weiter ging es Richtung Puebla (Stadt) wo ich am riesigen VW-Werk vorbeifuhr, wo auch mein Käferchen, wenige Monate vorher herauskam.

Ab jetzt geht’s Bild auf Bild.

Links unten:
Als „Bergler“ zogen mich natürlich die zwei gewaltigen Berge magisch an, die ich bis dahin ja schon halb umkreist hatte. Der Popocatépetl (5.462 m), manchmal auch El Popo oder Don Goyo genannt, ist einer der sogenannten Zwillingsvulkane in Zentralmexiko. Sein kleiner Bruder ist der Iztaccíhuatl mit 5.286 m (re.u).
Es gibt natürlich eine bessere Strasse auf den Popo als die von Puebla aus. Diese war in der Landkarte als „Brucha“ eingezeichnet, also so ne Art Feldweg. Aber einem echten Käferfahrer ist das egal.

Links oben:
Die Strasse wurde dann echt mies, wie ihr auf dem Foto unschwer erkennen könnt. Mein Käfer kämpfte sich jedoch tapfer durch alle „hüfttiefen“ Schlaglöcher und ich krabbelte im wahrsten Sinne des Wortes nach oben, Richtung Paso de Cotrez (3500m). Die Wolken sahen recht bedrohlich aus und wenn es geregnet hätte, wäre die Brucha endgültig zu einem Flusslauf geworden.

Rechts oben:
Der Blick vom Paso Cortez auf den Popocatépetl. Der Name ist aztekischen Ursprungs und ist das Nahuatl-Wort für „stark rauchender Berg“. Am Paso kam ich dann wieder auf eine asphaltierte Strasse und erreichte Tlamacas. Von dort musste von dort noch 400 Höhenmeter weiter hinauf um das "dormitorio“, eine Berghütte, zu erreichen. Die letzten Meter packte mein Käfer nur mehr im Rückwärtsgang. Ihm war die „Puste“ ausgegangen. Von Puebla aus, welches auf rund 2200 Metern liegt, war ich immerhin noch einmal 1700 Höhenmeter hochgefahren, da blieben von den 40 PS nicht mehr viel übrig, denn man verliert rund 10 PS pro 1000 Höhenmetern.

Rechts unten:
Der Iztaccíhuatl im Morgenrot.
Leider hab ich die Farben mit dem Scanner nicht so gut rübergebracht, das Foto ist evtl. inzwischen auch schon etwas „farbloser“ geworden. Der erloschene Vulkan besitzt drei Gipfel, die von der Bevölkerung mit Kopf, Brust und Füßen einer schlafenden Frau assoziiert werden. Sein Name kommt aus dem Nahuatl und bedeutet auf Deutsch „Weiße Frau“. Was meint ihr, ist meine Wolke diesem Namen nicht auch zu 100% gerecht geworden?

Die ganze Geschichte zu diesem Foto ist recht kurios und eine eigene Story wert.
Die Berghütte am Popo ist echt der Hammer. Die Aussicht auf das hell erleuchtete Puebla war grandios. Ich lernte am Abend einen netten deutschen Bergsteiger kennen und vereinbarte mit ihm, am nächsten Morgen auf den Gipfel zu steigen. Ich hatte allerdings keinerlei Bergausrüstung mit, da ich davor nicht mit dieser Situation gerechnet hatte. Ich war eher auf Badeurlaub eingestellt.
So weckte er mich schon um 4 Uhr Früh und wir begannen mit dem Anstieg. Ich wusste sofort, dass meine halbhohen Schuhe alles andere als ideal waren, denn ständig rieselte der feine schwarze Vulkansand ins Innere und ich musste sie öfters mal ausleeren. Nach rund einer Stunde merkte ich, dass ich meine Geldtaschen unter der Matratze im Lager vergessen hatte. Der Schreck war groß, denn da war ALLES drinnen. Visakarte, Flugticket, Geld, einfach Alles. Ich verabschiedete mich dann von meinem Bergkameraden, dessen Name ich längst vergessen habe und er ging weiter Richtung Gipfel. Am höchsten Punkt habe ich noch dieses Foto gemacht, ich war wohl so zirka auf 4300 Höhenmetern. Anfangs war es noch stockdunkel und ich wartete bis es etwas heller wurde und die ersten Sonnestrahlen auf den Iztaccíhuatl fielen. Mit mir wartete auch ein netter Hund, der schon von der Hütte weg mit uns gegangen war.
Bei der Berghütte angekommen war alles verschlossen und auch auf mein Klopfen regte sich keine Seele. Ich setzte mich dann ins Auto und heizte ein, denn es war ziemlich frisch da oben. Als die Hütte wieder aufsperrte fand ich meine Habseligkeiten allesamt wieder und fuhr noch am selben Tag weiter nach Acapulco.

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