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Tobias Städtler


Premium (Pro), Kurpfalz (Baden)

Haareiswetter

Gestern in der Dämmerung habe ich zum erstenmal Haareis entdeckt. Ich kannte es bisher nur von Bildern. Ich hatte keine Kamera dabei und es war auch schon zu dunkel. Also bin ich heute wieder hingegangen, in der Hoffnung, daß es noch da ist. Es war noch da, allerdings war es inzwischen weitgehend vom Holz abgefallen. Ich habe die Umgebung nach weiterem Haareis abgesucht, aber nur noch einmal solche Fasern gesehen, die jedoch wesentlich kürzer waren, und sonst nur Ansätze zur Haareisbildung.

Haareis entsteht nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen:
Erstens muß es kräftig regnen, damit sich das tote Holz mit Wasser vollsaugt.
Zweitens muß in dem Holz (das geht nur bei Laubholz) ein ganz bestimmter Pilz (Exidiopsis effusa) vorhanden sein, der durch seine Gasausscheidungen das Wasser langsam aus den Poren herausdrückt.
Drittens muß es leichten Frost haben, damit das Wasser an der Luft gefrieren kann.
Viertens aber nur leicht unter null Grad, damit das Wasser im Holz nicht gefriert.
Fünftens bedarf es einer hohen Luftfeuchtigkeit, damit das austretende Wasser nicht gleich verdunstet.

Jetzt weiß ich, wann ich nachsehen muß und an welcher Stelle, zum Glück nur ca. 7 Minuten Fußweg von mir.
Das Eis fühlt sich übrigens ganz weich an wie Watte und die Fasern lassen sich wie bei Watte biegen.

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Exif

APN PENTAX K200D
Objectif smc PENTAX-DA 18-55mm F3.5-5.6 AL II
Ouverture 9.5
Temps de pose 1/20
Focale 55.0 mm
ISO 800

Plébiscité par