3 827 14

Kalte Füße

Manche Dinge sieht man sein Leben lang und hinterfragt sie nie - bis zu diesem einen Moment, in dem man trotz Thermosocken mit brennend, kalten Füßen von einem Bein aufs andere trippelt und dieser überlegene kleine Federball mit entspannter Miene barfuß im Schnee steht.
Wieso ist das eigentlich so?
Eine kurze Internetbefragung brachte die Erkenntnis :

"Hier hat sich in der Natur für die Vogelwelt eine ganz spezielle Lösung entwickelt: Der Körper der Vögel produziert - wie bei Menschen und Säugetieren auch - natürlich aktiv Wärme in den Muskeln und in den verschiedenen Organen, besonders in der Leber. Die Wärme wird über das Blut im Körper verteilt bis in die Füße. Mit einem kleinen Unterschied: Während wir vergeblich versuchen, auch unsere Füße auf 36 Grad warmzuhalten, herrscht vom Rumpf zu den Beinen der Vögel ein Temperaturgefälle.

Der Vogelkörper selbst hat eine Temperatur von etwa 40 Grad. Vom Bauchbereich sinkt sie bis zur Fußsohle auf unter ein Grad ab. Damit das funktioniert, durchzieht die dünnen Vogelbeine ein ganz besonderes Netz aus kalten und warmen Blutbahnen. Diese liegen fein verzweigt und sehr dicht beieinander, so dass zwischen ihnen ein Wärmeaustausch stattfinden kann. Das warme arterielle Blut fließt vom Herzen zu den Füßen hinunter, während kaltes venöses Blut von den Füßen wieder in Richtung Körper strömt. Auf dem Weg zum Herzen zurück kühlt das kalte Blut aus den Vogelfüßen das warme Blut auf dem Weg in die Füße ab. Im Gegenzug wird das kalte Blut aus den Füßen aufgewärmt und kommt so wieder warm im Vogelkörper an.

So bleiben die Füße zwar kalt, sind aber dennoch recht gut durchblutet, wenn auch mit relativ kaltem Blut. Und es geht kaum Wärme verloren. Wertvolle Energie wird also auch noch gespart, die gerade im Winter so dringend benötigt wird. Während aber das Federkleid den Vogelkörper optimal isoliert, sind trotz des beschriebenen Wärmeaustausches die beiden Füße Hauptverlustquelle für die Körperwärme der Vögel. Das ist auch der Grund, warum viele Wasservögel häufig nur auf einem Bein stehen, denn das bedeutet 50% weniger Energieverlust.

Ein weiterer Vorteil der Vogelfüße gegenüber unseren Füßen ist, dass sie überwiegend aus Horn und Knochen bestehen und viel weniger fleischig sind als unsere Füße und daher weniger zu Erfrierungen neigen."
(Quelle: www.nationalpark-wattenmeer.de)

Dieser evolutionärer Vorteil sei den kleinen Wildlingen gegönnt, unsereins sitzt schließlich irgendwann wieder in der warmen Bude und trinkt Tee :)

Commentaire 14

Information

Sections
Vu de 3 827
Publiée
Langue
Licence

Exif

APN NIKON D500
Objectif AF-S Nikkor 200-500mm f/5.6E ED VR
Ouverture 7.1
Temps de pose 1/160
Focale 500.0 mm
ISO 800

Favoris publics