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Silvimar


Free Account, Dili Osttimor

Geschwister

Ich musste mein Visum erneuern und bin mit dem Bus bis zur indonesischen Grenze gefahren. Eigentlich wollte ich nach Atambua, eine Kleinstadt auf der indonesischen Seite, aber die Zeit war zu knapp.
Irgendwie kam dann kein Bus mehr, der mich wieder zurück nach Dili gebracht hätte, also bin ich per Anhalter gefahren.
Sonst hätte ich nicht gewußt, wo ich übernachten sollte, es gab dort nichts, als nur ein paar Hütten und die Grenzsoldaten machten um 16 Uhr Feierabend, d.h. die Grenze zu und es kam eh kein Bus oder Auto mehr durch.
Es ist unvorstellbar.
Der Fahrer wurde von den Grenzsoldaten ausgesucht, damit ich sicher wieder zurück kam. Unterwegs gab es nichts, weder Cafés, Geschäfte oder Tankstellen, nicht einmal Handyempfang. Das Benzin durfte nicht ausgehen und Hunger, ja, den musste ich mal für einen Tag überwinden.
Wasser hatte ich immer dabei. Und die Kekse und getrockneten Bananen hatte ich schon mittags mit anderen Hungrigen Grenzgängern geteilt.
Es durfte auch kein Unfall oder Autoschaden entstehen, was bei diesen Straßenverhältnissen eine Zauberkunst war.
Auf der Rückfahrt musste noch etwas in einem kleinen Dorf abgeholt werden. Da nutzte ich die Gelegenheit, um ein paar Fotos zu schießen. Die Menschen posieren sich gern, weil die meisten sich noch nie auf einem Bild gesehen haben.
Die Freude ist immer sehr groß, wenn ich hinterher das Foto auf dem Display meiner Digikam zeigen kann.

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