VON BLUMEN UND KOT: WARUM SCHMETTERLINGE MANCHMAL ANDERE WEGE GEHEN

VON BLUMEN UND KOT: WARUM SCHMETTERLINGE MANCHMAL ANDERE WEGE GEHEN

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- MAKROFOTOGRAFIE OHNE STACKING ODER BRACKETING -
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- An einem warmen Frühlingstag entdeckte ich einen wunderschönen Großen Schillerfalter (Apatura iris). Seine Flügel leuchten in einem faszinierenden Blau, das je nach Lichteinfall in verschiedenen Nuancen schillert. Doch statt sich auf duftende Blüten zu setzen, wie man es von einem Schmetterling vielleicht erwarten würde, steuert er zielstrebig eine andere, weniger ansprechende Quelle an: einen frischen Fuchskot.

Was zunächst widersprüchlich erscheint, hat biologische Gründe. Der Große Schillerfalter zählt zu jenen Schmetterlingen, die nicht nur auf Nektar angewiesen sind. Vielmehr benötigt er Mineralien und Salze, die in tierischen Exkrementen, Aas oder auch Schweiß enthalten sind. Der nährstoffreiche Fuchskot bietet ihm wertvolle Substanzen wie Stickstoffverbindungen und Mineralstoffe, die in Pflanzen kaum verfügbar sind.

Der Schillerfalter ist kein Einzelfall. Auch andere Arten zeigen ein solches Verhalten. So suchen zum Beispiel auch der Kleine Schillerfalter (Apatura ilia), der Trauermantel (Nymphalis antiopa) und verschiedene Perlmuttfalterarten gezielt Kot, Aas oder feuchte Bodenstellen auf, um dort Flüssigkeiten mit lebenswichtigen Mineralien aufzunehmen. Besonders spezialisierte Fliegen, wie einige Schmeißfliegen und Fleischfliegen, sind ebenfalls auf Kot und andere organische Stoffe angewiesen. Für sie sind diese Materialien nicht nur eine Nahrungsquelle, sondern auch ein Brutplatz. Während Fliegenlarven sich später von organischer Substanz ernähren, saugen adulte Schmetterlinge und Fliegen hauptsächlich Flüssigkeiten auf, um ihren Mineralbedarf zu decken.

Diese scheinbar unappetitliche Vorliebe ist in der Natur keineswegs selten. Gerade bei Schmetterlingen, die ansonsten zart und zerbrechlich wirken, überrascht es viele Beobachter, wenn sie auf schlammigen Wegen, Aas oder Kot landen. Solche Nahrungsquellen sind essenziell für ihre Fortpflanzungskraft, die Entwicklung ihrer Farbenpracht und ihre allgemeine Fitness.

So ist es kein ungewöhnlicher Anblick, dass ein majestätischer Großer Schillerfalter, anstatt eine Blüte zu umkreisen, konzentriert an einem Fuchskot saugt – ein faszinierendes Beispiel für die oft verborgenen und komplexen Zusammenhänge in der Natur. -




- Ich wünsche dir eine wunderschöne Woche.. Herzlichen Dank für deine Besuche bei meinen Fotos, die mich immer wieder freuen. Alles Gute und liebe Grüße aus Köln, Peer -





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