B.Schalke


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Hundertwasser in Tirol

Bunte Säulen, goldene Zwiebeltürmchen, ungerade Linien und begrünte Dachterrassen waren sein Markenzeichen
Hundertwasser war hier am Werk
Die Friedensreich-Hundertwasser-in Roiten erzählt die Geschichte einer Symbiose zwischen dem großen Künstler und den kleinen Leuten aus dem Waldviertel.


Tiroler Ansichten
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Commentaire 17

  • Wolfgang1694 17/04/2017 16:18

    Bei diesem Häuschen braucht es keinen blauen Himmel, es wirkt auch ohne ihn.
    Schön präsentiert.
    LG Wolfgang
  • Peter Führer 17/04/2017 8:49

    Wunderschön gezeigt das Kunsthäuschen !
    LG Peter
  • SonyAipha58 14/04/2017 16:08

    Durch das Sonnenlicht kommt der Farbkontrast zwischen Haus und
    Rasen besonders gut zur Geltung.
    LG Sony
  • Schütz Roger 14/04/2017 11:25

    Mit viel Charme. Schön gesehen. Gruss Roger
  • Jürgen Rudigier 14/04/2017 9:19

    Sehr sehenswert und außergewöhnlicher Stil -
    Auf Hundertwasser wäre ich allerdings ehrlich gesagt nicht gekommen.
    Aber jetzt wo du es sagst !
    LG und frohe Oster
    Jürgen
  • Fred Dahms 14/04/2017 9:09

    @Willy Brüchle
    Das ist, wie man unschwer erkennen kann, ein Grasdach. Reinigen kann man es nicht, vielleicht einmal mähen....Lachhhhh
    Gruss Fred
  • Willy Brüchle 14/04/2017 8:58

    Das Dach des Heimatmuseums müsste mal wieder gereinigt werden ;-))))) MfG, w.b.
  • ePICS 14/04/2017 6:01

    Schöne Bearbeitung. Kräftig und kontrastreich, das hätte auch Hundertwasser gut gefallen.
    VG Sepp
  • LichtSchattenSucher 13/04/2017 23:59

    Ein ganz besonderes Haus sehr gut präsentiert!
    Gruss
    Roland
  • Stropp 13/04/2017 23:24

    Hübsch! So dosiert mag ich ihn auch.
    LG Ana
  • Pixelfranz 13/04/2017 23:07

    ein schönes Wochenendhäuschen.
    LG Franz
  • Rainer Willenbrock 13/04/2017 22:50

    Hätte ich ihm ohne Info nicht zugeordnet. Eine feine Aufnahme, gefällt mir.
    LG Rainer
  • Vitória Castelo Santos 13/04/2017 22:36

    Eine gute Aufnahme!
    Dir und deinen Lieben ein frohes Osterfest.
    LG Vitoria
  • Fred Dahms 13/04/2017 21:46

    Alles krumm: Aus dem einstigen Kühlhaus ist das Hundertwasser-Museum im Waldviertel geworden.
    Es ist tatsächlich das Original und kein Nachahmer. Klasse gesehen und hervorragend abgelichtet.
    Gruß Fred


    Text aus FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
    Viel hatte der Mann bei Anton Barth nie eingekauft. Das Nötigste zum Leben halt. Brot, Milch, Marmelade. Und viele Suppen. Das war seine Art, sich etwas Warmes zu kochen. Oder er machte sich weiße Bohnen im Wasser heiß und kippte ein paar Löffel voll Paprikapulver darüber, damit das Ganze eine Farbe bekam.
    Anton Barth war damals das, was die Leute hier einen Greisler nennen. Er betrieb einen kleinen Laden in Roiten, ein Dorf von zweihundert Einwohnern, weit abgelegen im österreichischen Waldviertel. Genau diese Einsamkeit hatte den Mann angezogen, der sich, noch einmal drei Kilometer vom Dorf entfernt, die ehemalige Sägemühle Hahnsäge im Tal des jungen Kamps gekauft hatte. Von da kam er mit einem Rucksack auf dem Rücken, im Winter hatte er manchmal die Ski untergeschnallt. Neununddreißig Jahre ist das jetzt her, aber Anton Barth hat diesen Mann noch genau in Erinnerung. Anfangs, sagt er, hätten den die Leute aus dem Dorf misstrauisch beobachtet, wenn er den ganzen Tag im Pyjama blieb. Aber heute sind sie stolz auf ihn. „Ohne Friedensreich Hundertwasser würde doch keiner Roiten kennen.“

    Selbstmörderische Zerstörung der Heimat
    Anton Barth hat seinen Laden längst geschlossen. Aber er empfängt immer noch Kundschaft - Besucher, die ins Dorfmuseum kommen und denen er dann die Geschichte einer Symbiose zwischen dem großen Künstler und den kleinen Leuten aus dem Waldviertel erzählt. Dass Hundertwasser hier war, sieht man am Dorfmuseum sofort. 1987 hatten die Roitener einen Verein gegründet, um das Kühlhaus umzubauen. Hundertwasser kam dazu und hielt eine flammende Unterstützungsrede: „Bucklige Hauswände, ehrwürdige Zeugen unserer schöpferischen und naturnahen Vergangenheit, werden vernichtet, industriell begradigt und tödlich steril. Durch diese selbstmörderische Zerstörung verlieren wir unsere Heimat. Apathie, Gleichgültigkeit und Landflucht, Abhängigkeit von Konsumgütern, Alkohol und Rauschgift sind die katastrophalen Folgen.“ Und fuhr er fort: „Das Dorfmuseum wird beispielgebend für die Welt sein.“ In der Folgezeit entwarf er die Fassade und spendete Säulen für die Front.
    Mit Grasdach samt vergoldeten Kugeln, farbenfrohem Blau und geschwungenen Linien präsentiert sich das Haus heute in typischer Hundertwasser-Manier. Das Innere besteht nur aus einem einzigen Raum mit einem bunten Mosaikfußboden. Von der Decke hängt ein Stuhl, über dem Hundertwassers Pyjama ausgebreitet ist. Und an den Wänden hängen Reproduktionen von Bildern des Künstlers, darunter eine Erklärung zu dem Ort, an dem eines der Bilder entstand: „Ich habe ein ganzes Jahr lang, einen Winter im Schnee und einen Sommer, in dem ich im Fluss badete, in meiner alten Mühle gelebt und gemalt. Wasser holte ich aus einem Bach, abends zündete ich sieben Petroleumlampen an. Im Winter stellte ich einen großen Spiegel so auf, dass er mehr Tageslicht auf die Zimmerdecke warf. Ich war stolz, in dunkler Nacht, ohne Taschenlampe, den Weg nach Hause zu finden.“
    Herzliche Grüße von dem fernen Antipoden
    Ein Bild hätte in Roiten bleiben können, wie Anton Barth erzählt: nach dem Kauf der Mühle im Jahr 1965 für 70 000 Schilling (etwa 5000 Euro). Damals wollte der Verkäufer den Preis nachbessern. „Du kannst eines von meinen Bildern aussuchen“, bot Hundertwasser ihm an. Der Verkäufer lehnte dankend ab: „Du kannst dein Gekraxel selbst behalten.“ Auch andere Dorfbewohner hatten wenig Verständnis für seine Kunst. Nicht nur Anton Barth trauert der Gelegenheit heute nach: „Das hat ja keiner gewusst, dass die mal so viel wert sind.“ Immerhin: Das Museum hat auch etliche Originale. Eines ist ein Dokument der Abgrenzung: Auf einem Stück Papier hat Hundertwasser die Lage der Hahnsäge skizziert und einen Wanderweg, der daran vorbeiführte, aufs andere Ufer verlegt. Und das machte man dann auch. Damit er seine Ruhe hätte.
    Aber mit den Roitenern freundete sich Hundertwasser an. Hermann Neulinger, Tischler von Beruf, hat etliche Aufträge erhalten, etwa für das Kunsthaus Wien. Und in die Dorfwirtschaft kam Hundertwasser auch gern auf ein Bier. Im September 1987 hat er dort die ganze Runde, mit dem jungen Hermann Neulinger, auf eine Serviette gezeichnet - auch dieses Stück hängt im Museum. Daneben die vielen Postkarten aus aller Welt, die Hundertwasser treu ins Dorf schickte. „Herzliche Grüße von dem fernen Antipoden.“ Roiten dankt es ihm mit besten Erinnerungen. „Das war ein bescheidener Mensch“, sagt Anton Barth. „Ganz ohne Starallüren.“
  • Günter7 13/04/2017 21:41

    Da staune ich aber.....
    oder ist es ein Nachahmer.
    VG Günter

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