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Thomas Reitzel


Premium (World), Fountain, RP

Ein Vorbild

...in mancher Hinsicht ist die Rhätische Bahn:
Von Anfang an achtete man zum Beispel darauf,
daß die Bahnhofsgebäude keine Fremdkörper darstellten,
sondern möglichst dem Baustil der Umgebung angepaßt waren.
Bestes Beispiel dafür sind jene an der Unterengadiner Linie,
wo in La Punt, Madulain, Zuoz, S-chanf, Cinuos-Chel-Brail, Susch, Lavin und Guarda
jene hübschen Empfangsgebäude stehen.

Auch wenn sie wohl mittlerweile nicht mehr als Dienstgebäude, sondern teilweise als Warteräume genutzt werden,
während das restliche Gebäude vermietet ist,
sind sie nach wie vor in einem vorbildlich gepflegten Zustand.
Freilich, als die Bahnhöfe noch mit Vorständen besetzt waren,
die den Fahrdienst und die verkehrlichen Aufgaben besorgten,
fand man meist noch üppigen Blumenschmuck,
den man als jahrzehntelanger Kenner der Bahn doch etwas vermißt.
Das Personal verstand seine Aufgabe als Berufung und nicht nur als Job, der erledigt werden mußte.
Entsprechend kümmerte man sich um das dienstliche Umfeld,
weit über die Dienstpflichten hinaus,
was beim reisenden Publikum sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde!

Heute stehen auch an den Strecken der Rhätischen Bahn die Automaten und Auskunftstafeln,
kein Ansprechpartner ist zwar mehr da, aber alles funktioniert bestens und elektronische Anzeigetafeln informieren über den aktuellen Zugverkehr.

Umso schöner, daß mir vor dem Regionalzug nach Scuol-Tarasp die Ge 4/4 II 618 begegnete,
trägt sie doch den mit Abstand schönsten Schriftzug einer der mit Namen versehen Loks der Rhätischen Bahn:
Bergün / Bravuogn, der Partnergemeinde der Maschine an der Albulabahn.

Einsteigen zu einer Fahrt ins Unterengadin!


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