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Jürgen Dietz


Free Account, Erlangen

Gado

(neugierige) Rinder im Pantanal.
Die brasilianischen Rinder sind (im Gegensatz zu Argentinien) eine Kreuzung zwischen Zebu- und europäischen Rindern und daher den z.T. extremen klimatischen Verhältnissen, v.a. im Norden, Nordosten und mittleren Westen Brasiliens (Dürren bzw. Trockenzeiten) besonders gut angepasst.
Das Foto enstand im nördlichen Pantanal auf dem Land der Pousada (Pension) "Piuval", eine Rinderfarm, die nun auch Touristen beherbergt.
Die Farm hat 7.000 Hektar (ich glaube der durchschnittl. deutsche Landwirtschaftsbetrieb liegt bei ca. 300 Hektar!) und 3.000 Rinder.
Diese "extensive" Form der Rinderhaltung ist typisch für Brasilien und birgt massive Probleme: Im Norden Brasiliens wird immer mehr Regenwald für die Viehhaltung abgeholzt, demgegenüber stehen viele Klein- und landlose Bauern, die nur von der Subsistenzwirtschaft leben.
Im der Region Mittlerer Westen, wo sich der Pantanal befindet, werden auch immer mehr Wald-Flächen für den Anbau von Soja vernichtet, u.a. für die Herstellung von Viehfutter.
Brasilien ist mittlerweile einer, wenn nicht der grösste Soja-Produzent der Welt.
Nach dem BSE-Skandal hat Viehfutter aus Soja in der EU eine grosse Nachfrage erfahren, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Abholzung der Wälder in Brasilien und anderen, Soja produzierenden Ländern.
Die Rinder im Pantanal sind sich selbst überlassen und werden von Cowboys (Vaceiros) ab und an zusammegetrieben.
In der Trockenzeit finden sie grosse Weideflächen vor, während der Regenzeit, die den Pantanal überschwemmt, ziehen sie sich auf kleine, bewaldete Anhebungen (Capões) zurück.
Sie fressen nur was sie in der Natur vorfinden.
Entsprechend gut schmeckt das Fleisch (die Vegatarier unter euch mögen mir verzeihen).

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