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Premium (Complete), Coburg

Steinrelief

Am heutigen zweiten Tag bummeln wir zunächst durch den Prager Altstadtbezirk (Praha 1-Staré Mesto) der fließend über den Bereich Mustek in die Prager Neustadt übergeht (Praha 2-Nové Mesto) um auf der Suche nach den viel gepriesenen Durchhäusern (Passagen) dann nach geraumer Zeit endlich fündig zu werden.
Nach ausgiebiger Erkundung der Passagen machen wir uns auf „Durch des Kaisers Neustadt zu Dvorák und Schwejk“. Hier beim Streifen durch die Prager Neustadt sieht man neben den Spuren, die diese beiden Persönlichkeiten in Prag hinterlassen haben, auch Sehenswertes, das nicht so stark von den Touristen frequentiert wird.
Und zur nächtlichen Stunde kommt noch ein besonderes Schmankerl:
Eine Fotoreise von 21:30 bis 01:30 Uhr auf den Spuren der Könige – Der ehemalige Königsweg vom Wenzelsplatz durch die Altstadt hinauf zur Prager Burg. Ein wunderschönes Erlebnis !

Hier ein Blick auf das gotische Tor mit Steinrelief an der Nordseite der Kirche St. Maria Schnee am Jungmannplatz und die kubistische Laterne. Es liegt etwas versteckt in einer Seitengasse des Platzes.
Das Steinrelief wurde ursprünglich über dem Eingang zur Kirche St. Maria Schnee aufgestellt, die am 3. September 1347 von Karl IV. am Tag nach seiner Krönung durch den böhmischen König gegründet wurde. Die Kirche sollte der Krönungstempel der böhmischen Könige werden. Aber sie wurde nie fertiggestellt. Das Steinrelief zeigt die Krönung der Jungfrau Maria. Das Tympanonrelief am Nordportal der Kirche aus der Mitte des 14. Jahrhunderts hatte bereits mehrere Standorte. Nach 1811 wurde es über ein gotisches Tor in der Klostermauer des Friedhofs gelegt und ist von besonderer kunstgeschichtlicher Bedeutung. Das Steinrelief ist eine Kopie - das Original befindet sich heute in der Nationalgalerie im St.-Georg-Kloster in der Sammlung alter Kunst. Es zeigt im oberen Teil einen Gnadenstuhl und darunter eine Marienkrönung (wohl nicht ursprünglich). Bei den Assistenzfiguren handelt es sich wahrscheinlich um die Darstellung des Königs Johann von Luxemburg mit Löwenschild und Karl IV. als Markgraf von Mähren.
Der ungewöhnliche Kirchenname geht auf eine alte Marienlegende zurück. Nach dieser erschien einem römischen Christen im Jahr 325 Maria im Traum und gebot ihm, an jener Stelle eine Kirche zu bauen, an der am nächsten Morgen Schnee liegen würde. Es war August, so dass der Römer zunächst an der Erscheinung zweifelte. Aber als er aus dem Fenster sah, lag der Hügel Esquilin unter einer dichten Schneedecke. Der Mann errichtete darauf hin dort eine Kirche und weihte sie Maria im Schnee. Die die der Legende nach so entstandene Kirche ist Santa Maria Maggiore. Das Patrozinium verbreitete sich dann allmählich, ist insgesamt aber selten.
Die kubistische Laterne mit seinen zickzackförmig gewundenen Konturen wurde im Jahre 1912 errichtet und ging auf Initiative des Architekten und Bauunternehmers Matej Blecha zurück. Bei ihm angestellt war Emil Králícek (1877–1930), ein ausgezeichneter Architekt, dessen Schaffen erst in den letzten Jahren so richtig in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt ist und der auch diese Laterne konzipierte.
Králícek, der auch einige Jahre in Darmstadt lebte und dort Mitarbeiter von Josef Maria Olbrich war, dem Kopf der Künstlerkolonie Mathildenhöhe, erfuhr dort die Gedanken der Reform-Architektur, die er auch später in einer eigenen Schrift zusammenfasste. Die Laterne war nur Teil eines Auftrags, der auch eine Apotheke umfasste, die im Stil der späten Sezession errichtet wurde und in dessen Interieur kubistische Elemente einflossen.
Die Laterne wurde in seiner Anfangszeit von der Presse mit Spott überzogen und die aufeinander geschichteten sechseckigen Elemente der Säule mit Bierfässern verglichen, die wohl als Werbung für eine nahe gelegene Kneipe herhalten sollten. Heute dagegen ist sie zu einem Wahrzeichen für den architektonischen Kubismus in Prag geworden und aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken.
Es ist übrigens die einzige kubistische Laterne der Welt.



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