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Thomas Reitzel


Premium (World), Fountain, RP

Über der Schlucht

Der Blick über die Schlucht,
die der Monteynard-Stausee kurz vor der 150 m hohen Staumauer bildet:

Kühn trassiert
Kühn trassiert
Thomas Reitzel

Kühn - ein anderer Begriff als dieser würde der Szene wohl nicht gerecht.

Die meterspurige Chemin de Fer de La Mure verkehrt im Dauphiné südlich von Grenoble und verbindet auf 30 km Länge die beiden Orte St.Georges de Commiers und La Mure miteinander.
Streckenkarte La Mure-Bahn
Streckenkarte La Mure-Bahn
Thomas Reitzel

Ursprünglich gebaut zum Abtransport hochwertiger Anthrazit-Kohle, die in Bergwerken auf der Hochebene rund um La Mure abgebaut wurde, dient die Bahnlinie heute ausschließlich touristischen Zwecken.

Viele der Originalfahrzeuge sind auf dieser mit 2400 V Gleichstrom betriebenen Bahn immer noch im Einsatz . Vor allem die alten Elloks aus der Anfangszeit der Elektrifizierung(1933) sind noch in Bertrieb. Es sind vierachsige Maschinen aus den Atéliers de Séchéron in Genf, die hier noch Tag für Tag verkehren.
Portrait "T8"
Portrait "T8"
Thomas Reitzel
Portrait "T9"
Portrait "T9"
Thomas Reitzel
Fabrikschild
Fabrikschild
Thomas Reitzel

Auf 25 km zwischen St.Georges de Commiers auf 300 m ü.M. und La Motte d´Aveillans kurz vor dem Endpunkt sind nicht weniger als 600 m Höhenunterschied zu bewältigen. Die Bahn folgt dem sehr tief eingeschnittenen Tal des Drac auf dessen östlicher Seite und verläuft mit bis zu 27 Promille Steigung bald hoch über dem Talboden in einer Linienführung, wie man sie sich kühner kaum vorstellen kann. Natürlich gelingt dies nur mit einer ununterbrochenen Reihe imposanter Kunstbauten, darunter nicht weniger als 18 Tunnels und einer Reihe spektakulärer Brücken.

Mein Foto zeigt den Verlauf der Strecke bei der Talsperre von Monteynard, die hier den Drac als zweitunterste von vier Talsperren aufstaut.
Die Staumauer befindet sich links, tief unterhalb vom Fotografen
Barrage de Monteynard
Barrage de Monteynard
Thomas Reitzel
Lac de Monteynard
Lac de Monteynard
Thomas Reitzel

und ist selbst mit 150 m Scheitelhöhe die höchste der vier Staumauern.
Weitere ca. 150m oberhalb des Wasserspiegels, abhängig vom Füllungsgrad des Stausees, verläuft die Bahnlinie.

Am Steilhang links gegenüber kommt die Bahn kurz ans Licht, und ich bin sicher, den Fahrgästen stockt beim Ausblick der Atem...
Oben am Steilhang verläuft die Strecke der La Mure Bahn.

Die Ausschnittvergrößerung zeigt deutlich die Kühnheit der Trasse, die ihresgleichen sucht.

Das Foto habe ich am 11.8.2010 von einem schmalen Grat aus aufgenommen.
Vor mir fiel der blanke Fels senkrecht in die Tiefe ab, hinter mir liegt ein steiler, von krummen Kiefern und Gestrüpp bewachsener Hang
von etwa 50° Neigung, an dem kein Weg nach oben führte...

Hoffentlich wird über die faszinierende Strecke der La-Mure-Bahn nicht doch das Todesurteil gesprochen,
nachdem am 26. Oktober 2010, etwa zehn Wochen nach dieser Aufnahme,
ein Bergsturz die Strecke mit mehr als 3000 t Geröll verschüttete.

Die Stelle des Bergsturzes - danach
Die Stelle des Bergsturzes - danach
Thomas Reitzel
Die Stelle des Bergsturzes - danach
Die Stelle des Bergsturzes - danach
Thomas Reitzel

Somit war die Strecke genau in ihrer Mitte unterbrochen, zu allem Überfluß an einer nahezu unzugänglichen Stelle.

http://www.ledauphine.com/isere-sud/2010/10/27/le-train-de-la-mure-ne-circule-plus

Da aber die äußerst kühn trassierte Bahn ein nicht zu unterschätzender Tourismusfaktor in dieser Gegend ist, besteht vielleicht doch berechtigte Hoffnung, daß der Bahnbetrieb wieder aufgenommen werden kann.


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Information

Sections
Dossier La Mure-Bahn
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Exif

APN NIKON D300
Objectif ---
Ouverture 8
Temps de pose 1/320
Focale 50.0 mm
ISO 200

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