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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Fortsetzung folgt?

Die Baureihe 120 war die erste serienmäßig an die Deutsche Bundesbahn ausgelieferte Drehstromlokomotive. Den fünf Vorausloks, die sich einem mehrjährigen Test- und Probefahrtenprogramm unterziehen mussten folgten später insgesamt 60 Serienlokomotiven. Für die Deutsche Bundesbahn sollte diese Baureihe so etwas wie eine „eierlegende Wollmilchsau“ sein: Das gesamte Spektrum der Traktionsanforderungen sollte sich mit der neuen Baureihe abdecken lassen. Egal ob lange und schwere Intercity mit 200 Stundenkilometer auf den nach und nach in Betrieb genommenen Schnellfahrstrecken (der Abschnitt Fulda - Würzburg war hierbei mit als erstes fertig), Nahverkehrszüge im morgendlichen Berufsverkehr mit häufigem Halten und wieder Anfahren oder aber Güterzüge verschiedenster Sorte (leicht und schnell oder aber schwer und langsam) im Nachtsprung.

Die Lokomotive war damals auf der Höhe der Zeit und half der Bundesbahn einen damals bestehenden Lokmangel im Bereich der schnellfahrenden Loks zu überwinden, denn jenseits der Marke von 160 km/h stand der Bundesbahn nur die Baureihe 103 zur Verfügung.

Mit der Aufteilung der einzelnen Baureihen auf die jeweiligen Transportbereiche wurde die Baureihe 120 dem Unternehmensbereich Reise & Touristik zugeordnet, so dass Einsätze vor Nahverkehrs- und Güterzüge weitgehend der Vergangenheit angehörten. Doch hin und wieder ergaben sich auch nach der Aufteilung einzelne Leistungen, hier besonders nachts im regionalen Güterverkehr zwischen nahe beieinander liegenden Rangier- und Knotenbahnhöfen um die nahezu ausschließlich tagsüber genutzten Lokomotiven in den späten Abend- und Nachtstunden optimal zu nutzen. Tagesleistungen über längere Strecken waren jedoch eine deutliche Ausnahme.

Im Fahrplanjahr 2007/2008 gab es jedoch so eine Ausnahme: Der IKE 50167 von Maschen Rbf nach Frankfurt Ost war in jener Zeit eine Planleistung der Baureihe 120.

Die seit dem Herbst 2008 ersten spürbaren Auswirkungen der Wirtschaftskrise sorgten recht bald dafür, dass man seitens Railion genug eigene Lokomotiven für diese Leistung zur Verfügung hatte. Zumal der Fernverkehr seine schnellfahrenden Lokomotiven nun überwiegend selbst zur Bespannung von Ersatzzügen brauchte: Seit dem Herbst 2008 plagt man sich mit einer bis heute anhaltenden schlechten Verfügbarkeit von ICE-Triebzügen herum.

Ob es daher in absehbarer Zeit nochmals zu einem Einsatz der Baureihe 101 und 120, wenn man von einigen „Kirchturm“-Leistungen einmal absieht, im Güterzugdienst kommt darf bezweifelt werden, mietet DB Fernverkehr doch derzeit mehrere Maschinen vom Typ ES 64 U2 (baugleich mit der Baureihe 1116 der ÖBB) von MRCE Dispolok aus München und setzte diese im InterCity-Verkehr ein.

Aufnahmedatum: Dienstag, 5. August 2008 - 9:33 Uhr || Aufnahmeort: bei Haunetal-Hermannspiegel [Nord-Süd-Strecke / KBS 610 „Fuldatalbahn“ / südlich Bad Hersfeld] || Verwendete Kamera: Nikon D80

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Dossier Bahn - Hessen
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Exif

APN D80
Objectif AF-S DX Zoom-Nikkor 18-135mm f/3.5-5.6G IF-ED
Ouverture 4.5
Temps de pose 1/1250
Focale 31.0 mm
ISO 320

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