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Nachts sind alle Falter grau...95

Nachts sind alle Falter grau...95

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KathrinJ


Premium (Basic), Mainz

Nachts sind alle Falter grau...95

Familie: Notodontidae
Art: Clostera pigra (Hufnagel, 1766) - Kleiner Rauhfußspinner

Heute möchte ich Euch wieder mal einen Zahnspinner (Notodontidae) vorstellen. Aus der näheren familiären Umgebung hatten wir schon Clostera curtula - den Erpelschwanz-Rauhfußspinner. Der kleine Bruder von diesem ist Clostera pigra - der Kleine Rauhfußspinner. Mit einer Flügelspannweite von 22-28 mm die kleinste Zahnspinnerart in Deutschland. Und um zu beweisen, daß die Briten meist etwas weniger trockene Namen vergeben, heißt der kleine dort Small Chocolate-Tip (also "Kleine Schokospitze"). Klingt doch gleich viel ansprechender. Der Name bezieht sich auf die wie bei einem Erpel in die Höhe gestreckten Hinterleibsspitze, die aussieht, als wäre sie in Schoko-Soße getunkt worden. Die Flügel werden wie so oft um den Leib herum zusammengelegt. Die Zeichnung ist auf den ersten Blick ähnlicher der von Clostera curtula, aber Clostera pigra fehlt der kontrastreich abgesetzte braune Bereich an der Hinterflügelspitze. Die kompletten Flügel sind etwas ungleichmäßiger braun-grau gezeichnet und von wenigen weißen Linien durchzogen. Der Kopfschmuck trägt allerdings die für die Gattung typische dunkelbraune Mittelbinde.
Die lateinische Bezeichnung pigra bedeutet faul/träge - auch wenn die Falter sich im Vergleich zu anderen sehr ruhig verhalten, wenn sie einmal irgendwo sitzen, weiß ich nicht, ob das damit gemeint ist.

Clostera pigra fliegt in zwei Generationen pro Jahr von Anfang April bis in den Juni hinein und erneut von Ende Juli bis Ende August. Sie fliegen in vielerlei Habitaten von feuchten Fluß- und Bachlandschaften, Mooren, Garten- und Parkanlagen sowie in eher trockenen Gegenden wie bspw. Heideflächen. Die Art ist weit verbreitet und häufig.
Die Weibchen legen nach der Paarung die hellrosa gefärbten Eier oft an Stockausschläge und in Büschen von Weiden- und Pappelarten. Die jungen Raupen spinnen die Blätter zusammen und ernähren sich zunächst vom Gewebe der Blattoberfläche (siehe linkes Bild links neben der Raupe).

Nachts sind alle Falter grau...95...Raupen
Nachts sind alle Falter grau...95...Raupen
KathrinJ


Schon als Jungraupe zeigen sie eine helle Mittelbinde, die auf den Segmenten 4 und 11 unterbrochen ist. Dort zeigt sich mit den späteren Stadien ein etwas erhabener schwarzer Fleck. Im ausgewachsenen Zustand sehen die Raupen etwas wächsern oder irgendwie fettig aus.

Raupe des Kleinen Erpelschwanz (Clostera pigra) 2
Raupe des Kleinen Erpelschwanz (Clostera pigra) 2
Macro-Jones67


Die hellere Mittelbinde ist nicht mehr so scharf abgegrenzt wie bei den jüngeren Stadien. Die Raupen werden bis 25 mm lang. Sie verpuppen sich in den zusammengesponnenen Blättern oder im Fallaub und überwintern auf diesem Wege bzw. bilden eine zahlenmäßig geringere zweite Generation.

Nachts sind alle Falter grau...95...Puppe
Nachts sind alle Falter grau...95...Puppe
KathrinJ



Wer sich mal eine besonders hübsche Schnabeleule anschauen will, der sollte mal bei Monty vorbeigehen:

Nachts sind alle Falter grau...94
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Monty Erselius


Alles Liebe, Kathrin

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