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Der Bettler

Der Bildhauer, Schriftsteller und Zeichner Ernst Barlach (2.1.1870 – 24.10.1938) wurde vor allem durch seine Holz- und Bronzeplastiken bekannt, von denen viele in Kirchen und an öffentlichen Gedenkstätten ausgestellt wurden. Seine dem Realismus entlehnte Darstellung stieß in Zeiten des Nationalsozialismus auf Ablehnung, da er die Menschen nicht in glorifizierten Heldenposen zeigte, sondern sich nicht scheute, auch Randfiguren der Gesellschaft in ihrem Elend abzubilden. Viele seiner Werke wurden als sogenannte „entartete Kunst“ gebrandmarkt und aus Ausstellungen entfernt, Barlach selbst ab 1937 mit einem Ausstellungsverbot belegt. Etliche Werke überdauerten die Zeit nur in Verstecken oder als Abguss der Originale, die selbst eingeschmolzen wurden.

Die Skulptur „Der Bettler“ entstand im Jahr 1930 als Teil einer Skulpturensammlung, die ursprünglich 16 Figuren umfassen und unter dem Titel „Die Gemeinschaft der Heiligen“ die Nischen an der Außenwand der Lübecker Katharinenkirche schmücken sollte. Nur drei Skulpturen wurden fertig, und auch diese mussten nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten entfernt werden. In einem Versteck überstand dieses Werk den Zweiten Weltkrieg und konnte 1947 seinen Platz in der Fassade wieder einnehmen.

Dieses Foto zeigt allerdings nicht das Original, sondern eine Replik im Innenhof des Kreuzganges des Ratzeburger Doms. In dieser Stadt verbrachte Ernst Barlach nicht nur einen Großteil seiner Kindheit –sein Elternhaus wird heute als Ernst-Barlach-Museum genutzt-, sondern er wurde dort auch auf dem Vorstadt-Friedhof beigesetzt.

Ratzeburg, Frühjahr 2013

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Gut gebrüllt, Löwe!
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APN DMC-TZ4
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Ouverture 4.4
Temps de pose 1/100
Focale 9.8 mm
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