Nebelstimmung am Begnas See

Nepal. Von Bandipur aus, fuhren wir mit dem Jeep in Nordwestliche Richtung. Auch wenn die Entfernung nur knapp 80km betrug, waren wir aufgrund des doch auch teils unwegsamer Fahrbahnen etwas mehr als 6 Stunden unterwegs.

Ziel war, den malerischen Begnas See zu besuchen, und wir hatten das große Glück uns in einer sehr gemütlichen wie auch stilvollen Unterkunft, die am Hang, direkt am See lag, einzuquartieren. Am Ufer ließen wir die Jeeps zurück, und wurden mit einem Boot über den See gefahren und am Bootssteg des Hotels abgesetzt.

Der See ist umgeben von unberührter Natur und grünen Wäldern. In nördlicher Richtung sind hier die schneebedeckten Gipfel des Himalayas sichtbar. Auch zahlreiche Reisterrassen wurden in dieser Gegend angelegt. Rund um unsere Unterkunft finden wir zudem Orangen- und andere Fruchtbäume vor. Dazwischen wachsen Kaffeepflanzen und Kardamom. Bei klarer Sicht spiegeln sich im Begnas See die Gipfel der Berge, was natürlich ein traumhaftes Fotomotiv darstellt. Die Aussicht von unserem Hotel ist jedenfalls beeindruckend!

Geplant war am nächsten Tag schon recht früh weiter hoch in die Berge zu fahren. Je näher der Abend kam, desto mehr zog sich allerdings alles zu, und die Wetteraussichten für den nächsten Morgen versprachen dichten Nebel. Selbst wenn wir auf dem geplanten Berg angekommen wären, es hätte absolut keine Sicht gegeben, um über die weiten der Region zu blicken, geschweige denn zu fotografieren. So war klar, wir blieben unten.

So etwas ist unvorhersehbar, und von daher versuche ich damit ganz getrost umzugehen und entspannt zu bleiben. Schließlich ist es am Ende eine Reise, ich erlebe vieles Neues, lerne Land, Menschen, Kultur und Kulinarisches kennen.

Als Fotograf lässt sich viel Sehenswertes entdecken und einfangen. So sprach mich einer unserer Fotografen am Abend mit der Idee an, früh morgens an die Anlegestelle wo wir am Mittag ankamen, irgendwie auf den Sonnenaufgang zu hoffen. Da konnte ich nicht nein sagen.

Ich glaube ich war schon wieder um 4:00 wach. Für mich kein Thema, ich bin von Natur aus Frühaufsteher. Es ist ja immer etwas zu tun. Das Fotoequipment muss ja auch ständig auf Vordermann gebracht werden, Datensicherung, Akkus laden, das Gepäck für Abreise bereiten, die nach dem Frühstück stattfinden sollte.

Dann war es soweit. Wir trafen uns im Dunkeln, mit Stirnlampen ausgerüstet, gut eingepackt vor unseren Bungalows, die direkt neben einander lagen und liefen die vielen kleinen Wege und Stufen, leise vorbei an weiteren Bungalows, hinunter zum Steg. Stative und Kameras aufgebaut und gleich ein Probebild gemacht. Jetzt das gleiche nochmal, mit Filter, um das Wasser zu glätten. Nun brauchte sich im Idealfall nur noch der Nebel etwas auflösen und mehr Licht zum Vorschein kommen. Wir experimentieren mit verschiedenen Brennweiten. Die Zeit verflog nur so und dann kam er, der ersehnte Moment, der am Ende dieses Bild entstehen lies. Welch eine Entschädigung, für das was eigentlich an diesem Morgen gedacht war. Was uns auch immer dort oben erwartet hätte, ich hätte nicht tauschen wollen.

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