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Morgendämmerung in Faina, Valea Vaserului (Rumänische Waldkarpaten)

Morgendämmerung in Faina, Valea Vaserului (Rumänische Waldkarpaten)

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Holm Riebe


Free Account, Bad Schandau

Morgendämmerung in Faina, Valea Vaserului (Rumänische Waldkarpaten)

Die Nächte oben im Wassertal sind von einer betäubenden Stille und sie sind schwarz, denn erhellenden Strom gibt es hier nicht mehr. Wir hatten im Cabane forestiere geschlafen, die Kachelöfen waren mit Buchenholz geheizt und das Essen war wie immer in Rumänien von der vorzüglichen Qualität des Selbstgekochten. Auch der Horinka war nicht vergessen worden und so war der Schlaf tief. Ich habe schon oft in den Tälern der Karpaten übernachtet, aber diesmal war die Situation eine andere. Es hatte den ganzen Tag geregnet, die schweren Bergschuhe begannen langsam der Nässe nachzugeben und schon viel weiter unten im Tal hatte man das Gefühl unser kleiner Zug verlor sich in der Einsamkeit der Karpatenwälder. Die ukrainische Grenze war nicht mehr weit und in Suligu standen die rumänischen Grenzposten und beobachten unsere Abfahrt. Schon am Nachmittag kam die Dunkelheit: man nahm sie auf und sah das letzte graublaue Licht, welches auf die von feuchten Bartflechten behangenen Ebereschen fiel. Nur im Fluß glitzerte noch ein Rest von Helligkeit und verging in dem gurgelnden Rauschen des Wassers. So blieb nur der braune, modrige Duft von Feuchtigkeit, der den Abend herbei rief aus dem Schatten der schwarzen Fichten herauszutreten.

- Resitalok 764.408R "Cozia-1" in Faina, September 2010 -

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