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Ein ausrangierter San Phra Phum

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D Wen


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Ein ausrangierter San Phra Phum

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San Phra Phum - Schrein der Phum-Geister, auch: (Schrein auf Augenhöhe) sind meist kleine, im Einzelfall jedoch auch bis zur Größe eines Einfamilienhauses reichende Geisterhäuschen oder Geisterhäuser in Thailand. Es handelt sich hierbei um Reste des alten animistischen Glaubens, der heute vom Buddhismus geduldet wird.

Geisterhäuschen werden errichtet, sobald ein Grundstück bebaut wird, um damit die Geister (Phra Phum), die das Gelände bewohnt haben, für den Verlust ihrer Heimat zu beschwichtigen und ihnen auf demselben Grundstück eine Ersatzheimstatt zu geben.

Geisterhäuschen für Privathäuser sehen oft aus wie miniaturisierte thailändische Tempelgebäude. Sie bestehen aus Holz oder Gips, stehen auf einem Pfahl oder erhöhten Sockel und sind mit menschlichen und tierischen Figuren, Kerzen und Opfergaben bestückt. Die Figuren sollen die Geister bzw. verstorbene Familienmitglieder darstellen oder als Tänzer für die Unterhaltung der Phra Phum sorgen.

Nach dem traditionellen animistischen Glauben wird die thailändische Welt von zahlreichen Phi (Geistern, auch: Gespenstern) bewohnt, an die die Mon, Thai, Chinesen und die Bergvölker des Nordens seit Jahrhunderten glauben. Phi sind Teil des täglichen Lebens, sie haben Einfluss auf den Lauf der Welt. Die Phra Phum sind eine Gruppe der Phi. Ihr Name „Phum“ entspricht dem Sanskrit- und Pali-Wort Bhūmi (Erde), „Phra“ bedeutet ehrenwert, ein respektvoller Titel. Sie werden in Thailand auch „Phra Phum Chao Thi“ (etwa: „Besitzer des Platzes“) genannt, was die Funktion eines Schutzgeistes andeutet.

Generell sollte ein San Phra Phum einen Standort haben, an dem er nicht vom Schatten seines zugehörigen Gebäudes getroffen werden kann. Es muss in einer speziellen Zeremonie eingeweiht werden. Diese Zeremonie wird von einem Mo San (Schrein-Arzt) genannten Brahmanen oder Hindu-Priester durchgeführt, meist einem kundigen Astrologen. Der Standort sowie das Glück verheißende Einweihungsdatum werden von ihm bestimmt. Er benutzt dazu Astrologie sowie verschiedene Rituale mit animistischem oder hinduistischem Hintergrund. Mit dieser Zeremonie wird der Geist (oder die Geister) eingeladen, sein neues Heim zu beziehen. Der Schrein selbst wird mit kleinen Figuren geschmückt, die nach festgelegter Reihenfolge und Platzierung aufgestellt werden. Bunte Bänder und Lotuskränze schmücken das Häuschen ebenfalls.

Um sicherzustellen, dass der Geist seinen Schrein nicht alsbald wieder verlässt, muss dieser attraktiver gestaltet sein, als das Hauptgebäude. Dazu werden in oder vor dem Geisterhaus im Allgemeinen regelmäßig Opfergaben deponiert. Die Bewohner des Geisterhäuschens erhalten so häufig Wasser oder Erfrischungsgetränke, zu besonderen Anlässen auch Alkohol, wie zum Beispiel Reiswein, und spätestens alle zwei Wochen werden den Geistern Obst, Reis, Süßigkeiten oder ähnliche Gaben gereicht. Man kann die Geister auch anrufen, um sie für die Erfüllung eines Ereignisses zu bitten. Dies geschieht durch Anbeten und Beschwichtigen. Dabei sind unmittelbar zuvor irreguläre Gaben zu entrichten.

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