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GEHEIMNISVOLL

" Hagenburger Moor "

Moore entwickeln sich dort, wo sich in flachen Senken mehr Wasser sammelt als abfließen oder verdunsten kann. Torf entsteht dadurch, daß Pflanzen-(und Tier-)reste sich unter Luftabschluß im Wasser nur unvollkommen zersetzen. Es entstehen Niedermoore. Setzt an deren Oberfläche das Wachstum von Torfmoosen ein, können sich Hochmoore bilden. Das Kapillarsystem der Torfmoose ist in der Lage, Wasser zu speichern. So können Moore, allein vom Niederschlag feucht gehalten, bis zu einer Mächtigkeit von zehn Metern über den Wasserspiegel anwachsen. Man spricht dann von Hochmooren. Die obersten Torfschichten in diesen wachsenden Mooren sind im spezifischen Gewicht und im Wassergehalt der Milch vergleichbar - und deswegen mit schwerem Gerät unwegsam. Daß man dennoch auf schwankendem Grund auf Torfen mit 95 Prozent Wassergehalt wandeln kann, ist dem Wurzel- und Rhizomgeflecht der Pflanzen zu verdanken. Dadurch werden sie - im Gegensatz zur Milch - gangbar, nicht wirklich überall und für jeden, jedoch zumindest für Kundige im allgemeinen problemarm. Die Torfbildung wird durch das Klima, die Oberflächengestalt und den Wasserhaushalt der Landschaft bestimmt. Torfe entstehen, wenn Seen verlanden oder Mineralböden versumpfen. Weltweit bedecken Moore eine Fläche von rund vier Millionen Quadratkilometer. Das entspricht drei Prozent der Landmasse. Rund 90 Prozent davon liegen auf der Nordhalbkugel, die ausgedehntesten in Kanada und Westsibirien. Schleswig-Holstein ist vergleichsweise reich an Mooren. Grundwassergeprägte Niedermoore, ursprünglich etwa 130 000 Hektar, machten insgesamt acht Prozent der Landesfläche aus; der Anteil der nur unter Einfluß von Niederschlagswasser gebildeten Hochmoore ist demgegenüber mit ursprünglich rund 46.000 Hektar deutlich geringer.

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