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Tore Straubhaar


Free Account, Höxter

das eiskalte Polar

Sarekdurchquerung, Februar 2015

Von der kleinen Notfallhütte Mikka habe ich Euch schon das letzte Mal erzählt. Die Hütte ist auf dem Bild nicht zu sehen, aber in meinem Rücken steht sie. Während einer der beiden belgischen Jungs, die in der Hütte übernachtet haben, seine Last in Form einer zerrissenen Hose an ungünstigster Stelle zu tragen hat, plagt uns ein anderes Problem. Die Reissverschlüsse an den Eingängen unseres Zeltes geben ihren Geist auf.

Zwei Nächte zuvor hatte ich auf einmal einen Zipper in der Hand. Unser Zelt hat mittlerweile in einigen Stürmen gelitten, vor allem auf Island, wo zusätzlich der Sand vor allem den Reissverschlüssen zugesetzt hat. Ich hätte das früher kontrollieren müssen, vor allem zu Hause. Nun ist es zu Spät. Der Gedanke in einem Sturm ohne schliessende Eingänge, mehr oder weniger schutzlos da zu stehen, bereitet uns einige Sorge.

Es war nicht unsere Absicht in Mikka zu übernachten, aber wir wollen in der Hütte handwerklich tätig werden. Zum Glück haben wir Nadel und Faden dabei. In der Hütte ist es ruhig, während Draussen ein eisiger Wind weht, der ein Arbeiten mit bloßen Fingern unmöglich machen würde. Wir nähen an entsprechend heiklen Stellen die Eingänge des Zeltes kurzer Hand zu und vereisen sie zusätzlich, so dass sich die Reissverschlüsse nicht mehr selbsttätig öffnen können.

Die Geschichte hat für den Rest des Urlaubs gehalten, auch in einem heftigen Sturm, der uns noch bevor stand. Es waren ledig einige schlangenmenschmäßigeren Qualitäten beim Ein- und Ausstieg gefragt. Wir hätten auch den Belgiern ihre Hose zunähen können, aber die Beiden waren schon unmäßig früh weiter gezogen, als die Sonne aufging, im eiskalten Polar ...

Mikka
Mikka
Tore Straubhaar

Máhtutjåhkkå
Máhtutjåhkkå
Tore Straubhaar

ensam i Ruohtesvágge
ensam i Ruohtesvágge
Tore Straubhaar

sturmesnächtens
sturmesnächtens
Tore Straubhaar

Commentaire 12

  • Doreen A. 12/02/2016 23:05

    Hallo Tore,
    es kommen immer neue Herausforderungen auf einem zu. Ihr habt das Beste daraus gemacht. Aus Fehlern lernt man. Das war schon immer so. Das tolle daran ist, wir haben hier wieder eine neue Geschichte von Dir. Wer Deine Bilder kennt, der verschlingt auch Deine Geschichten.
    Schön, wie die Sonne strahlt! So haben wir als Kinder diese immer gemalt.
    Die Gegend sieht wunderschön aus. Genauso hast Du das auch festgehalten.
    L.Gr. Doreen
  • scanpics 25/01/2016 21:00

    Hi Tore,
    das kling ein "wenig" abenteuerlich oder sogar besorgniserregend ... mit offenen Eingängen dem winterlichen Sarek zu trotzen ...
    Gut, dass Du McGyver-mäßig mit Nadel und Faden bewaffnet, das Zelt wetterfest machen konntest. Ich weiß nicht, ob die Buxe des Belgiers zu zu nähen, eine gute Idee gewesen wäre. Im Falle eines Falles, hätte er nämlich blank ziehen müssen ... die Pelzmütze zu entfernen ist da die schnellere und einfachere Methode ... ;-)
    Ich stelle mir gerade vor, wie Du schlangenmenschmäßig durch den ziemlich zugenähten Eingang gehechtet bist. Das sah bestimmt seeehr sportlich aus ... und das mit den dicken Winterklamotten an - einfach kann ja jeder!
    Beim Bild gefällt mir die unheimlich tiefe Perspektive unheimlich guuut. Der Schnee oder das Eis glitzert winterlich kalt ganz wunderbar dazu und weil Du so weit abgeblendet hast, glitzert sogar die Sonne mit dem Glitzerschnee um die Wette. Das alles in völlig unberührter Natur ist wirklich ganz fantastisch anzusehen - zusammen mit Deiner Geschichte mal wieder eine seeehr runde Sache!
    Liebe Grüße und einen schönen Restabend nach Høxter, Christian
  • Legolas1709 25/01/2016 15:12

    Da fällt mir doch so spontan ein - ich möchte ein Eisbär sein, im kalten Polar...
    Herrlich, sowohl Wort als natürlich auch das Bild.

    LG
    Christine
  • Andreas Krieter 25/01/2016 10:15

    Hallo Tore,

    wunderschön ist Dein eiskalter Polar anzusehen!!
    Und in mir läuft der Film Deiner Erzählung ab, und meine
    Finger schmerzen bei dem Gedanken in der Eiseskälte dazu noch im Wind zu werkeln.
    Wird schon heftig genug sein Nachts in einem vom Wind
    gepeitschten Zelt nach schlaf zu ringen, um so schlimmer
    wenn der Eingang nicht mehr zu geht.
    Du hast für Deine Unternehmen, für die man mit Sicherheit
    eine menge Erfahrung braucht meinen vollen Respekt!
    Noch dazu unter solchen Bedingungen solch tolle
    Bilder machen zu können !!

    Viele Grüße und eine sehr schöne Woche wünsche ich Dir
    Andreas
  • Peter Silje 25/01/2016 10:14

    Der Gedanke, bei minus 30 den lockeren Triebschnee durch eine sich nicht mehr schließen lassende Eingangstür zu bekommen, ist nicht nur sehr unangenehm, sondern elementar.
    Ich glaube zu ahnen, dass es dann sehr schnell ans Eingemachte gehen würde, denn Hilfe ist ja Tage entfernt....
    Klasse Bild und Geschichte.
    VG Peter
  • picture-insider 25/01/2016 9:35

    Eine sehr schöne winterliche Gegenlichtaufnahme.
    LG Loisl
  • Marco der Günni 25/01/2016 9:30

    Bilder und Geschichten dazu sind immer wieder schön .
  • Annette He 25/01/2016 8:15

    So was sind dann richtige Probleme, nicht son Pillepalle wie hier. Aber keine Frage, Du bekommst so was in den Griff. Wieder mal sehr beeindruckend, Geschichte und Bild.

    Gruß,
    Annette
  • Wilfried Humann 24/01/2016 21:52

    Weiß wirkt, eine geniale Aufnahme! Das geschmeidige aus dem Zelt kriechen hätte ich ja auch gerne gesehen ;-) LG Wilfried
  • Chris49 24/01/2016 21:21

    Hallo Tore, da hat Dir die letzte Winterwoche bei uns sicher auch zugesagt, obwohl es für Dein Gefühl wahrscheinlich zu "warm" war? VG
  • Axel Wesche 24/01/2016 21:10

    von meinem warmen Zimmer aus betrachtet gefällt mir das auch ganz ausgezeichnet :-) letzte Woche sahs bei uns aber ähnlich aus, naja fast :-)
    lg Axel
  • Simone Slosharek 24/01/2016 20:27

    Eine wunderbare Aufnahme :)
    Da bekommt man beim Anblick schon einen Eiszapfen an der Nase ;) Klasse mit der Sonne im Hintergrund!
    Gefällt mir sehr gut! Lieben Gruß Simone