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Ulrichskapelle

Diese Kapelle bei Standorf in der Nähe von Creglingen im Tauberfrankenland kann man gewiß als Kleinod bezeichnen, denn vom Grundriss her handelt es sich hier um einen sog.Oktogonbau aus dem 12.Jh. n.Chr. ... Achteckige Oktogon-Bauten sind im Mittelmeerraum seit dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert bekannt. Etwa 1200 Jahre später wurde diese Bauweise auch nördlich der Alpen vornehmlich bei Sakralbauten angewandt. Von Außen betrachtet ist bei der Ulrichskapelle der oktogonale Grundriss zunächst kaum erkennbar. Interessant sind Wandkonsolen am Turm der Kapelle, auf denen wahrscheinlich ehemals eine Außenkanzel ruhte. Um die Kapelle ranken sich übrigens einige Mythen und Legenden. So soll sie z.B.Heilkräfte haben, denn an einem Hang unterhalb von ihr gibt es eine Quelle, deren Wasser bei Augenleiden hilfreich sein soll.
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---- Sagenumwobenene Oktogonbauten in Tauberfranken ----
Wer kennt nicht die Romantischen Straße, Deutschlands wahrscheinlich bekannteste Touristikroute, die von Würzburg bis nach Füssen führt. Viele haben auch bereits die zahlreichen sehenswerten Orte entlang der Hauptstrecke kennengelernt. Es lohnt sich jedoch, hier und da auch einmal von der Route abzuzweigen.
Für den nördlichen Teil, der durch das Tauberfrankenland verläuft, will ich hier dazu eine Anregung geben.
Es handelt sich um drei geheimnisvolle, Oktogon-Kapellen aus der romanischen Stilepoche.
St.Ulrich, St.Achatius und St.Sigismund. Man findet sie, nicht allzu weit vorneinander entfernt,
südlich und südwestlich von Würzburg, in der Nähe der A81.
Alle drei Kapellen sind voller Rätsel und es ranken sich viele Vermutungen und Legenden um sie. Legenden, die von Ort zu Ort anders erzählt werden. Es ist über diese Kapellen auch schon viel geforscht und geschrieben worden. Wie kommt eine Häufung von diesen achteckigen Kirchenbauten auf so engem Raum zustande? Fakt ist allerdings, dass sie allesamt Stiftungen frommer Kreuzritter sind, die mit dem Bau der Kapellen für ihre wohlbehaltene Heimkehr danken wollten. Der Schutz des christlichen Glaubens gehörte im Mittelalter zu den Pflichten der Ritter ebenso wie jene, das heilige Jerusalem zu besuchen und die Stadt aus den Händen der Mohammedaner zu befreien.
Die Idee mit der oktogonalen Bauform haben sie dabei vermutlich sowohl aus dem Orient als auch aus dem Süden Europas mitgebracht. Dort hatte der berühmte Stauferkaiser Friedrich II. vom Morgenland beeinflusste achteckige Burgen bauen lassen, z.B. das wohlbekannte Castel del Monte in Apulien.
Wenngleich alle drei Kapellen,die ich hier nach und nach vorstellen möchte, vermutlich um das Jahr 1200 gebaut worden sind und auf einem achteckigen Grundriss beruhen, unterscheiden sie sich in der Bauausführung doch erheblich. Ebenso unterschiedlich ist die Wirkung auf den Betrachter, so dass wohl jeder unter den drei Kapellen seinen persönlichen Favoriten finden wird.

Ulrichskapelle
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Achatiuskapelle in Grünsfeldhausen
Achatiuskapelle in Grünsfeldhausen
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