Elsbeerfee


Premium (Pro), Mecklenburg

Aus Zwei mach Eins

Wo Torbreen (auf dem Foto rechts) und Odinbreen (links) vom riesigen Jostedalsbreen herabgleiten und sich vereinen, bilden sie den ca. 3 km langen Austerdalsbreen. Genau dort umfließen die Eismassen einen Felsen und scheinen ein Herz zu formen.
Um diesen wunderschönen Anblick genießen zu können, darf man nicht vor einer langen Anfahrt auf schmalen Straßen und Schotterwegen zurückschrecken, auch nicht vor einem ca. 6 km langen Fußweg durch ziemlich unwegsames Gelände und sich nicht von Nieselregen und grauem, diesigem Wetter bremsen lassen. Genau so einen Tag hatten wir erwischt; der Boden war nass und aufgeweicht, es regnete und wir waren uns nicht sicher, ob wir unser Ziel erreichen würden. Der schmale Wanderweg führte durch Wäldchen kleiner verbogener Birken, die zu tanzen schienen, über sumpfige Wiesen und mehr oder weniger breite und tiefe Bacharme des Austerdalselvi, dem Schmelzwasser des Gletschers. Wir ließen uns nicht aufhalten und wurden nach gut 4 Stunden reich belohnt: nur kurz riß die Wolkendecke auf, es wurde endlich heller und wir standen überwältigt vor der faszinierenden Gletscherwelt mitten in der norwegischen "Einöde" und fernab der vermarkteten und mit Auto oder Bus schnell erreichbaren Tourismus-Highlights. Auch das macht die Besonderheit dieses Gebietes aus.
Der Gletscher selber kann sich nicht so recht entscheiden: mal zieht er sich zurück, dann wieder wächst die Gletscherzunge oder das Wachstum stagniert.

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