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-Roland-


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L'Arte di Casanova

Der Name dieses Ladens hat mich zunächst etwas ins Grübeln gebracht, bin aber zu der Überzeugung gekommen, dass er die Sache auf den Punkt bringt.
Wie zu sehen handelt es sich um keinen Beate Uhse Laden, sondern um ein Maskengeschäft. Zu Casanovas Zeiten traten sich die Menschen der höheren Stände nur in Masken gegenüber: Perüken, gepuderte Haut etc. Zumindest bei den Frauen gilt diese Maskierung z.T. bis heute. Zu Carneval durfte jeder Masken tragen, die in Venedig von der Comedia dell'arte inspiriert waren. Zwar gab es da immer noch Standesunterschiede, z.B. diamantbesetzte Masken, aber es fand eine Angleichung statt. So waren die Standesunterschiede etwas egalisiert und es kam verstärkt zu Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Ständen.
Carnevale übersetzt heißt 'der hohe Wert des Fleisches' oder 'Fleisch lebe wohl' (Wiki). Es wurde nochmal richtig viel Fleisch gegessen und gefeiert vor der Fastenzeit und natürlich meinte der Begriff Carnevale auch Fleischeslust - bis heute übrigens. Verführung hinter Masken war nicht nur einfacher, sondern man war auch enthemmter. Carnevale war schon immer die aktivste Zeit der Schürzenjäger.
Natürlich geht und ging es beim Verführen nicht nur um Masken im materiellen Sinne, sondern auch um Charaktermasken, die besonders hier zum Einsatz kommen.

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