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Mit der Schmalspurbahn zum Brocken

Mit der Schmalspurbahn zum Brocken

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Mit der Schmalspurbahn zum Brocken

Bereits 1869 gab es einen Entwurf für den Bau einer Eisenbahn zum Brocken, der jedoch abgelehnt wurde. Ein Neuversuch von 1895 glückte hingegen; am 30. Mai 1896 wurde die Baubewilligung erteilt, nachdem Fürst Otto zu Stolberg-Wernigerode die entsprechenden Grundstücke abgetreten hatte. Der erste Abschnitt der Brockenbahn, von Drei-Annen-Hohne nach Schierke, wurde am 20. Juni 1898 eröffnet, die Bauabnahme der Reststrecke bis zum Brocken erfolgte am 4. Oktober 1898. Zunächst wurde der Brocken nur vom 30. April bis zum 15. Oktober bedient, im Winterhalbjahr endeten sämtliche Züge im Bahnhof Schierke. Zum Ende des 2. Weltkriegs war es im Zuge der Kämpfe im zur Festung erklärten Harz vor allem durch Bomben und Granaten zu größeren Schäden an der Strecke gekommen. Der Abschnitt zum Brocken wurde deshalb erst im Jahr 1949 wieder in Betrieb genommen.

Betreibergesellschaft der Brockenbahn war bis zum 5. August 1948 die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft (NWE), danach gehörte sie der Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) des Verkehrswesens, Landesbahnen Sachsen-Anhalt und ab 11. April 1949 zur Deutschen Reichsbahn. Erst nach den Deutschen Wintersportmeisterschaften im Jahr 1950, die in Schierke stattfanden, fuhren im Winter Züge zum Brocken. Auch wurde für die Meisterschaften ein Bahnhof Eckerloch errichtet, der aber nach Ende der Meisterschaften wieder aufgegeben wurde. Die Lage des ehemaligen Ausweichgleises des Bahnhofes Eckerloch lässt sich auch heute noch gut erkennen.

Noch bis 1987 verkehrten Güterzüge auf der Brockenbahn, obwohl seit dem Mauerbau am 13. August 1961 der Brocken und sein Bahnhof zur Sperrzone gehörten und damit nicht für Jedermann zugänglich waren. Die Züge fuhren bis zu diesem Zeitpunkt noch Kohle, Öl, Baumaterial für die Grenztruppen der DDR und Soldaten der Sowjetunion, die dort stationiert waren, zum Berg hinauf. Im Personenverkehr blieb die Brockenbahn von Drei Annen Hohne bis Schierke in Betrieb, es verkehrten meist nur zwei Personenzugpaare am Tag;[1] allerdings war zu ihrer Nutzung ein gesonderter Passierschein notwendig, weil Schierke im Grenzgebiet zur Bundesrepublik Deutschland lag.

Nach der Wiedervereinigung blieb ein Betrieb der Brockenbahn zunächst fraglich, jedoch verhalfen vereinte Anstrengungen von Bahn-Enthusiasten und Politikern unter der Federführung des damaligen Landeswirtschaftsministers, Horst Rehberger, der Brockenbahn zu einer zweiten Chance. Beteiligt war auch die Bundeswehr, da die Brockenbahn zum Abtransport der obsoleten militärischen Anlagen auf dem Brocken benötigt wurde. Am 15. September 1991 wurde nach der Sanierung der öffentliche Verkehr auf der Brockenbahn feierlich mit zwei dampfbetriebenen Zügen wiedereröffnet. Zum Einsatz kamen dabei die Lok Nr. 99 5903, eine Mallet-Lokomotive, die die NWE in den Jahren 1897/98 beschaffte und die Lok Nr. 99 6001, ein 1939 von der Firma Krupp entwickelter Prototyp.

Seit der Privatisierung der Schmalspurbahnen im Harz im Jahre 1993 wird die Brockenbahn von den Harzer Schmalspurbahnen (HSB) betrieben.

Quelle: Wikipedia

LG Holger

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