Monty Erselius


Premium (Pro), dem Bauch meiner Mutti

Nachts sind alle Falter grau...98

Ich bedanke mich für die netten Geburtstagsglückwünsche und wünsche Euch allen ein gesundes und erfolgreiches 2012.

Passend zum neuen Jahr habe ich mich für den "Schmetterling des Jahres 2012" entschieden.

Familie: Saturniidae (Pfauenspinner)
Unterfamilie: Saturniidae
Art: Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)

Das Kleine Nachtpfauenauge ist mit 60 bis 90mm Flügelspannweite keinesfalls klein und zählt zu unseren größten und farbenprächtigsten heimischen Nachtfaltern. Bei der Namensgebung wurde an einen Pfau gedacht und auch die (Augen)Ringe auf den Flügeln wussten schon von jeher zu begeistern. Auch die englische Bezeichnung "Emperor Moth" klingt genau so beeindruckend, wie der Falter auch wirkt.
Glücklicherweise ist der Falter auch am Tage anzutreffen, am ehesten auf verbuschendem Magerrasen, an Bahndämmen, in Flach-und Hochmooren und auf ungemähten Flächen. Saturnia pavonia ist in Mitteleuropa weit verbreitet und fast überall häufig, in Deutschland kommt die Art in jedem Bundesland vor.
Da über die Art in der Vergangenheit schon so viel geschrieben wurde und sie sicherlich in diesem Jahr noch oft genau beschrieben wird, möchte ich nur auf 2 Details eingehen.
Sehr interessant finde ich den Kokon, welcher ab Juni in der bodennahen Vegetation versteckt wird. Dieser Kokon funktioniert wie eine umgekehrte Reuse, d.h. die mit verbauten Raupenhaare weisen im Eingangsbereich alle nach außen und wehren so alle evtl. Eindringlinge ab. Kein anderes Insekt oder gar eine neugierige Mäusenase findet den Weg durch diesen stachligen Verhau, der fertige Falter allerdings entschlüpft dem Kokon im folgenden Frühjahr ohne Probleme.
Natürlich möchte ich auch noch kurz auf das interessante Paarungsverhalten eingehen. Die Weibchen fliegen nur sehr ungern und sitzen meist gut versteckt in der Vegetation. Meist in den Nachmittagsstunden verströmen sie einen Lockstoff, der die Männchen aus großem Umkreis anzieht. Wenn man Glück hat, kann man so die Weibchen entdecken, wenn manchmal 10, 20 oder mehr Männchen über dem Versteck flattern. Allerdings ist diese Chance sehr schnell vorbei, denn die Kopula erfolgt sehr rasch und im gleichen Augenblick wird das Weibchen für die restlichen Männchen unattraktiv und sie fliegen rasch davon. Nun ist in vielen älteren und teilweise auch in neueren Berichten von einer Reichweite des Pheromons über viele Kilometer nachzulesen. Nach meinen Erfahrungen sind 1-2 Kilometer durchaus kein Problem und bei optimalen Bedingungen bestimmt auch 3 oder 4, allerdings bin ich bei höheren Zahlen sehr skeptisch.

Enden möchte ich mit einem Zitat:
Er fliegt nachmittags, sie nachts. Es sind dunkle, braungraue Falter. Etwas rötlich schimmert die Oberseite des Männchens. Auf den Schwingen haben sie die starkgemalten Augen der Saturniden, vier schwarze, umringte Sonnen, ihnen von dem gleichen Falterhimmel aufgeprägt, der sie auch dem Nagelfleck verlieh und vielen anderen Schmetterlingen noch, auch ihren Verwandten dem Mittleren und dem Großen Nachtpfauenauge."
FRIEDRICH SCHNACK

ebenfalls sehr hübsch, aber viel graziler ist Kathrins Model anzusehen

Nachts sind alle Falter grau...97
Nachts sind alle Falter grau...97
KathrinJ

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