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Angelika Hebeler


Premium (World), Heringen

"gewichtig"

Breitmaulnashorn im Zoopark Erfurt

Das Breitmaulnashorn ist das drittgrößte Landsäugetier der Erde – nur Afrikanische und Asiatische Elefanten sind größer. Sie sind leicht an ihrem namensgebenden großen, breiten Maul zu erkennen. Im Grasland-Ökosystem halten sie als „Rasenmäher“ den Bewuchs kurz. Mit den breiten, kantig verhornten Lippen können sie die Grashalme direkt über dem Boden abbeißen. Seit rund zehn Jahren erlebt Afrika eine Nashornwildereikrise. 2015 wurden 1342 Nashörner gewildert, das sind drei bis vier pro Tag. Den Nashörnern wird zum Verhängnis, dass in Teilen Asiens dem pulverisierten Horn fiebersenkende, entgiftende, krampflösende und seit neuestem auch krebsheilende Wirkung zugesprochen wird. Wissenschaftlich ist das Humbug. Aufgrund seines hohen Preises entwickelte sich Nashornhorn seit einiger Zeit zu einem Statussymbol der aufstrebenden, reichen Mittelschicht mancher asiatischen Länder. Breitmaulnashörner waren einst in Afrika weit verbreitet. Die Nördlichen Breitmaulnashörner lebten in Ost- und Zentralafrika und die Südlichen Breitmaulnashörner im südlichen Afrika. Von den Südlichen Breitmaulnashörnern gab es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert nur noch weniger als 100 Tiere. Dank intensiver Schutzmaßnahmen konnte sich bis heute ein Bestand von wieder über 20.000 Tieren entwickeln. Von den Nördlichen Breitmaulnashörnern gibt es hingegen nur noch drei Individuen weltweit.

Auf den ersten Blick sind Breitmaulnashörner schwer von Spitzmaulnashörnern zu unterscheiden. Die auffälligsten Unterschiede sind die größere Größe, ein längerer Kopf, eine tiefere Kopfhaltung, das breite Maul und ein kantigerer Rücken.
Insgesamt gelten Breitmaulnashörner als friedlicher im Vergleich zu Spitzmaulnashörnern. Bei Gefahr tendieren Breitmaulnashörner zur Flucht, während Spitzmaulnashörner eher angreifen. Ausgewachsene Tiere haben normalerweise keine natürlichen Feinde. Jungtiere werden jedoch gelegentlich von Krokodilen oder Löwen gerissen. Nashörner leben mit verschiedenen Vögeln in einer so genannten Putzsymbiose. Dabei haben beide Seiten einen Nutzen: die Nashörner werden von Insekten und Parasiten gesäubert und die Vögel haben zu fressen.

Nashörner sind massiv durch Wilderei bedroht. Jeden Tag sterben drei Tiere.

Quelle: www.wwf.de

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