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Abbruch

Das Rössle es war ein Denkmal und nun muss es weichen, für einen Parkplatz!


Eine Tradition geht zu Ende: Der gastronomische Betrieb im »Rössle« in Geislingen wird Ende des Jahres eingestellt. Dann soll die Wirtschaft einem Lebensmittelmarkt Platz machen. Foto: Scherer
Geislingen - Die Tage der traditionsreichen Gaststätte Rössle in Geislingen scheinen gezählt zu sein. Das Gebäude an der Hauptstraße soll abgebrochen werden. Dort könnte ein Supermarkt entstehen.

Seit dem Jahr 1732 ist das »Rössle« in Geislingen auf einer Karte verzeichnet. Seit 1915 befindet es sich im Besitz der Familie Kübler. Geführt wird die weitum bekannte Gaststätte von Hermann Kübler, der Anfang nächsten Jahres in Rente gehen möchte.

Betrieb wird zum 1. Januar eingestellt
»Der gastronomische Betrieb wird zum 1. Januar eingestellt«, bestätigte Kübler gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Zwar hätte er gerne eine gastronomische Nachnutzung gesehen, aber: »Es gab viele Interessenten, die das Gebäude jedoch nur pachten wollten. Und dies wollte ich nicht.« Und erwerben wollte die Immobilie mitsamt dem 4000 Quadratmeter großen Platz in der Stadtmitte niemand.

»Zu 90 Prozent ist klar, was mit dem Gebäude geschehen wird«, sagte Kübler. Genaue Angaben wollte er aber noch nicht machen. Die Planungen seien zwar schon weit fortgeschritten, »aber es ist halt noch nicht alles in trockenen Tüchern«.

So wird in Geislingen auch schon hinter vorgehaltener Hand darüber geredet, dass an der Hauptstraße eventuell ein Lebensmittelmarkt angesiedelt werden soll. Dass dieses Gerücht in der Stadt kursiert, weiß auch Hermann Kübler. Schließlich habe er seinen Bedienungen »als ersten« schon vor einiger Zeit mitgeteilt, dass das Rössle zum Jahreswechsel schließen werde.
Laut Kübler wird das Gebäude aller Wahrscheinlichkeit nach abgebrochen und an seiner Stelle ein Neubau für einen Lebensmittelmarkt erstellt. Welche Kette dort einziehen werde, verriet Kübler nicht.

Auch Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid weiß, »dass da einiges gemunkelt wird« und dass die Familie Kübler mit potenziellen Investoren schon Gespräche geführt habe. »Ich habe aber noch kein offizielles Signal erhalten, wie es mit dem Rössle-Areal weitergehen soll.« So liege der Stadtverwaltung noch kein Baugesuch und keine Bauvoranfrage vor.
Das Areal rund ums Rathaus sei als Mischgebiet ausgewiesen, betont Schmid.

Baurechtlich kein Problem
Die Ansiedlung eines Lebensmittelmarkts mit einer Verkaufsfläche von bis zu 799 Quadratmetern sei daher baurechtlich kein Problem. Die Stadt sei für jede genehmigungsfähige Nutzung offen, sagt der Bürgermeister, der darauf verweist, dass mit dem »Rössle« viele Erinnerungen und Emotionen verbunden seien. Schmid weiß aber auch, dass in der heutigen Zeit ein gastronomischer Betrieb nicht leicht zu führen sei. So würden sich Investoren in diesem Bereich schwer tun, Bankkredite zu erhalten.

Im »Rössle« fanden seit jeher vieler Feierlichkeiten statt. Allein mehr als 1000 Hochzeiten, so Hermann Kübler, seien dort gefeiert worden. Und nicht zuletzt ist das »Rössle« bekannt wegen der zahlreichen Konzerte.

So traten im »Rössle« schon die legendären »Flippers« auf. Zudem ist die Geislinger Fasnet eng mit dem Gasthaus verbunden, die dort im Jahr 1915 im oberen Festsaal ihren Anfang nahm.

Commentaire 1

  • SPNGRD 31/05/2012 20:27

    Rest in Peace... Jeden Tag, wenn ich nach Rosenfeld zur Arbeit am Netto vorbei fahre, wird ein Teil von mir ziemlich melancholisch. War kurz bevors komplett weg war nochmal drin und hab geknipst, paar Tage später war nur noch ein Loch da.

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