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Die Geburt eines Eisbergs, Glaciar Perito Moreno

Die Geburt eines Eisbergs, Glaciar Perito Moreno

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Karsten Rau


Free Account, Bayreuth

Die Geburt eines Eisbergs, Glaciar Perito Moreno

Der Perito Moreno ist einer der wenigen noch wachsenden Gletscher, was die Chance, ihn beim Kalben beobachten zu können, merklich erhöht. Um so einen Abbruch allerdings vor die Linse zu bekommen - und noch dazu als Bildserie - braucht man schon eine gehörige Portion Glück und vorallem viel, viel Geduld. ;-) Das "Problem" hierbei ist die Tatsache, daß man in der Regel kaum näher als ein paar hundert Meter an die Gletscherzunge herankommt, so daß es - wenn man das Getöse der abbrechenden Eiswand hört - in der Regel schon zu spät ist. Der Schall braucht da einfach viel zu lange. Während meines Besuchs am Perito Moreno hatte ich diesbezüglich echt Glück. Nach einer Gletschertrekking- Tour auf dem südlichen Teil des Perito Moreno (Brazo Rico) hatten wir noch eine Stunde an Land zur freien Verfügung, die ich nutzte, um mich auf die Lauer zu legen. *g* Mit der auf "Dauerfeuer" eingestellten Kamera im Anschlag hieß es dann warten, und warten, und warten... ;-) Der erste kleinere Eisabbruch war bereits nach wenigen Minuten, doch bis ich die Kamera ausrichtete und abdrückte, war das Schauspiel schon längst vorbei. So würde es wohl nicht klappen! Ich richtete mein Augenmerk deshalb auf einen kleinen, überschaubaren Teil der Eiswand, und stellte meine Kamera manuell darauf scharf, um auch die AF- Verzögerung zu umgehen. Dieser Teil der Gletscherzunge war mir aufgefallen, weil von dort so alle fünf Minuten ein lautes Knarren zu vernehmen war. Bis auf ein paar Miniabbrüche tat sich allerdings auch dort nichts wirklich Spektakuläres und so wollte ich schon meine Ausrüstung zusammenpacken, als plötzlich die Knackgeräusche deutlich zunahmen. Kaum hatte ich meine Kamera wieder im Anschlag, begann auch schon das Schauspiel. Ein gewaltiges, gut 40m hohes Stück der Eiswand ging unter lautem Ächzen auf Tauchstation im Lago Argentino. Ich hielt den Auslöser gedrückt, bis der interne "Puffer-Speicher" meiner Canon voll war (9 Aufnahmen). Das ganze Spektakel dauerte gerade einmal 4 Sekunden. Die anschließende Flutwelle war übrigens beachtlich. Eine halbe Stunde später knipste ich noch einen zweiten großen Eisabbruch, den ich vielleicht mal später in die fc stellen werde.

Aufnahmedaten:
23.02.2004 / 15:18:14 bis 15:18:16
Canon EOS 10D (digital) / Canon EF 70-200/4L USM @ 200mm
1/1000sec @ Blende 8 / ISO 200 / MF

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