Matthias von Schramm


Premium (World), Hamburg

Hamburgteile 98B

Gutes 2018. Da man einen Bericht nicht mit „Ich“ beginnt, drum sind hier nun in aller Nüchternheit diese beiden Sätze vorgeschoben.

Ich bin froh nun endlich den nächsten Hamburgteil hier auf dieser modernen Spielwiese ungesättigter Emotionen und enormer Erwartungen präsentieren zu können. Schöner Einstieg in das Fotojahr 2018 auch: Reitbrook.

Man gelangt z.B. folgendermaßen hier hin. Von Tiefstack mit dem 174er bis Oortkatenweg, dann umsteigen in den 222er, der einen bis zu Reitbrooker Mühle führt. Nun mag vielleicht so eine Mühle eine Art symbolisches Denkmal sein für ein Idyll. Aber es ist nicht nur die Mühle, es ist ganz Reitbrook. Dieses Reitbrook liegt in den Marschlanden, aber sein sandiger Boden ist nicht geeignet für ausufernden Gemüseanbau. Drum ist Milch und Getreideproduktion hier zu Haus.

Reitbrook grenzt an Ochsenwerder, Kirchwerder, Neuengamme und Allermöhe. Der Name ist auf einen Bruchwald zurück zu führen (Brook), welcher mit Reet (Reit) dienen konnte. Es wurde im 12. Jahrhundert erstmalig urkundlich benannt, war mal dänisch und gehört seit 1768 zu Hamburg. Seit 2015 gibt es hier eine Power to Gas Anlage (Umwandlung von Windenergie in Wasserstoff für das Erdgasnetz).

Reitbrook ist wie ein offenes Dorf ohne Kirche (die steht in Allermöhe, knapp die Dove Elbe überbrückt). Die Wege sind angenehm und jedes Detail macht warm ums Herz. Ich lehne mich soweit hinaus und sage: Reitbrook ist das landschaftlich schönste Viertel Hamburgs – mal davon abgesehen, dass erst 98 von 104 von mir angerissen wurden. Die Mühle ist wie die Kirche – Futtermittelhandel und Getreidegewerb wird hier betrieben. Sie ist von der Bauart her dieser typische „Gallerieholländer“ von dem wir ja früher nachts immer geträumt haben – oder auch nicht.

Reitbrook kommt also nicht von Reithof, aber es gibt hier Pferdehöfe. Überall hats Kühe, Hühner, auf dem Wasser auch mal Schwäne und Schafe an Land eher. Und dazu noch (ich erwähnte es bereits) diese Mühle. Sie brannte 1870 nieder und wurde durch ihren jetzigen Bau ersetzt und steht seit 1942 unter Denkmalschutz und stellt eine von neun Windmühlen dar auf Hamburger Gebiet, welche noch ihre original Flügel besitzen.

Reitbrook ist ein übersichtliches Dorf also. Man zählte zuletzt etwa 500 Einwohner auf einer Fläche von knapp 7 Quadratkilometern.

Im Westen befindet sich das Naturschutzgebiet „Die Reit“ zwischen Dove und Gose – Elbe ca. 92 Hektar groß, 48 Hektar befinden sich auf Reitbrooker Boden, der Rest in Allermöhe.

Hier wurde neben der Mühle Alfred Lichtwark geboren. Sein Vater war der Mühlenbesitzer.

Ein wunderschönes Fleckchen Erde das!







11. Januar 2018


https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg-Reitbrook


Der Film


https://www.youtube.com/watch?v=CRGJs0GUObA

http://hamburgteile.blogspot.de/

Hamburgteile 98A
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Hamburgteile 65M II
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