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Am Marterpfahl (Die Goldie Derringer Story)

Am Marterpfahl (Die Goldie Derringer Story)

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Uwe Einig


Premium (World), Wülfrath

Am Marterpfahl (Die Goldie Derringer Story)

Das Ende einer Verbrecher(innen)karriere:


Geboren um 1859 im Osten ging Wilma Barbara Buttermaker schon in jungen Jahres in den Westen um dort ihr Glück zu suchen.

Sie begann ihren Lebensunterhalt als Falschspielerin zu bestreiten und nannte sich fortan Goldie Derringer. Namensgebend war hierbei die kleine Miniaturpistole, von der sie gerne Gebrauch machte, wenn man ihr auf die Schliche kam und es eng wurde. Letzteres liegt bei der Jeans auch zum Teil daran, dass sie als Genussmensch immer gerne ißt, trinkt und das Dolce Vita genießt (zum Glück):

WARUM?
WARUM?
Uwe Einig


Ganz nebenbei klang Goldie Derringer auch einfach cooler und machte sich viel besser auf den Steckbriefen als Wilma Barbara Buttermaker.

Später in den Jahren 1886 und 1887 gingen unzählige Banküberfälle in Nevada und Arizona auf ihr Konto, die sie zusammen mit ihrem nicht minder üblen Komplizen Colt Shooter verübte .

... Hier ein Fandungsfoto der beiden Galgenvögel aus dem Jahr 1886:
W A N T E D (Dead or Alive)
W A N T E D (Dead or Alive)
Uwe Einig


Keiner vermochte die beiden zu stoppen, noch nicht einmal der gefürchtete Marshall Wyatt Erpel.

Was die Gesetzeshüter nicht schafften erledigte sich jedoch bald von selbst: Wie heißt es so schön - "Dont´t drink and ride!". Anfang November 1887 fiel der wieder einmal sturzbetrunkene Revolverheld Colt Shooter nach einem wilden Gelage vom Pferd und stürzte in den Grand Canyon, das war´s dann für ihn, dumm gelaufen. (Er war eh nur der Knipser, Goldie war der Star)

Goldie Derringer investierte das erbeutete Geld anschließend in ein florierendes Schmuggelgeschäft, vornehmlich mit Waffen und bald darauf auch mit Waffeln! Dies war wohl ihr letzter Versuch in ein bürgerliches Leben zurückzukehren. Der Versuch die aus Deutschland bekannte Bergische Kaffeetaffel im Westen Amerikas gewinnbringend zu importieren scheiterte allerdings an mangelnden hausfraulichen Fähigkeiten, das einzige wofür Töpfe für Goldie bislang getaugt hatte war darauf zu schießen. Einige der Waffeln waren angeblich so hart, dass sie diese an eine Fabrik für Schaufeln in Denver verkaufen konnte, die horrenden Investionen, besonders in original bergische Dröppelminnas, deckte dies aber nicht annähernd und so war all die ergaunernte Kohle ruckzuck futsch.

Die für ihre Verführungskünste bekannte (und berüchtigte) Blondine wechselte ihren Decknamen in "Blondie Sweet":
Blondie Sweet
Blondie Sweet
Uwe Einig


Immer wieder gab es Gerüchte sie habe einige reiche Bürger von Kansas City mit Hilfe dubioser Versprechen um beträchtliche Summen betrogen. Beweise gab es hierfür nie, wohl hauptsächlich weil die betroffenen Herren aus naheliegenden Gründen kein Interesse an der Offenlegung hatten.

Im September 1888 verließ Blondie jedoch ihr Glück. Bei der Lieferung von 4 Kisten Adlerfedern zur Herstellung von Kopfschmuck an die Flussindianer vom Coldriver bemerkten diese recht bald, dass es sich um billigste Imitate aus Hongkong handelte und sie auf übelsten Nepp reingefallen waren.
Blondie hatte sich zwar bereits mit den 2 Beuteln Gold davon gemacht, es gelang den Indianer jedoch die Schurkin einzufangen. Diese hatte nämlich beschlossen ein Bierchen (oder auch zwei oder drei) zu trinken während sie auf die Fähre wartete. Dummerweise gab es am Büdchen nur Kölsch, was zu schwerer Übelkeit führte, somit war es für die Rothäute ein Leichtes ihrer habhaft zu werden.
(Bevor jetzt jemand was Falsches denkt, das Kölsch war nicht von alleine schlecht sondern die Kopfgeldjägerin Joy Holiday, die schon lange hinter der Verbrecherin her war, hatte das Getränk mit Rizinusöl versetzt und anschließend die hilf- und Gesetzlose überwältigt und ausgeliefert)
JOY
JOY
Uwe Einig


So landete Blondie also hier am Marterpfahl längs des kalten Flusses.

Die Stammesältesten kamen schnell zu einem Urteil wie es grausamer nicht sein konnte!

Die Roten würden die Süße mit den falschen Federn so lange am blanken Bäuchlein kitzeln bis diese sich totlachen oder (ganz freiwillig natürlich) einen Mitgliedsantrag beim FC Bayern München unterschreiben würde, für den letzteren Fall wurde ihr sogar eine zusätzliche Bayern-Sparcard in Aussicht gestellt.

Die Entscheidung fiel ihr nicht schwer, es gibt Dinge die sind schlimmer als der Tod!

So endete eine der schönsten und gefährlichsten Gesetzlosen des Wilden Westens auf überaus tragische Weise.

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