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Heinz Holtrup


Free Account, Ascheberg-Herbern

Der Dom zu Paderborn

Der imposante Dom stammt im Wesentlichen aus dem 13. Jahrhundert. Er präsentiert sich als dreischiffigeHallenkirche mit Querhaus und Paradiesportal. Besonders charakteristisch ist der mächtigeromanische Westturm aus dem frühen 13. Jahrhundert, der mit einer Höhe von 93 Metern die Innenstadt weit überragt. In der Krypta, die mit einer Länge von 32 m eine der größten in Deutschland ist, werden dieGebeine des Hl. Liborius aufbewahrt.
Das Langhaus des Paderborner Domes wurde epochemachend für das ganze westfälische Hallensystem: Zum ersten Mal wurde in diesem lichtdurchfluteten Kirchenschiff ein neueres, freieres Raumgefühl wirksam, das dann typisch für die westfälischen Kirchen wurde. Hier war nur noch eine mehr äußerliche Verwandtschaft zu den westfranzösischen frühgotischen Hallenkirchen spürbar, die genau wie die französische Plastik eigentlich vorbildgebend waren.
Während der Turm im romanischen Stil erbaut ist, zeigen die fünf großen seitlichen Fenster - bedingt durch die lange Bauzeit - in der zunehmenden Feinheit der Steinmetzarbeiten die Entwicklung gotischer Formen: Jedes Fenster ist kunstvoller ausgeführt als das Vorhergehende und erst der letzte Spitzbogen am Querschiff zeigt vollendet gotische Proportionen.
Es gab verschiedene An- und Umbauten in späterer Zeit, die den Gesamteindruck des Domes jedoch nicht entscheidend verändert haben. Hier seien vor allem im 17. Jahrhundert die Wiederherstellung und Barockisierung nach der Plünderung im Dreißigjährigen Krieg und ab 1945 der Wiederaufbau nach den Bombenangriffen des Zweiten Weltkriegs genannt.

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