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Das Maedchen trinkt Rotwein

Das Maedchen trinkt Rotwein

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Das Maedchen trinkt Rotwein

Als das Maedchen zehn Jahre alt war wusste es nicht, dass es mal in Schweden in einem roten Haus wohnen mag. Damals wusste es auch nicht, dass es mal bei Melodien versucht ist zu sterben.
Sie hat oft geschwiegen, wenn es an der Zeit war den Mund aufzumachen. Manchmal hat sie sich vor die Waschmaschine gesetzt und dem Routieren der Waschmaschine zugeschaut, dabei hat sie Fingernägel gekaut. Am liebsten mag sie es die Beine fest an Brust und Bauch zu ziehen und dabei die Gänsehaut auf dem nackten Knie tanzen zu sehen. Die Gedanken ihre Zehen blau anlaufen zu sehen verschwinden nicht. Die Menschen, die sie eingefroren hat interessieren sich nicht für die Träume, die gegen die Kacheln klopfen. Während sie klopfen blättert immer ein Stück Putz mit ab und verfängt sich in ihrem dichten Haar. Manchmal wartet sie an der kleinen Ecke neben dem warmen Café, wo nicht einsame Menschen mit einander lächeln und Zigaretten rauchen. Sie steht dann da, ob Sonne oder Regen und denkt nur an die Melodien, die sie weiter hinab in die kalten Straßen ziehen. Dort versucht sie Einsamkeit zu lieben und im Regen zu verwelken.
Doch kaum merklich ohne es zu wollen, blüht sie bei jedem Schritt in die Welt hinein und verfängt sich in der Zeit, die ihr kalten Tee vorstellt und betroffen die Schultern zuckt. Dabei schlürft sie ihre Gedanken, die sich ziehen wie zähen Kaugummi. Immer wieder fragt sie sich in welchem Winkel, der Welt sie sich verloren hat.

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