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… Bei aller Bewunderung, guckt mal genau hin …

… Bei aller Bewunderung, guckt mal genau hin …

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Richard Schult


Premium (World), Lübeck

… Bei aller Bewunderung, guckt mal genau hin …

Die meisten Menschen sind fasziniert von Vögeln: Wegen ihrer unglaublichen Gefiederfarben, wegen ihres betörenden Gesangs, wegen ihrer Lebendigkeit, ihrer Quirligkeit, auch wegen ihrer Fähigkeit, ein Element zu beherrschen, das uns weitestgehend verschlossen ist: die Luft.
Wenn Vögel uns so sehr ansprechen, dass wir uns nicht vorstellen möchten, sie wären alle verschwunden, um uns herum wäre die Natur totenstill, und alles unternehmen, um sie in unserer Umgebung zu erhalten, viel Geld für Vogelfutter ausgeben usw…. ja, dann kann es nicht schaden, gelegentlich einen realistischeren Blick auf ihren Lebensalltag zu werfen.
Nicht nur Futtermangel macht ihnen zu schaffen, die immer weiter um sich greifende Einengung ihres Lebensraums, es sind ganz allgemeine Nöte, die sie mit allen Lebewesen, auch mit uns teilen: Beeinträchtigungen ihrer Gesundheit.
Meistens bekommen wir das ja gar nicht mit, weil die Vögel zu klein und viel zu schnell sind, wir gar nicht registrieren können, wo sie der Schuh drückt. Da ist man als Birder schon in einer besseren Situation. Zumindest am Rechner, bei voller Vergrößerung der mit dem Tele gemachten Aufnahmen wird dem Betrachter deutlich, welche Probleme Gesundheit und Leben unserer kleinen Freunde bedrohen. Wenn sie sich denn in einem sichtbaren Befund niederschlagen.
Hier ist es eine Zecke, die sich an der Brust eines Ästlings festgesaugt hat. Man kann nur hoffen, dass sie bald abfallen wird und den Jungvogel nicht zu viel Lebenskraft gekostet hat.
Eine von der Vogelwarte Hiddensee initiierte Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass etwa 3% unserer Vögel mit Zecken zu kämpfen haben, unter den am Boden Futter suchenden sogar 5%. „Die meisten Vögel trugen zwischen ein und fünf Zecken, vor allem um Schnabel und Augen. In Ausnahmefällen wurden aber auch über 50 Zecken pro Vogel gezählt.“ Das kann dann wegen des hohen Blutverlusts lebensgefährlich werden.
Ich werde künftig immer wieder mal Bilder einstellen, die nicht nur das hohe Lied auf die Schönheit der Tiere singen, sondern realistisch auch sichtbare Gesundheitsprobleme der Kleinen ansprechen.
Wünsch Euch allen trotzdem ein schönes Wochenende. Zecken sind wohl im Augenblick unsere geringste Sorge.
Das Bild entstand Anfang Juni und zeigt im Hintergrund die Blüten meines Jasmins.

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Dossier Fauna
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Exif

APN ILCE-7RM5
Objectif FE 200-600mm F5.6-6.3 G OSS
Ouverture 6.3
Temps de pose 1/2000
Focale 600.0 mm
ISO 1600

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