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Mario Keim


Premium (Pro), Ranis

Loreley

Der Arnstädter „Loreley“

1902 begann die 1856 gegründete Firma „Rud. Ley Maschinenfabrik AG in Arnstadt mit der Entwicklung von Motoren. Der Prototyp des von Alfred Ley konstruierten wassergekühlten Vierzylinders „Loreley“ wurde 1905 auf der 7. Internationalen Automobil-Ausstellung in Berlin präsentiert. 1906 erfolgte die Serienproduktion konventioneller Tourenwagen. Der „Loreley“ war als Zwei- und als Viersitzer mit einem Vier-, ab 1907 auch mit einem Sechszylindermotor erhältlich. Je nach Modell wiesen die bis 1914 produzierten „Loreleys“ eine Leistung zwischen 6/10 PS und 10/28 PS bei einem Hubraum zwischen 1.500 ccm und 2.599 ccm auf. Ein wichtiges Konstruktionsmerkmal war die erstmalige Verblockung des Motors mit dem Getriebe. Ley war auch der erste deutsche Hersteller, der einen kleinen Wagen mit einem Sechszylindermotor ausrüstete.
1906 wurde der „Loreley“ anlässlich von Rund- und Tourenfahrten werbewirksam präsentiert und erzielte diverse Rennerfolge, die den guten Ruf der Arnstädter Automobile nachhaltig begründeten. Die Absatzgebiete erstreckten sich bis nach Argentinien, Australien, Brasilien, China, Indien und Japan. Niederlassungen gab es u.a. in Berlin, Kassel Braunschweig und Danzig.
Auf eine ansteigende Konjunkturphase folgte in den 1920er Jahren eine Absatzkrise mit Umsatzeinbußen und Betriebsverlusten. Durch die Aufgabe der Produktion eigener Fahrzeuge (1928 Pkw und 1933 Lkw) konnte die Firma wieder konsolidiert werden. Nach Enteignung und Demontage wurde die Firma Ley 1947 aus dem Handelsregister gelöscht.

Gesehen in der Ausstellung „Erlebnis Industriekultur – Innovatives Thüringen seit 1800“ (vom 6. Juni bis 9. September 2018 in der Shedhalle Pößneck).

Textquelle:

https://www.industriekultur-thueringen.de/

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