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Franz Svoboda


Premium (Complete), Wien

Murales - 3

Das Phänomen des gemalten öffentlichen Protests auf den Straßen entwickelte sich in Orgosolo allerdings nicht gleich weiter. Erst 1975, als der aus Siena stammende Kunstlehrer Francesco Del Casino beschloss das Grau der Fassaden mit Wandbildern zu verschönen, bewegt der Muralismus die Künstler des Ortes dazu, sich mit ihrem Namen auf den Hauswänden zu verewigen. Dabei ging es Francesco Del Casino nicht um die Zugehörigkeit zu einer Partei, deren Programm er publik machen wollte. Ihm ging es vielmehr um die Gestaltung öffentlichen Raums und die Möglichkeit für viele, ihre kreative Freiheit auszuleben. Unterstützt von seinen Schülern gelang es ihm treffsicher, die passenden Motive für die jeweiligen Fassaden kreativ zu entwerfen. Der gekonnte Einsatz unterschiedlicher Techniken führte zu ausdrucksstarken Bildern mit engagierter Botschaft. In seinen Werken thematisierte er militär- und sozialpolitische sowie regionale Inhalte: den Partisanenkampf, den Vietnamkrieg, die Korruption, aber auch Alltagsprobleme wie Steuerlast, Wasserknappheit, Weidegebiete und die massive Militärpräsenz auf Sardinien in den 1970er Jahren.

Nach seinem Vorbild haben später viele weitere Künstler zum Farbeimer und Pinsel gegriffen. Ein lokaler Vertreter der zeitgenössischen Wandmalerei ist beispielsweise Pasquale Buesca, der seinen stummen Protest gegen den Staat und die Ausbeutung auf offener Straße zum Ausdruck gebracht hat.

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Dossier Reisen
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Exif

APN Canon EOS 350D DIGITAL
Objectif 17.0-85.0 mm
Ouverture 6.3
Temps de pose 1/80
Focale 17.0 mm
ISO 200