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Ortwin Khan


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Bottle Rotation

....mal wieder ein bisschen Fortbildung :)
Eine der Prozeduren, die nach Tauchgängen in größeren Tiefen mit hoher Konzentration und unter visueller Kontrolle des Partners durchgeführt werden müssen ist die sogenannte Bottle-Rotation.
Wozu das ganze ?
Es gibt Tiefen in denen die Atmung von Luft zu Vergiftungserscheinungen durch Sauerstoff und Stickstoff führen würden. Es werden also Gase mit Reduktion von Sauerstoff und Stickstoff verwendet. Ersetzt werden diese Bestandteile durch Helium. Man atmet ein sogenanntes Trimix-Gemisch. Auf dem Weg nach oben, also während der Dekompression müssen schrittweise die Gase ausgetauscht werden. Es wird jeweils die maximal auf dieser Tiefe atembare Sauerstoffkonzentration gewählt, die noch keinen Krampfanfall auslöst. Das bedeutet, dass ab 21m Tiefe eine 50%ige Sauerstoffmischung verwendet wird und auf 6 Metern lange Zeit auf Sauerstoff verbracht wird. Bei 6-Meter-Stopps mir einer Länge über 20 Minuten müssen (um Gehirn und Lunge zu schonen) Sauerstoff-Pausen auf einem Gas aus größerer Tiefe durchgeführt werden.
Um diese Gaswechsel standardisiert durchführen zu können gibt es feste Abfolgen, auf welcher Tiefe in welcher Reihenfolge die Flaschen vorbereitet und eingesetzt werden.
Auf obigem Bild hat der Taucher auf dem Rücken noch seine Hauptflaschen mit dem Tiefengas sowie eine Argonflasche zur Anzugbelüftung. Die fast leer nach oben auftreibende Flasche in der linken Hand enthielt ebenso ein Tiefengas, das gerade "nach hinten" zwischen die Beine geräumt wird, da es nicht mehr benötigt wird. An der linken Seit ist das aktuell verwendete Gas für 21m und in der rechten Hand wird die 100%-Sauerstoff-Flasche für den Stop auf 6 m vorbereitet. Die gesamte Prozedur wird von einem Partner beobachtet, damit alles korrekt verläuft. Allzu schnell wird ein Clip falsch gesetzt und man blockiert die weiteren Abläufe.
Portofino/Ligurien

Commentaire 9

  • Rainer Switala 02/05/2020 12:07

    schöner unterwasserblick
    dank für die besondere info
    gruß rainer
  • Karl-Heinz Schneider 01/05/2020 21:34

    Ein sehr schönes Erklärbild, mit einer Beschreibung, die dieses Bild richtig wertvoll macht. Aber wie schön ist es da doch, einfach nur fotografieren zu können. Wenn man immer vom Tauchgerödel spricht, dann ist das hier das perfekte Beispiel. Vor allem, wenn man dann noch eine Kamera dabei hat. Das alles muss man erst einmal ins Wasser bringen! 
    VG
    Karl-Heinz
  • Reinhard Arndt 01/05/2020 19:05

    Wie einfach dazu ist doch das "normale" Sporttauchen. Eine Flasche mit Luft oder Nitrox auf den Rücken, und der Spaß kann beginnen. Richtig tief geht's dann zwar nicht, aber Fun gibt's ja auch schon bei 40 Metern (oder auch ein "bisschen" tiefer).  ;-)
    Trotzdem danke für die spannende Info.
    Viele Grüße Reinhard
  • Hans J. Mast 01/05/2020 18:17

    Sehr schön sind deine Aufnahmen aus Wracks in größerer Tiefe. Gut dass du hier mal zeigst, welcher Aufwand da dahinter steckt. Und wie wenig fehlertolerant das Ganze ist. Die gegenseitige Kontrolle ist da unabdingbar. 
    LG und ein schönes Wochenende 
    Hans
  • aposab1958 01/05/2020 17:15

    Hallo Ortwin, Du setzt das Motto des Tages der Arbeit gleich um und lädst zur Fortbildung.. nicht schlecht die Idee. Jetzt habe ich etwas dazu gelernt..
    lg Sabine
  • Unterwasser Frank 01/05/2020 17:05

    Hallo Ortwin 
    Alle Hände voll zu tun .Da fliegen einen schon mal die leeren Alus um die Ohren und dann noch freischwebend .
    Spannend und für mich interessant das es unter Beobachtung stattfindet .
    Doppelt hält besser 
    LG FRANK
  • Udo Kreulich 01/05/2020 15:27

    Eine interessante und sehr lehrreiche Information zum Thema Tauchen. 
    Hätte nicht gedacht,  das es doch so ,, kompliziert,,ist.
    ...wünsche dir ein schönes Wochenende und bleib gesund. 
    Lg Udo
  • erikaelke 01/05/2020 15:27

    dabei ist ja keine Hand mehr für die Kamera frei - danke für die Aufnahme und Erklärung

    herzlich Erika