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Die Frauentagsdemo ist zu Ende

Die Frauentagsdemo ist zu Ende

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Die Frauentagsdemo ist zu Ende

[Unter den Linden, Berlin, am 8. März 2021, 17:38 Uhr]

In Berlin als einzigem Bundesland ist dieser Tag arbeitsfreier Feiertag, was er nicht mal zu DDR-Zeiten war.
Dass die Kundgebung zum Internationalen Frauentag ausgerechnet im Lustgarten stattfand, lassen wie mal so stehen.

Rechts sehen wir Gitter und helles Mauerwerk des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität.
Darin untergebracht ist u.a. das Archäologische Institut mit dem Winckelmann-Institut für Klassische Archäologie.
Dahinter folgt das ehrwürdige Gemäuer der Staatsbibliothek zu Berlin mit dem Verein Deutscher Bibliothekare.

Jenseits des Reiterstandbildes vom Alten Fritz sehen wir links die weiße Juristische Fakultät der Humboldt-Universität.
Es schließt sich die porphyrrote Berlin-Niederlassung der Deutschen Bank an.
Am Ende der Prachtstraße erkennt man die Quadriga auf dem Brandenburger Tor.

Commentaire 15

  • anne47 18/04/2021 1:48

    Berlin scheint ja besonders frauenfreundlich zu sein. Was Frauenpolitik anbelangt, da war man in der DDR fortschrittlicher als im Westen, wo die Frauen vorwiegend mit Pudding-Kochen beschäftigt waren. (laut Oetker-Werbung) Leider ist für viele Frauen der Beruf nur eine Übergangstätigkeit bis zur Heirat. Danach wird er nur noch als Halbtagstätigkeit ausgeübt, da man ja Kinder versorgen muss. Solange es nicht genügend Kitas gibt, wird das wohl auch so bleiben, denn die Ehemänner sind oft nicht bereit, sich paritätisch um die Kinderversorgung zu kümmern, schon deshalb, weil sie in der Regel besser verdienen. In meinem Beruf gibt es relativ viele Frauen, die unverheiratet und kinderlos sind,  da der Beruf auch durch Nacht- und Wochenenddienste ziemlich anspruchsvoll ist...das lässt sich schlecht mit Kindern vereinbaren.
    LG Anne
    • anne47 18/04/2021 14:12

      Es hat sich bestimmt schon einiges zum Positiven verändert, aber noch lange nicht überall. Es gibt natürlich Frauen, die lieber zuhause bleiben und die traditionelle Rollenverteilung wollen, aber die Berufstätigen müssen immer noch um Anerkennung kämpfen, um Lohnangleichung (siehe Equal-Pay-Gap) und Elternzeiten, das ist nicht überall möglich. Frauen werden häufig auch nicht eingestellt, wenn sie im gebärfähigen Alter sind, weil Arbeitgeber natürlich befürchten, dass sie dann wieder ausfallen werden. Kleine Betriebe können sich das nicht immer leisten. Die Bewerberinnen müssen sogar manchmal Vereinbarungen unterschreiben, dass sie in absehbarer Zeit keine Kinder haben wollen etc. Die Chancen sind von vorneherein schlechter und sie müssen oft sehr viel mehr Leistung bringen, um anerkannt zu werden. Da bleibt der Ehrgeiz gelegentlich auf der Strecke. Ich habe in einem fast reinen Frauenberuf gearbeitet und kenne die Probleme, wenn mal wieder eine Kollegin schwanger wurde und man Teile ihres Arbeitsplatzes übernehmen musste, z.B. wg. Infektionsgefahr. Ersatz gab es erst für Kolleginnen, die in der Elternzeit waren.
      Das Ganze ist ja ein gesellschaftliches Problem. Der Staat ist ja daran interessiert, dass junge Leute Kinder kriegen. Dafür müssen auch Bedingungen geschaffen werden, damit Kinder kein Luxus werden, den sich nur begüterte Familien leisten können. Dafür braucht man entsprechende Wohnungen, Kitas, Schulen, Lehrer und Arbeitsbedingungen, die es möglich machen. Da gibt es noch viel Luft nach oben.
    • smokeonthewater 18/04/2021 17:39

      Das ist alles richtig. Und die biologischen Unterschiede kann man nun mal nicht durch politisches Wunschdenken wegdiskutieren. Es sind immer noch die Frauen, die die Kinder auf die Welt bringen, und sie sind in der Mehrzahl das geübtere Elternteil bei den täglichen Erziehungs- und Pflegeaufgaben der Kinder.

      Dass Arbeitgeber sich absichern wollen, kann ich auch verstehen. Ich habe schon erlebt, dass eine Mitarbeiterin kurz nach der Probezeit schwanger wurde und dann kündigte. Der Unternehmer will nicht ständig jemanden einarbeiten müssen, sondern funktionierende Mitarbeiter haben. Man darf nicht übersehen, dass laut Krankenkassen die Krankmeldungstage bei Frauen im Schnitt 100 Tage im Jahr betragen – bei 250 Arbeitstagen ist das mehr als ein Drittel! Und dann noch 30 Urlaubstage. Dabei ist sicher auch "Kind krank" dabei, aber da darf man auch nicht wirklich erwarten, dass Frauen grundsätzlich gleich bezahlt werden. Und in hochqualifizierten Berufen werden sie durchaus gleich bezahlt. Unabhängig davon müssen sie auch lernen, höhere Gehaltsforderungen durchzusetzen. Wer niedrig pokert, um die Stelle zu bekommen, torpediert selbst die Gleichstellungsbemühungen.

      Die Bedingungen für Gleichberechtigung sind gegeben. Für Gleichstellung müssen die Frauen vielleicht mehr Konzessionen an die Familienplanung eingehen. Der Staat kann aber auch nicht zaubern. Er sichert allen Eltern einen Kitaplatzanspruch zu, und wenn kein Platz zu bekommen ist, bestehen finanzielle Ausgleichsansprüche.
    • anne47 19/04/2021 10:34

      Auf dem Papier liest sich alles schön, die Realität sieht anders aus.
    • smokeonthewater 19/04/2021 11:58

      So ist das. Liegt auch an der Realitätsferne der Politiker.
  • Fotobock 17/04/2021 21:53

    Wie lange werden wir dafür noch Demos benötigen? lg Barbara
    • smokeonthewater 17/04/2021 23:15

      Mit Machtpolitikerinnen wie Merkel wird es noch dauern. Wie auch viele andere Frauen in der Politik nicht wirklich was in Sachen Gleichstellung bewegen, weil sie machtmäßig genau wie Männer ticken. Ohne Machtstreben kommt man in der Politik nun mal nicht in führende Positionen.

      Demos helfen aber auch nicht, wenn Frauen nicht in höhere berufliche Ansprüche investieren und sich mit schlecht bezahlten Ausbeuterjobs an der Supermarktkasse begnügen. Emanzipieren müssen die Frauen sich selbst, und sie müssen es auch wollen. Wenn sich auf leitende Positionen keine Frau bewirbt, kann man sie auch nicht zum Jagen tragen. Isso.
    • Fotobock 04/05/2021 20:40

      Das sieht jeder Betroffene anders.
    • smokeonthewater 17/04/2021 21:41

      Im Lustgarten trugen sie Masken und hielten Abstand. Auf dem Heimweg nicht mehr, was auch nicht vorgeschrieben ist. Aber wer weiß, auch Frauen wollen einen gleich großen Beitrag zur Pandemie leisten wie die Männer.
      Und das ist nicht weit hergeholt. In Bussen und U-Bahnen sind die Männer disziplinierter. Frauen haben immer was zu quasseln, ob miteinander oder ins Handy. In anderen Ländern herrscht in den öffentlichen Verkehrsmittel Sprechverbot bzw. Schweigegebot, damit beim Sprechen nicht die Aerosole herumfliegen. Deshalb sind ja auch Chöre verboten.
  • Andreas E.S. 17/04/2021 10:43

    Mir ist nicht klar, wofür am Frauentag demonstriert wird. Du hast auch wenig zu den Zielen der Demonstartion gesagt wie auch zu den gewaltigen Anzahl der Demonstrierenden. Dabei ist die Schilderung der Gebäude an dieser Straße "Im Lustgarten" doch hilfreich.
    Dir ein gesundes Wochenende.
    LG  Andreas
  • Dorothee 9 17/04/2021 9:51

    Über das Wort 'Lustgarten' sind sicher schon zahllos neckische Witzchen gemacht worden. Früher habe ich genau zweimal  am Frauentag mitgemacht, aber mir war das zu laut, da gings mit Trillerpfeifen, Trommeln und übersteuertem Mikrofon zur Sache, furchtbar.
    • smokeonthewater 17/04/2021 11:59

      Exakt so war es auch da. Dazu war das am Mikrofon, was man landläufig eine Kreische nennt. Und nach jedem Satz wurde zurückgekreischt, als würde jemand 1000 Ratten über die Wiese jagen. Ausschließlich sind natürlich die Männer an der Misere schuld.