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...vom Jungen zum jungen Krieger...

...vom Jungen zum jungen Krieger...

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Benita Sittner


Premium (World), Grünberg

...vom Jungen zum jungen Krieger...

Die Beschneidungszeremonie ist für alle jungen Männer ein ausserordentlich wichtiges Ritual, auf das sie ihre ganze Kindheit und Jugend warten. Bevor dieses jedoch vollzogen wird, müssen sie zunächst eine mehrwöchige Vorbereitung durchlaufen. Begleitet von den Anführern der Gemeinde und älteren Kriegern gehen sie dazu für mehrere Wochen in die Wildnis. Diese Vorbereitungsphase endet in einer Vorbereitungszeremonie, die Enkipaata genannt wird. Den ganzen Tag vor der Beschneidungszeremonie müssen die Jungen tanzen und singen. Dabei sind sie die ganze Zeit über nackt
und müssen sich von den frischgebackenen Kriegern, die die Beschneidung schon hinter sich gebracht haben, Beleidigungen und Demütigungen gefallen lassen. Das soll die Jungen aggressiv machen, sodass sie den Schmerz der Beschneidung besser aushalten können. Ungefähr um sechs Uhr morgens am darauffolgenden Tag findet die Beschneidung statt. Sie wird vor ihren Häusern vor vielen Zuschauern durchgeführt. Der Junge setzt sich auf eine Kuhhaut und wird von hinten festgehalten, während ein älterer Mann, der den Beruf des Beschneiders ausübt, den Schnitt ausführt. Dem Jungen ist es dabei nicht gestattet, irgendeine Gefühlsregung zu zeigen. Es wäre eine
große Schande für ihn und für seine ganze Familie, wenn er dabei wimmern oder sogar weinen würde. Die Wunde wird dann mit Milch übergossen und somit gereinigt. Falls der junge Mann die Operation hinter sich gebracht hat, ohne seine Verletzlichkeit zum Ausdruck zu bringen, versprechen ihm die
anwesenden Familienmitglieder und Bekannten Geschenke, wie beispielsweise Kühe oder Ziegen. Anschließend wird der Junge ins Haus hineingebracht, während die Festlichkeiten draußen erst richtig beginnen und noch den restlichen Tag andauern. Die ganze Gemeinde versammelt sich und die jungen Krieger beginnen mit dem für die Massai typischen Tanz, der aus einer Kombination aus Hüpfen und ruckartigen Bewegungen besteht. Die Männer summen und schreien dabei und es scheint, als
würden sie in eine Art Trance fallen. In den Wochen nach der Beschneidung haben die Jungen Zeit sich zu erholen. Diese Genesungszeit wird Isipolio genannt und ist von Familie zu Familie variabel. Sie kann einige Wochen oder Monate betragen. Die Jungen sind in dieser Periode ausschliesslich in schwarze Shukas gekleidet und bemalen teilweise ihre Gesichter mit weißem Ocker. In gewissen Familien wird am Ende der Genesungszeit noch eine kleine Feier im engsten Familienkreis veranstaltet. Danach tragen sie wieder die normale Kleidung und dürfen sich stolz Krieger nennen. In
dieser Altersklasse befinden sie sich ungefähr zehn Jahre. Während dieser Zeit liegt ihre Hauptaufgabe darin, ihre Familie und ihr Vieh zu beschützen.

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