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Günther Ciupka


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Es wird Zeit, Mensch

zu verstehen was wirklich wichtig ist, hier auf unserem Planeten ...


PARIS/SYDNEY afp/apn | In der Antarktis ist ein riesiger Eisberg von der Größe Luxemburgs von einem Gletscher abgebrochen und treibt nach Norden in Richtung Australien. Der mehr als 2.500 Quadratkilometer große Brocken brach nach Angaben von Wissenschaftlern bereits Mitte Februar von der Gletscherzunge des Mertz-Gletschers ab, als diese von einem anderen Eisberg gerammt wurde.

Das Ende des Mertz-Gletschers ragt südlich von Australien in der Antarktis ins Meer. Immer wieder lösen sich Eisblöcke von der Gletscherzunge ab und treiben von der Küste weg. "Die Eiszunge war schon fast abgebrochen", erklärt der französische Experte Benoit Legresy, der den Mertz-Gletscher seit zehn Jahren mit Forschern aus Australien vor Ort und auf Satellitenbilder beobachtet. Das Eis habe nur noch wie ein "lockerer Zahn" festgehangen.
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Als dann der ältere Eisberg B9B in die Gletscherzunge krachte, habe sich der 400 Meter dicke, 78 Kilometer lange und etwa halb so breite Eis-Koloss schließlich gelöst, sagt Legresy. Wegen ihrer gigantischen Größe gehen die Forscher davon aus, dass die beiden Gletscher sogar die Meeresströmungen und damit das Weltklima beeinflussen könnten.

Die Gletscher-Forscher gehen davon aus, dass die Eis-Kolosse eine bislang eisfreie Zone in der Nähe blockieren könnten. Diese großen Öffnungen im Meereseis, die von Geologen als Polynjas bezeichnet werden, sind in den Ozeanen maßgeblich an der Bildung von sehr kaltem, salzreichem Wasser beteiligt, das wegen seiner großen Dichte tief hinabsinkt. Die Umwälzung gigantischer Wassermassen in den Ozeanen beeinflusst auch das Weltklima und das Wetter.

Sollten die Eisberge ostwärts treiben und hängenbleiben oder nach Norden in wärmere Klimazonen schwimmen, wäre ihr Einfluss wohl gering. "Aber wenn sie in der Gegend bleiben, was wahrscheinlich ist, könnten sie die Entstehung des dichten Wassers blockieren, indem sie praktisch einen Deckel auf die Polynja setzen", sagt Legresy. Rund um den Mertz-Gletscher entstehen seinen Angaben zufolge 20 Prozent des kalten Tiefenwassers. Wenn weniger davon entsteht, könnte es im tausende Kilometer entfernten Nordatlantik wärmere Winter geben.

Auch über die Sauerstoffversorgung der Meere machen sich die Forscher Sorgen. Das absinkende kalte Meereswasser versorgt auch die weltweiten Meeresströmungen mit Sauerstoff, erklärte der Klimaexperte Steve Rintoul. Da es nur wenige Stellen auf der Erde gebe, wo dies geschehe, würde eine Verlangsamung dieses Prozesses bedeuten, dass weniger Sauerstoff in die tiefen Strömungen gelange.

Möglicherweise gebe es Regionen in den Weltmeeren, in denen Sauerstoff verlorengehe, und dort werde natürlich das meiste Leben absterben, sagte Mario Hoppema vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven.
( TAZ )

Commentaire 10

  • † werner weis 04/03/2010 9:21


    und Lennon sang auch Wut und Verzweiflung:
    YER-BLUES

    Deine Fotografie hier ist wunderbar und echt passiert erwischt

    die Erde ist kein Spielzeug - wir wissen es es
  • Günther Ciupka 27/02/2010 13:21

    du hast recht, alfons, es sind wir alle die versagen.

    die vermeintlich mächtigen zum teufel jagen, bringt im endeffekt auch nichts, da sich auf dauer nichts ändern wird. keine revolution im äußeren hat jemals wirklich was gebracht, da sich die mißstände wiederholen allerdings im anderen kleid. die änderung muß im inneren stattfinden. wir müssen die zusammenhänge der welt neu begreifen und leben, nicht spalten sondern verbinden.

    dazu fällt mir gerade der text von john lennon ein:

    Stell dir vor es gibt kein Himmelreich,
    es ist leicht es zu versuchen,
    keine Hölle unter uns,
    über uns nur Himmel.
    Stell dir vor alle Menschen,
    leben für das "heute".
    Stell dir vor es gibt keine Länder,
    es ist nicht schwer es zu tun,
    nichts wofür man morden oder sterben müßte,
    und auch keine Religion.
    Stell dir vor alle Menschen,
    leben in Frieden.
    Du wirst vielleicht sagen ich bin ein Träumer
    aber ich bin nicht der Einzige.
    Ich hoffe du wirst dich eines Tages uns anschließen,
    und die Welt wird eins sein.
    Stell dir vor es gibt keinen Besitz,
    ich frag mich ob du das kannst,
    kein Grund für Gier oder Hunger,
    alle Menschen wären Brüder.
    Stell dir vor alle Menschen,
    teilen sich die Welt.
    Du wirst vielleicht sagen ich bin ein Träumer
    aber ich bin nicht der Einzige.
    Ich hoffe du wirst dich eines Tages uns anschließen,
    Und die Welt wird eins sein.


    grüße, günther
  • Alfons Gellweiler 27/02/2010 12:18


    Ich sehe das etwas anders, Günther.
    Es sind nicht die Mächtigen, die versagen, die Versager sind wir alle, zumindest die Menschen in den Ländern, die Verantwortung tragen für die globalen Klimaveränderungen. Wir könnten die vermeintlich Mächtigen zum Teufel jagen. Tun wir aber nicht, weil die zukünftigen Generationen uns am Arsch vorbeigehen.
    Wenn die Menschen sich zu entscheiden hätten zwischen der Zukunft ihrer Enkel und ihren zerstörerischen Konsumgewohnheiten, würden sie sich für Letzteres entscheiden. Das ist letztlich Biologie ;-)

    Grüße
    Alfons
  • Günther Ciupka 27/02/2010 12:05

    alfons: wenn sich der golfstrom ändert, kann eine neue eiszeit gut sein, wie man liest, es gibt ja die unterschiedlichsten szenarien.
    ist doch schlimm, die ignoranz der "mächtigen".
    elsemarie: es kommt immer näher ...
  • Elsemarie 27/02/2010 11:52

    Sehr gutes Bild dazu.
    Leider kommt mir hier der Gedanke,ferne Reiseziele die angestrebt werden......
    LG,Ellen
  • Alfons Gellweiler 27/02/2010 11:45


    Stark symbolische Fotografie, die mir gefällt.
    Wenngleich das Problem wohl das gegenteilige ist: Das Eis, insbesondere das arktische, schmilzt.
    Wir könnten diesen Klimawandel stoppen, das ist richtig. Aber wir werden es nicht tun. Da bin ich mir einigermaßen sicher.

    Grüße
    Alfons
  • Günther Ciupka 27/02/2010 11:29

    rolf: ich kann's verstehen ...

  • Beeri Rolf 27/02/2010 5:25

    @ Günther
    in das marode System wurde ich hineingeboren, da habe ich nichts "dazu erdacht". Die CH gilt als vorbildliche Demokratie, aber das Ende naht auch hier viel schneller als wir wahrhaben wollen, unseren Nachkommen wird verdammt wenig Erfreuliches bleiben. "Carpe Diem" im Sinne von "Geniesse den Tag" gilt für mich. Ich muss den Tag nicht nutzen um zufrieden zu sein. Ich weiss, dass du mich verstehst, ein Bisschen wenigstens.;-))
    LG Rolf
  • Günther Ciupka 27/02/2010 2:34

    cindy: unsere welt ist wunderschön, nur unser kollektive ignoranz ist das problem.
    rolf: das system ist marode, in jeder beziehung, das stimmt und nur wir können das ändern, weil wir es erdacht haben und es wird sich ändern.
  • Beeri Rolf 27/02/2010 1:49

    Fein dargestellt und ausführlich dokumentiert - ich habe den Glauben an die Politiker und auch an die Wissenschaftler längst verloren. Deshalb lebe jeden Tag wie ich es verantworten kann, so als ob er mein letzter wäre.
    LG Rolf